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1634 - Strigen-Terror

1634 - Strigen-Terror

Titel: 1634 - Strigen-Terror
Autoren: Jason Dark
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wurde er noch vom Schnabel getroffen, Suko wusste es nicht. Er hatte sich nach hinten fallen lassen müssen, und das war genau eine Bewegung zu viel.
    Die Bordwand war zu nah. Er kippte darüber hinweg und fiel ins Wasser.
    Die Strige versuchte noch, ihn mit ihrem Schnabel zu attackieren, aber Suko tauchte zu schnell ab.
    Es war für die Bluteule einfacher geworden. Während die Teile ihrer Artgenossin auf dem Wasser schwammen oder auch untergegangen waren, hatte sie jetzt freie Bahn.
    Das sahen auch Maxine und Carlotta.
    »Hast du eine Waffe, Max?«
    »Nein.«
    »Okay, dann müssen wir es mit den bloßen Händen versuchen.« Das Vogelmädchen hatte recht laut gesprochen. Und ihre Worte waren von Suko gehört worden, der genau in diesem Augenblick auftauchte.
    Er war ein wenig abgetrieben worden und befand sich in einer schlechten Position. Um ihn kümmerte sich die Strige nicht. Sie hatte sich eine leichtere Beute ausgesucht. Es war klar, dass Maxine und Carlotta mit bloßen Händen keine Chance hatten.
    Das konnte Suko nicht zulassen. Da sich die Strige nicht um ihn kümmerte, schwamm er so schnell wie möglich auf das Boot zu. Er würde nicht die Zeit bekommen, um hineinzuklettern und sich der Strige zu stellen. Aber er konnte trotzdem etwas für die beiden tun, drückte sich aus dem Wasser, hob den rechten Arm und warf seine Peitsche so gezielt, dass sie ins Boot fiel.
    Es war das Glück der beiden Frauen, dass sie sich verteilt hatten.
    Maxine war mehr zum Heck hingerutscht, und die Peitsche landete praktisch vor ihren Knien.
    Man musste ihr nicht sagen, was sie tun sollte. Sie nahm die Waffe an sich, riss sie hoch und schlug in dem Moment zu, als die Bluteule Carlotta angriff.
    Das Vogelmädchen hatte seine Arme zur Abwehr hochgerissen, dabei schlug es mit den Fäusten zu, traf auch den Körper, konnte ihn aber nicht von sich wegschaffen.
    Maxine kniete und holte dabei aus.
    Der Schlag wurde zu einem Volltreffer. Die drei Riemen platzten in das Gefieder hinein und hinterließen dort ihre Spuren. Sie rissen es auf, und die Strige gab einen schrillen und zugleich klagenden Laut ab. Es war der Anfang von ihrem Ende. Sie flatterte noch über Carlottas Körper hinweg, und da gab es dann nichts mehr, was sie hätte als Halt benutzen können.
    Auch sie kippte über die Bordwand hinweg ins Wasser und bekam dort die Folgen des Angriffs zu spüren, denn es riss den Eulenkörper brutal auseinander.
    Das sahen nur Maxine und Carlotta. Suko hatte die falsche Bordseite erreicht und musste sich erst in das Boot ziehen, das gefährlich anfing zu schwanken und beinahe gekentert wäre.
    Es kippte nicht, und ein klatschnasser Suko rollte sich mit angezogenen Beinen auf die Planken, wo er sich sofort hinsetzte und über sein Gesicht strich. Die Augen waren frei vom Wasser. Er konnte gut sehen, was mit der letzten Strige geschah.
    Auch sie löste sich auf. Die Einzelteile schaukelten auf den Wellen, der bleiche Knochenschädel war auseinandergebrochen.
    Die Peitsche hatte ihre Pflicht erfüllt.
    Maxine Wells hielt sie noch in der Hand. Sie atmete einige Male tief durch. Wunden hatte der Angriff der Strige bei ihr nicht hinterlassen.
    Carlotta erging es nicht so. Sie hatte schon ein paar Kratzer an ihren Händen abbekommen.
    Das war nicht weiter tragisch. Außerdem bluteten die Striemen auf dem Handgelenk kaum.
    »Himmel, die sind gefährlich«, flüsterte Maxine. Sie schüttelte sich.
    »Wäre die Peitsche nicht gewesen, ich glaube, wir hätten den Kampf gegen sie verloren.«
    Suko nickte. »Das kann sein. Aber wir haben es geschafft.« Sein Grinsen wurde breit. »Dann können wir ja weitermachen.«
    »Und das heißt genau?«
    Er deutete auf die Insel. »Wir müssen dorthin. Es gibt keinen anderen Weg. Dort ballt sich die Gefahr zusammen. Die Strigen sind von dort gekommen und…«
    »Da finden wir auch John Sinclair!«, rief Carlotta.
    »Eben.«
    »Können wir denn dort anlegen?«
    »Das müssen wir. Ich weiß noch nicht, ob wir zusammenbleiben sollten. Es kommt auf die Gegebenheiten an. Wir werden sehen. Aber auf die Insel müssen wir.«
    Bevor Suko die Ruder übernahm, glitt sein Blick noch mal über das Wasser.
    Federn, ein paar bleiche Knochen. Das war alles, was von den Strigen übrig geblieben war.
    Carlotta bewegte ihre Flügel. Sie waren mittlerweile gut getrocknet. »Ich könnte losfliegen und mal von oben schauen, ob sich da unten etwas verändert hat.«
    »Nein«, rief Maxine, »das ist viel zu gefährlich. Du hast die
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