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1629 - Die blaue Schlange

Titel: 1629 - Die blaue Schlange
Autoren: Unbekannt
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Jahre Zeit gelassen. Das nächste Mal schlägt sie vielleicht erst in acht Jahren zu, wenn die Aufmerksamkeit nachgelassen hat. Es wird schwer werden die Mädchen über einen so langen Zeitraum konsequent zu bewachen. Sie selbst werden früher oder später ausbrechen und sich Freiräume suchen - und sich damit zwangsläufig in Gefahr begeben."
    Tadar Deponar war sich des Risikos bewußt. Die Brust schnürte sich ihm ein, und er verspürte Herzstiche. Seine geliebte Tochter Alnora in so großer Gefahr zu wissen, tat ihm weh. Er hatte große Pläne mit ihr und wollte sie auf keinen Fall verlieren. „Du hast recht", sagte er, nachdem er eine geraume Weile nachgedacht hatte. „Es genügt nicht, die Mädchen zu schützen.
    Sie müssen selbst etwas für ihren Schutz tun."
    „Und was?"
    „Ich werde dafür sorgen, daß Alnora zu einer hervorragenden Kämpferin ausgebildet wird", antwortete Deponar. „Das hilft zwar nichts gegen einen so heimtückischen Anschlag wie jenen, dem Allanka ausgesetzt war, vergrößert aber doch ihre Chancen."
    „Und die anderen?"
    „Das wirst du übernehmen. Ich will, daß du zu Pedron und Aia Zarphis fliegst. Sie sollen einen entsprechenden Schutz für Henna aufbauen."
    „Hast du schon mal daran gedacht, die Mädchen durch kosmetische Operationen so zu verändern, daß Sandra sie nicht mehr erkennen kann?"
    „Natürlich", entgegnete Deponar. „Schon oft. Doch ich bin sicher, daß wir damit nicht weiterkommen. Saudra ist nicht nur von einer geradezu dämonischen Bösartigkeit, sondern sie ist auch hochintelligent und sehr geduldig. Sie hat jahrelang recherchiert, bis sie offenbar alles über jene erfahren hat, in denen sie ihre Feinde sieht."
    „Also auch uns!"
    „Erst als sie ganz sicher war, hat sie zugeschlagen. Und so wird es auch in Zukunft sein", fuhr Deponar fort. „Eine Operation ändert gar nichts. Sie läßt sich nicht mit hundertprozentiger Sicherheit geheimhalten. Außerdem müßten wir die Mädchen dann in eine völlig andere Umgebung zu anderen Eltern bringen, und hätten selbst dann keine Gewißheit."
    „Also bleibt nur ein Weg - wir müssen zur Offensive übergehen und Saudra eliminieren!"
    Tadar Deponar blickte lange schweigend vor sich hin. Das Raumschiff landete auf Tourred, und die Passagiere gingen von Bord. Erst als sie die Kontrollen passiert hatten und in einem Gleiter saßen, antwortete er: „Ich bin bereits aktiv geworden. Ich habe drei Spezialisten engagiert. Sie haben sich bereit erklärt - für viel Geld - die Gefahr, die von Saudra ausgeht, aus der Welt zu schaffen."
    Tadar Deponar war grau im Gesicht, seine Augen lagen tief in den Höhlen, und er wirkte noch kleiner und zerbrechlicher als sonst.
    Reged Anpar begriff.
    Die Entscheidung, Saudra ermorden zu lassen, war ihm schwerer gefallen als jede andere in seinem Leben zuvor.
    Mit jedem seiner Kinder, das starb, erlosch auch etwas in ihm. Saudra töten zu lassen, das war wie ein Teil-Suizid für ihn. „Es gibt keinen anderen Ausweg", sagte Reged Anpar leise und mitfühlend. „Vielleicht müssen wir jetzt dafür zahlen, daß wir uns über die Gesetze des Galaktikums hinweggesetzt haben."
    Doch Saudra wurde nicht aufgespürt. Alle Bemühungen, sie zu beseitigen, blieben erfolglos
     
    3.
     
    Demun Targ hielt den Film an und lehnte sich im Sessel zurück. „Wer ist Saudra?" fragte er sich mit leiser Stimme. War es womöglich die Frau, die er liebte?
    Er war sich dessen sicher, daß Saudra ihren Namen irgendwann im Verlauf ihres Lebens abgelegt hatte und in die Rolle einer ihrer Schwestern geschlüpft war.
    Doch welche Rolle hatte sie angenommen? Welche spielte sie jetzt im Jahre 1200 NGZ?
    Ihm war klar, daß sie ihn augenblicklich töten würde, wenn sie ihn in diesem Raum und beim Studium ihrer Lebensgeschichte überraschte. Doch war sie wirklich an Bord?
    Oder waren nur zwei von ihren Schwestern in seiner Nähe?
    Er mußte sich beeilen. Die Zeit lief ab. Das Raumschiff drang mit geringer Geschwindigkeit ins Solsystem ein, doch es bewegte sich immerhin vorwärts. Damit wurde die Frist, die ihm zur Verfügung stand, immer geringer.
    Mittlerweile ahnte er, was zumindest eine der beiden Schwestern an Bord im Sonnensystem Terras wollte.
    Er schaltete den Syntron wieder ein.
    Als sie das konzertante Stück beendet hatte, erhob sich Theadran von Aygolkyn und verneigte sich vor dem begeisterten Publikum in der großen Festhalle der Blauen Stadt.
    Tausende von Musikliebhabern hatten sich im Rimios
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