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1644 - Angriff der Halbvampire

1644 - Angriff der Halbvampire

Titel: 1644 - Angriff der Halbvampire
Autoren: Jason Dark
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an.
    Bisher war alles nur Theorie gewesen. Nun musste sie erkennen, dass dieses Duo nicht spaßte. Es wollte Blut trinken.
    Die Spitze des Messers zeigte auf Ritas Kehle. Wenn dort die richtige Stelle getroffen wurde, dann würde das Blut sprudeln und in den offenen Mund der furchtbaren Gestalt fließen, die Rita nicht als einen Menschen ansah, obwohl sie so aussah.
    Auch die Frau hatte ein Messer gezogen. Der Blick ihrer rötlichen Augen saugte sich an dem des liegenden Mannes fest. Das sonst so glatte Gesicht war zu einem bösen Grinsen verzogen. Es war dieser Ausdruck der Gnadenlosigkeit, der Barry Cain klarmachte, dass es keine Chance mehr für ihn gab.
    »Fertig?«, fragte sie.
    »Ja!«, lautete die rau klingende Antwort.
    »Dann los!«
    Es war der Augenblick, in dem Rita und Barry mit ihrem Leben abschlossen.
    Aber es war auch der Moment, in dem so etwas wie ein Wunder geschah, denn nicht nur sie hörten den schrillen Schrei einer anderen Person, und kurze Zeit später landete mit einem wuchtigen Aufschlag ein Schatten zwischen ihnen.
    Rita und Barry begriffen gar nichts.
    Die Messer stießen nicht in ihre Kehlen. Dafür hörten sie die spitzen Schreie ihrer Beinahe-Mörder und sahen, dass sie zur Seite geschleudert wurden.
    Dass es vorbei war, wollte nicht in ihre Köpfe, bis sie eine Frauenstimme hörten, die sie zurück in die Realität brachte.
    »Keine Sorge, euch wird nichts passieren!«
    Sie blieben trotzdem liegen, weil sie sich nicht sicher waren, ob das auch wirklich zutraf.
    Es war schließlich Rita Wells, die den Anfang machte.
    Mit schwerfälligen Bewegungen richtete sie sich auf und sah ein Bild, das sie mehr als Traum einstufte.
    Vor ihr stand eine in schwarzes Leder gekleidete Frau mit hellblonden Haaren und lächelte auf sie nieder…
    ***
    Rita Wells hob ihren Arm und danach die Hand, mit der sie über das Gesicht strich. Wie jemand, der nicht glauben konnte, ob er träumte oder wachte.
    Das Bild blieb. Es war kein Traum. Es löste sich nicht auf.
    Vor ihr stand tatsächlich eine fremde Frau.
    Rita verglich sie mit einem Engel, der vom Himmel gefallen war. Sie hatte im letzten Moment eingegriffen und ihnen das Leben gerettet.
    Die Fotografin schüttelte den Kopf. Sie wollte etwas sagen, was sie nicht schaffte.
    Jetzt hatte auch Barry Cain seine Überraschung verdaut. Rita hörte ihn stöhnend atmen, und als sie einen Blick zur Seite warf, da sah sie, dass er sich aufrichtete und ebenfalls sitzen blieb.
    Die beiden Gestalten mit den roten Augen lagen am Boden.
    Sie waren nicht tot, denn hin und wieder zuckten ihre Glieder.
    Barry Cain fand als Erster die Sprache wieder. Er meldete sich mit einem krächzenden Lachen, bevor er seine Worte als Frage herauspresste.
    »Wer bist du?«
    Die Blonde stemmte ihre Hände in die Hüften, nachdem sie die Arme angewinkelt hatte.
    »Mein Name tut eigentlich nichts zur Sache, aber ich sage ihn euch trotzdem. Ihr könnt mich Justine nennen.«
    »Habe ich nie gehört.«
    Auch Rita hatte sich wieder fangen können. »Und - ahm - wer bist du?«
    Justine Cavallo legte den Kopf schief.
    »Das willst du wirklich wissen?«
    »Ja - doch…«
    »Dann schau auf meinen Mund!«
    Das tat nicht nur Rita, auch Barry Cain blickte genau hin. Beide sahen, wie die Cavallo ihre Lippen bewegte und dann die Oberlippe zurückschob, um ihre Zähne zu zeigen, die hell schimmerten.
    Es war eine fast normale Zahnreihe, die den beiden Zeitungsleuten präsentiert wurde. Aber es gab da einen Unterschied zu dem normalen Gebiss eines Menschen.
    Zwei Zähne waren länger. Und sie liefen nicht normal zu, sondern spitz.
    Das war es, was Rita und Barry regelrecht erschütterte.
    Sie hatten die Zähne einer Vampirin gesehen. Es hieß nichts anderes, dass diese Person eine echte Blutsaugerin war, auch wenn sie das nicht fassen konnten.
    Justine fragte: »Wisst ihr jetzt Bescheid?«
    »Das kann doch nicht sein«, flüsterte Rita.
    »Es ist keine Täuschung. Auch keine Verkleidung. Diese Zähne sind echt.«
    »Dann bist du…«, sie musste schlucken. »Dann bist du ein Vampir?«
    »Ja.«
    »O nein…« Rita stöhnte auf und hätte sich am liebsten wieder in den Sand fallen lassen, doch sie riss sich im letzten Augenblick zusammen.
    Barry Cain hatte sich bisher nicht gemeldet. Durch seinen Kopf jagten die wildesten Gedanken.
    Er dachte daran, was man mit ihnen vorgehabt hatte. Man hatte ihr Blut trinken wollen, aber es waren keine Vampire gewesen. Doch jetzt stand wohl eine echte Blutsaugerin vor
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