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1638 - Leichenspur des Künstlers

1638 - Leichenspur des Künstlers

Titel: 1638 - Leichenspur des Künstlers
Autoren: Jason Dark
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derjenige, der sie in Szene setzt. Ich habe mich noch nicht zur Ruhe gesetzt. Es geht weiter, Sinclair, jetzt erst recht.«
    »Wer sind Sie denn?«
    »Finden Sie es heraus«, zischte es in mein Ohr.
    »Nun ja, vielleicht. Ich frage mich allerdings schon, ob wir uns kennen.«
    »Ich kenne Sie.«
    »Das ist ungerecht.«
    »Keine Sorge. Wir werden uns noch sehen. Und dann bin ich ganz dicht bei Ihnen. Dann habe ich auch mein Messer zur Hand. Sie glauben gar nicht, wie spitz und scharf es ist. Ich verrate Ihnen, dass mein nächstes Opfer schon wartet. Das Spiel geht weiter, bald schon…«
    Danach war es aus. Ich hörte nichts mehr und legte das Telefon auf den Tisch. Da Harry nicht mitgehört hatte, aber sehr gespannt war, berichtete ich ihm von dem Anruf des Unbekannten.
    Das gefiel meinem deutschen Freund gar nicht. Es war zu sehen, dass er schluckte und danach tief Luft holte.
    »Dann weiß er über uns Bescheid, John. Er hat die große Kontrolle.«
    »So sieht es aus.«
    »Wir müssen davon ausgehen, dass er sich in der Nähe befindet. Möglicherweise ist er in der Lage, uns zu beobachten. Ja, vielleicht hält er sich hier im Hotel auf.«
    »Ja, das ist möglich.« Nach dieser Antwort ließ ich meine Blicke kreisen.
    Die Hälfte der Tische war besetzt. Ich wusste nicht, wie der Mörder aussah, doch den Gästen, die dort saßen, traute ich keine solche Tat zu, obwohl man nie hinter die Stirn eines Menschen schauen kann.
    Ich war froh, mein Essen schon hinter mir zu haben. Jetzt wäre mir der Appetit vergangen.
    Lilly Lechner erschien wieder bei uns. »Darf ich das Telefon mitnehmen?«
    »Bitte.«
    Sie griff danach, und ich hielt sie am Unterarm fest. »Einen Moment noch, Lilly…«
    »Gern.«
    »Wissen Sie, woher der Anruf kam? Haben Sie etwas auf dem Display gesehen?«
    Sie runzelte die Stirn und nickte. »Das habe ich. Aber ich habe nicht darauf geachtet.«
    »Schade.«
    »Sie können sich die Nummer holen. Ich habe sie noch nicht weggedrückt.«
    »Das wollte ich gerade vorschlagen.«
    »Bitte.« Sie reichte mir das Telefon, und ich holte die Zahlen auf das Display.
    Eine Vorwahl sah ich nicht, und ich reichte Lilly den Apparat, damit sie nachschaute. Das tat sie, nachdem sie meine Frage: »Kennen Sie die Nummer?«, gehört hatte.
    Ein knapper Blick reichte der jungen Frau aus, um uns eine Antwort zu geben.
    »Ja, das ist eine Nummer von hier.«
    »Was heißt das genau?«
    Sie schaute auf uns nieder. »Man hat Sie von hier aus dem Hotel angerufen…«
    ***
    Der Künstler nahm die Treppe in den Keller, nachdem er die Telefonzelle verlassen hatte. Niemand hatte ihn bei seinem Anruf beobachtet - und wenn, dann wäre es auch nicht schlimm gewesen. Aber er hatte erreicht, was er wollte. Er hatte die Stimme des Geisterjägers gehört, und das war ihm wichtig gewesen.
    Viel hatte er sich in der letzten Zeit über diesen Mann erarbeitet, wobei das viel schon Grenzen hatte, denn er hätte gern mehr über ihn gewusst.
    Das war jetzt vergessen. Sinclair befand sich in seiner Reichweite. Der würde ihm nicht mehr entkommen, und nur das zählte. Und, da war sich der Künstler sicher, er würde ihn locken können, denn sein Plan stand bereits fest.
    Zunächst musste er in den Keller, um dort einiges zu richten.
    Auf seinem Gesicht erschien ein Lächeln, als er die schwere Tür öffnete und das Gewölbe betrat. Es war ziemlich groß, hatte eine hohe Decke, die man hier gar nicht vermutet hätte, aber das musste sein, damit die großen Weinfässer genügend Platz fanden. Sie standen da wie stumme Zeugen einer vergangenen Zeit und füllten große Teile des unterirdischen Raums aus.
    Auch Regale waren vorhanden, in denen die Flaschen lagerten. Weine der großen Jahrgänge. Manche schon sehr alt, sodass Staub auf den Flaschen lag.
    Der Künstler befand sich noch immer in einer Hochstimmung, als er das Ende des Kellers erreicht hatte. Die Luft hier war schwer und auch leicht feucht. Er blieb vor einer schmalen Tür stehen, die abgeschlossen war.
    Nicht für ihn, denn er hatte sich einen Nachschlüssel besorgt, der in dem alten Schloss verschwand. Er drehte den Schlüssel zweimal, dann war die Tür offen.
    Niemand außer ihm befand sich in diesem alten Gewölbe. Hier gab es den krassen Gegensatz zu dem, was oben ablief, und das blieb auch hinter der Tür so.
    Er tauchte ein in die andere Welt, in der es kein Licht gab. Ein stockfinsterer Gang führte einige Meter in die Finsternis hinein, die gleich darauf vom Strahl der Taschenlampe
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