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1646 - Finale im Sheokorsystem

Titel: 1646 - Finale im Sheokorsystem
Autoren: Unbekannt
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Anspruch nehmen. Der Schrittmacher ist übrigens bereits abgeschaltet. Seit etwa 700 Atemzügen schon."
    „Verflixt, dann muß ich mich beeilen."
    Er verschwand in Richtung der Transmitterstation und ließ sich in die Nähe von Galibour abstrahlen.
    So schnell es sein SERUN zuließ, raste Reginald Bull in die Ebene hinaus zum Netzberg, der nach wie vor offiziell als Behausung des Großdenkers galt, obwohl dieser sein Domizil längst zugunsten des Vorgängers geräumt hatte.
    Von weitem schon sah er die Gestalt, die sich vor der Silhouette des Bauwerks abzeichnete und mit ihren dürren Armen wedelte. Als sie seine Annäherung bemerkte, wurde sie ruhiger.
    Bully landete neben Philip. Der Ennox stemmte die Fäuste in die Hüften und maß den Terraner von oben bis unten. „Der Rotschopf, der Feuerwehrhauptmann. Hat man dich mir als Aufsicht zugeteilt? Da übt man alle denkbare Vorsicht, und dann das. Stell dir vor, ich bin mit einem Beiboot von der ODIN gekommen, und jetzt rufe und schreie ich mir die Lunge aus dem Leib, aber dieser Qeyonderoubo will nicht hören. Dabei war doch klar, daß ich ein Gespräch mit ihm führen will."
    „Er ist nicht daheim. Du stehst zudem vor dem falschen Haus", klärte der Terraner ihn auf. „Schau dort, da kommt der alte, neue Bewohner. Es ist der Wühler!"
    Philip fuhr herum und starrte auf den Arcoana, dessen Gestalt in einem der Lichttunnel des Netzberges sichtbar wurde. Mühsam schleppte sich das Wesen an den dicken Strängen entlang. Sein Körper hatte sich in einem Gewirr aus zerrissenen Fäden verfangen, von denen er sich selbst offensichtlich nicht mehr befreien konnte.
    Affraitancar wankte hinaus ins Freie und begann an dem wertvollen Gespinst seines Netzberges zu zerren. Mit den Kammklauen zerfetzte er die kleineren Geflechte.
    Bei den dickeren Fäden und Strängen reichten seine Kräfte nicht mehr aus.
    Plötzlich entdeckte er die beiden Fremden draußen in der Ebene. Er ließ von seinem Vorhaben ab und schwankte ihnen entgegen. „Seid mir willkommen, Freunde", sang er. „Es kommt nur selten vor in diesen Zeiten, daß man Gäste trifft. Gute Gäste, nicht diese vermaledeiten Sriin. Die werden nie mehr hier auftauchen.
    Tretet ein in meinen Netzberg. Ich bin der Herrscher eines alten Volkes."
    Er musterte Bully, dann Philip. Sehr lange starrte er das Wesen an.
    Der Ennox hütete sich, ein Wort zu sagen.
    Dann begann der Arcoana übergangslos zu zittern. Ein Ruck ging durch seinen Körper. Es sah aus, als sei er soeben von einem gewaltigen Schlag getroffen worden. Seine Mundzangen rieben aneinander. „Boloshambwer!" schrie er.
    Im nächsten Augenblick knickte er in all seinen Gliedmaßen ein, neigte sich zur Seite und fiel um. Sein Körper erstarrte rasch, die Augenpaare veränderten ihre Farbe. Sie wurden grau, Und ihre Oberfläche begann sich zu zersetzen.
    Der Ennox schlug die Hände vor das Gesicht. „Was ist das? Was tut er?" jammerte Philip. Und als er erkannte, daß Affraitancars Zustand sich nie mehr ändern würde: „Es tut mir leid. Glaube mir, Bully, ich wollte das nicht. Es ist entsetzlich. Mein Anblick hat ihn getötet!"
    „Weil er einen letzten lichten Moment hatte, in dem er bei klarem Verstand war."
    Der Terraner hätte am liebsten losgeheult. Der Tod des Arcoana ging ihm an die Nieren.
    Mühsam riß er sich zusammen. „Hör mir gut zu, Ennox. Wenn du jetzt den Kurzen Weg gehst, nur um hier zu verschwinden, dann werde ich dich bei unserer nächsten Begegnung über den Haufen schießen."
    „Nein, nein, nicht gehen. Nicht schießen."
    Philip sank zu Boden und barg das Gesicht in den Händen. „Ich werde alles tun, was du verlangst."
    „Gut. Dann halt erst einmal den Mund. Und zwar so lange, bis ich dir wieder erlaube zu reden. Und dann komm mit mir. Wir müssen vorerst geheimhalten, warum Affraitancar gerade jetzt gestorben ist. Colounshaba will dich sehen. Sie will mit dir reden."
    Sie verschwanden aus der Nähe des Netzberges.
    Das Eintreffen des Metallsängers bekamen sie nicht mehr mit.
    Shanorathemas entdeckte den Toten und sang ihm ein letztes Abschiedslied. Dann eilte er nach Galibour und sorgte in aller Unauffälligkeit dafür, daß alles für die Bestattung des ehemaligen Großdenkers bereitet wurde.
     
    *
     
    Die Begegnung fand auf dem 67. Planeten statt, im Kegel des Tempels mit Boogolamiers Plastiken. Perry Rhodan selbst begleitete Philip dorthin, lieferte ihn mit ein paar freundlichen Worten bei Colounshaba ab und entfernte sich. Der
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