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164 - Mr. Samba - Mr. Tod

164 - Mr. Samba - Mr. Tod

Titel: 164 - Mr. Samba - Mr. Tod
Autoren: A.F.Morland
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den eingeschlagen hatte.
    Der Mann beschrieb den Weg. Wir bedankten uns und stürmten davon.
    ***
    »Ich habe mich sehr intensiv mit Ihrer Person befaßt«, sagte Barry Shaddock am Telefon zu Wendell Caulfield. »Nun weiß ich so gut über Sie Bescheid, als wären Sie mein Bruder.«
    Caulfield sah Dean Sullivan aufgeregt an und winkte ihn zu sich. Er hielt den Hörer so, daß sein Freund das Gespräch mitbekam.
    »Wer sind Sie?« fragte er krächzend.
    »Normalerweise würde ich diese Frage nicht beantworten«, erwiderte der Gangsterboß, »aber in Ihrem Fall habe ich keine Bedenken, meine Karten offen auf den Tisch zu legen. Ich denke, wir haben beide gleich viel Dreck am Stecken, Caulfield. Mein Name ist Barry Shaddock. Ich bin in den verschiedensten Branchen tätig und auch ziemlich erfolgreich.«
    »Das interessiert mich nicht, Mr. Shaddock!« platzte es unfreundlich aus Wendell Caulfield heraus.
    »Also gut - kommen wir zur Sache, Caulfield«, fuhr Shaddock fort. »Ich weiß, was Sie vor 20 Jahren aus Brasilien nach England schmuggelten, zusammen mit Ihrem Freund Dean Sullivan: diesen schweren goldenen Zauberhelm, der sich in Ihrem Museum befindet.«
    Wendell Caulfield leckte sich nervös die Lippen. »Woher wissen Sie…?« Er unterbrach sich sofort.
    Sullivan hätte ihm nicht den Ellenbogen in die Seite zu stoßen brauchen. Er wußte auch so, daß er soeben ein Geständnis abgelegt hatte.
    »Ich habe dieses hochinteressante Buch von Jesus Gilberto gelesen«, erklärte Barry Shaddock freimütig. »Vor allem das Kapitel über die Wabaro-Indianer faszinierte mich ungemein. Als ich von den drei Engländern las, die die Wabaros vor 20 Jahren beraubt hatten, fragte ich mich, wer diesen lohnenden Fischzug wohl gemacht hatte. Ich flog deshalb nach Rio de Janeiro hinüber und besuchte den Autor. Es stellte sich tatsächlich heraus, daß Gilberto die Namen meiner Landsleute kannte: Vincent Kerr, Dean Sullivan und Wendell Caulfield. Es war nicht einfach, Jesus Gilberto dieses Geheimnis zu entlocken, aber ich hatte einen Freund dabei, der ihn schließlich überreden konnte. Ehrlich gesagt, ich begreife Sie nicht ganz, Caulfield. Sie besitzen diesen Wunderhelm, mit dessen Hilfe man jeden Schatz finden kann, machen davon jedoch keinen Gebrauch. Wie können Sie auf den immensen Reichtum verzichten, zu dem Ihnen der Helm verhelfen würde?«
    »Ich habe meine Gründe, den Helm nicht zu verwenden«, gab Caulfield mit belegter Stimme zurück.
    »Schön. Ihre Sache«, gestand ihm der Gangsterboß zu. »Ich kann Sie zwar nicht verstehen, aber es geht mich nichts an. Ich werde die Chance, die sich mir bietet, nicht ungenützt lassen.«
    »Wieso bietet sich Ihnen eine Chance?«
    »Na, durch Sie.«
    »Sie denken doch wohl nicht, ein Anruf genügt, und schon überlasse ich Ihnen den kostbaren Goldhelm«, brauste Wendell Caulfield auf.
    »Aber nicht doch! Ich habe natürlich meine Vorkehrungen getroffen. Jeder Mensch hat etwas, woran sein Herz hängt - einen Hund, eine Katze, eine Ehefrau… einen Sohn!«
    Caulfield atmete schwer. »Ja? Sprechen Sie weiter, Shaddock.«
    »Es ist im Leben häßlich eingerichtet, daß man etwas, das man unbedingt haben möchte, niemals bloß verlangen kann. Immer muß man zuerst Druck ausüben. Ich hasse das, aber mir bleibt wohl keine Wahl.«
    »Sie reden wie ein gefallener Heiliger, Shaddock.«
    Der Gangsterboß lachte herzlich. »Gefallener Heiliger. Das ist sehr gut, das gefällt mir, Caulfield. Soll ich Ihnen ein Geständnis machen? Sie sind mir sympathisch, ehrlich. Ich mag Leute wie Sie. Sie müssen in Ihrer Jugend sehr mutig gewesen sein. War bestimmt keine Kleinigkeit, die Wabaros zu berauben und mit heiler Haut davonzukommen. Vor solchen Leuten muß man Respekt haben.«
    »Jetzt werde ich Ihnen etwas verraten, Shaddock. Sie können noch soviel daherlabern, Sie kriegen den Helm trotzdem nicht!«
    »Sie scheinen mich nicht verstanden zu haben«, gab der Gangsterboß gelassen zurück. »Vielleicht habe ich mich auch nicht klar genug ausgedrückt. Manchmal sagt man etwas und ist mit den Gedanken schon ganz woanders. Da kann es dann passieren, daß man etwas Wichtiges überspringt. Geht es Ihnen auch so? Nun, ich vergaß anscheinend vorhin zu erwähnen, daß sich Ihr Sohn Fenmore in unserer Gewalt befindet.«
    »Sie verdammter…«
    »Keine Sorge, es wird ihm kein Haar gekrümmt. Wir sind schließlich keine Unmenschen, und Sie sind ein vernünftiger Mann, der mit sich reden läßt. Betrachten wir
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