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1646 - Finale im Sheokorsystem

Titel: 1646 - Finale im Sheokorsystem
Autoren: Unbekannt
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Freund. Aber die Angst vor der Vergangenheit ist stark, sehr stark. Ich fühle mich schuldig."
    „Es gibt keinen Beweis, daß du es warst und nicht ein anderer, Colounshaba."
    Mit eindringlicher Stimme redete er auf die Arcoana ein, und irgendwann nach dem Morgengrauen sagte Colounshaba plötzlich: „Pulandiopoul. Ich vermisse dich. Gibt es wirklich kein Zurück für dich?"
    Naonounaned beendete ihre Streicheleinheiten und tat kund, daß sie sich auf die Suche nach dem ehemaligen Gefährten Colounshabas machen wollte. Bestimmt hielt er sich noch auf Dadurshane im Regenbogental auf und tanzte mit dem Wind um die Wette.
    Colounshaba sandte der Artgenossin einen Gruß hinterher und begab sich zum Höhlenausgang, um zu beobachte, wie sie davoneilte und bald hinter einer Felsbastion verschwand. Irgendwo im Norden lärmten die Maschinen des Planetenforming-Projektes und arbeiteten sich immer näher an die Höhle heran. „Komm wieder herein", bat Bully. „Ich will dir eine Geschichte erzählen."
    Stunde um Stunde sprachen sie miteinander, wieder verging ein Tag und dann eine Nacht, und Colounshaba zeigte deutliche Besserung. Der ständigen geistigen Kommunikation mit dem ihr so vertrauten Fremden war es zu verdanken, daß ihre Psyche sich stabilisierte und sie ihre Schuldgefühle abbaute.
    Und irgendwann am nächsten Morgen hielt ihr Gesprächspartner die Zeit für gekommen, mit ihr über die Sriin zu sprechen, wie er sie in Erinnerung hatte. „Die Run sind neugierig und allem aufgeschlossen." Das war nichts Neues für sie, und Bull merkte es an ihrer Reaktion. „Ihre Natur läßt ihnen keine Wahl. Sie sind dazu geboren, jedem Wesen, dem sie begegnen, Löcher der Neugier in den Bauch oder den Panzer zu bohren.
    Dabei stellen sie sich ungeschickt an und beweisen immer wieder, wie sehr ihnen eigentlich das Gespür fehlt, mit fremden Rassen und fremden Mentalitäten umzugehen. Wie war das bei euch, Colounshaba? Eure Wissenschaft und Technik entwickelten sich schneller als die Psyche und das Verantwortungsbewußtsein. So war es bei den Roach und den vielen Stämmen davor. Ennox sind wie Kinder. Sie fassen alles an, stecken alles in den Mund, schreien, wenn sie etwas nicht bekommen können, sind dann zornig und traurig. Als sie euch Arcoana entdeckten, fanden sie eine Spielwiese, wie sie vorher noch keine kannten. Daher hängten sie sich an euch wie Klettengewächse. Im Grunde sind sie harmlos, wenn man sie richtig zu nehmen versteht. Sie verehren euch als die einzig wahren Wissenden."
    „Ja, du hast recht. Sie wollen uns antreiben, wieder praktischer zu denken und zu handeln.
    Wir sollen ihnen das gegenüberliegende Ende des Universums berechnen. Als wüßten sie etwas damit anzufangen." Sie richtete sich steil auf die beiden Paare ihrer hinteren Gliedmaßen auf, stützte sich mit dem unteren Armpaar an den Felsen ab und faßte mit dem oberen Bull links und rechts an. Ein klein wenig hob sie ihn hoch und stellte ihn an einer anderen Stelle wieder auf den Boden zurück. „Du bist ein wahrer Freund, Reginald Bull. Was wäre ich ohne dich? Du hast es tatsächlich geschafft, mir die Angst zu nehmen."
    Bully stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. Mit einemmal fiel die ganze Anspannung von ihm ab, die ihn in diesen Tagen und Nächten erfüllt hatte. Er verspürte weder Hunger noch Durst. Der SERUN hatte ihn ausreichend mit Nährflüssigkeit versorgt. Und die plötzlich aufkommende Müdigkeit würde von dem Aktivatorchip unter seiner linken Schulter in kurzer Zeit abgebaut werden. „Laß uns zur Schaltanlage zurückkehren", schlug er Colounshaba vor. „Ich denke, man wird dort bereits auf uns warten."
    Die Arcoana reagierte völlig anders, als er es erwartete. „Babbashabar, ich komme!" rief sie und schnellte sich in weiten Sätzen aus der Höhle hinaus und über die Felsen, hin weg in die Richtung, in der die Kuppel mit einem Teil von Maciuunensor lag.
     
    *
     
    Pulandiopoul tanzte mit derselben Ergriffenheit und Hingabe wie immer, und der Metallsänger beobachtete ihn eine Weile, während sein Gesang über das Tal hallte.
    Bei Affraitancars Uhrwerk! dachte er verwundert. Er merkt es nicht. Es fällt ihm nicht auf.
    Die Zahl der Kranken war in den vergangenen zwanzig Stunden um das Dreifache angewachsen. Überall lagerten sie, und die Transporter begingen nicht mehr den Fehler, bis in das Tal vorzustoßen. Sie landeten draußen in der Ebene und führten die Patienten zu Fuß weiter.
    Besser gesagt, sie trieben sie
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