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1628 - Kristall aus dem Nichts

Titel: 1628 - Kristall aus dem Nichts
Autoren: Unbekannt
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geschafft war, da ereignete es sich wie in dem terranischen Märchen mit dem Hasen und dem Igel. Überall, wo der Hase hinkam, war der Igel schon da.
    In diesem Fall war es Ennox Philip. Er schien über alles Bescheid zu wissen und jedes Ereignis genau terminieren zu können. Wie sich später herausstellte, bestand die Wahrheit allerdings darin, daß Philip sich einfach über eine Interkomverbindung nach dem Stand der Dinge erkundigt hatte. Da die Ennox gemäß Philips Abmachung mit Atlan frei im Neuen Imperium ein und aus gehen konnten, standen ihnen auch die technischen Kommunikationssysteme zur Benutzung offen. „Das also ist er", stellte der Ennox fest. „Eigentlich sieht er gar nicht gefährlich aus, eher unbeholfen. Doch man soll sich nie durch Äußerlichkeiten täuschen lassen. Nicht wahr, Häuptling? Äußerlichkeiten sind unbedeutend. Ein Äußeres kann man ändern."
    Vorsicht! warnte der Extrasinn. Er provoziert. Er will dich aufs Glatteis führen oder eine falsche Spur legen.
    Auch ohne diesen Hinweis wäre Atlan Philip nicht auf den Leim gegangen. „Harian Meklos hat sein Äußeres verändert", sagte er. „Behalte es aber für dich. Ich will die Identität einer meiner besten Freunde nicht frühzeitig auffliegen lassen."
    „Er ist dein Freund?" Deutlich war aus Philips Tonfall die Betroffenheit herauszuhören. Atlan horchte auf. „Er gehört zu den Arkoniden, mit denen ich am vertrautesten bin. Es verbindet mich mehr mit ihm als zum Beispiel mit Yart Fulgen."
    Philip sank ein wenig in sich zusammen. „Dann wird dir nicht gefallen, was ich dir mitzuteilen habe.
    Harian Meklos ist tot. Accoma wird es dir bestätigen können.
    Atlan, wer war Meklos?"
    „Einer der besten Agenten, die wir hatten, Philip. Ich persönlich habe ihn in die Blaue Legion der Akonen eingeschleust, damit er mir Informationen liefern sollte. Es trifft mich schwer, daß Meklos diesen Auftrag mit dem Leben bezahlen mußte."
    Philip starrte ihn an. „Laß den Kopf oben, Silberhaar! Du kennst meine Absichten zu diesem unsinnigen Konflikt. Er bringt nichts außer Rückschlägen und Opfer. Aber ich stehe auf deiner Seite. Jetzt weiß ich auch, warum der Roboter selbst, den Wunsch geäußert hat, zu dir gebracht zu werden. Wenn du der Auftraggeber bist, dann kennst du vermutlich das Kodewort, mit dem man dem Kriegsgott sein Wissen entlocken kann.
    Deine Artgenossen in der Station vermochten nicht, es zu enträtseln."
    Atlan lächelte gequält. „Es ist so einfach, daß es schon wieder schwierig ist."
    Eine Technikerin trat zu ihnen und breitete die Hände aus. „Fehlanzeige, Atlan", meinte sie. „Wir haben ihn jetzt komplett. Die Energieversorgung funktioniert, die Ströme fließen gleichmäßig. Accoma ist voll einsatzfähig. Aber er rührt sich nicht. Es sieht so aus, als sei die im Kopf untergebrachte Positronik schadhaft. Wir testen ohne Unterbrechung, aber es bringt keinen Erfolg."
    „Das fehlt gerade noch!" stieß der Arkonide hervor. Sein erster Gedanke war, daß Harian Meklos möglicherweise umsonst gestorben war. „Ein bedauerlicher Fehler", meinte Philip. „Wir werden die anderen fragen!"
    Er deutete hinter sich. Dort standen acht Ennox, Benny und sieben der Transporteure. Einer fehlte. Jörge. Philip fragte nach seinem Verbleib. „Jörge hat sich verabschiedet", erklärte Benny. „Er wird wissen, warum. Er gehört zu denen, die mit den Akonen sympathisieren. Da ist nichts zu machen. Uns ist es auch völlig egal."
    „Mir ist es nicht egal", entfuhr es Philip. „Jörge hat den Kopf Accomas transportiert. Sein Zuspätkommen ist jetzt geklärt. Er hat die Positronik manipuliert."
    „Macht nichts", fiel Benny ein. „Schalte sie ein. Sie wird schon von sich geben, was mit ihr los ist. Auf, Chef, sag endlich das Kodewort!"
    Philip selbst war es, der seinen Artgenossen einen Strich durch die Rechnung machte. „Wer sagt mir denn, daß unter euch nicht weitere Sympathisanten der Akonen stecken, die nur darauf warten, wichtige Informationen nach Akon und zur Blauen Schlange zu tragen, he? Am besten ist, ihr verschwindet hier!"
    Es lag nicht an der Lautstärke, sondern an der Art, wie er es sagte, daß sie sich seiner Autorität unterordneten. Sie murrten zwar, aber dann waren sie weg, Benny eingeschlossen. Sie kehrten auch nicht zurück, und die Überwachung des Gebäudes teilte mit, daß sich keine Ennox mehr in der Nähe aufhielten. „Danke, Philip. Du warst mir eine große Hilfe."
    „Keine Ursache, Atlan. Bestimmt
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