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1628 - Die Tür zum Jenseits

1628 - Die Tür zum Jenseits

Titel: 1628 - Die Tür zum Jenseits
Autoren: Jason Dark
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dabei, mehr zu erfahren als die normalen Menschen. Über das Diesseits weiß ich viel. Aber über das Jenseits zu wenig. Da dachte ich, in dir einen Verbündeten zu haben.«
    »Das hast du doch!«
    Doris lachte leicht schrill. »Habe ich das wirklich? Du willst weg. Du willst deinen eigenen Weg gehen, und das gefällt mir nicht.«
    Franz Decker wusste nicht, was er dazu sagen sollte. Er schwieg und wollte sich in die Höhe stemmen. Dabei achtete er nicht so sehr auf die Frau, die sich vorschob. Ihr linker Fuß glitt an seinem Bein höher. Es irritierte ihn ein wenig. Und auch, dass die Frau ihn so verhalten anlächelte.
    Sie hatte etwas vor.
    Ich muss raus!
    Es war zu spät. Plötzlich bewegten sich ihre Hände unter Wasser. Blitzschnell wurden seine beiden Fußknöchel umklammert. Dann gab es einen Ruck nach vorn. Der Mann rutschte auf dem Wannenboden der Frau entgegen, deren Gesicht jetzt einen hasserfüllten Ausdruck zeigte.
    Im selben Augenblick riss sie die Beine in die Höhe.
    Ein Schrei löste sich aus dem Mund des Mannes. Er endete in einem Gurgeln, als Franz Decker unter Wasser gedrückt wurde. Alles, was er bisher gesehen hatte, verschwand aus seinem Blickfeld. Er sah nichts mehr, es war nur noch das Wasser da, und in der jetzt für ihn eng gewordenen Wanne schaffte er es nicht, sich an den glatten Wänden in die Höhe zu drücken. Er rutschte immer wieder ab, und es war Doris Dooley, die dafür sorgte, dass auch seine geringste Chance zunichte gemacht wurde.
    Sie saß längst nicht mehr. Sie kniete jetzt. Das Wasser bewegte sich heftig, schlug über die Ränder der Wanne.
    Doris starrte nach unten. Es störte sie nicht, dass ihr Freund austrat.
    Seine Hände stießen aus dem Wasser. Er versuchte, sich an den Rändern der Wanne festzuhalten und sich hochzustemmen, damit er zumindest den Kopf über Wasser bekam.
    Es gelang ihm nicht, denn Doris war gnadenlos. Sie drückte seinen Körper mit aller Kraft zurück, bis der Kopf den Grund der Wanne erreichte.
    Dann kniete sie sich auf ihn, und sie war kein Leichtgewicht.
    Ihr Freund hatte keine Chance mehr. Er lag auf dem Rücken, er bekam keine Luft. Er hatte den Mund weit geöffnet, und aus ihm stiegen Blasen gegen die Oberfläche.
    Unter Wasser bewegte er den Kopf verzweifelt von einer Seite zur anderen, ohne die Chance zu haben, wieder freizukommen.
    Doris Dooley blieb knien. Sie hatte auch ihre Arme vorgestreckt, um die Hände als Würgezangen einzusetzen. Das war nicht mehr nötig. Die Bewegungen des Mannes wurden schwächer und schwächer. Doris nickte ihm zu, als wollte sie sich von ihm verabschieden. Der hasserfüllte Ausdruck verschwand allmählich aus ihrem Gesicht, das sich in eine zufriedene Fratze verwandelte.
    Sie hatte es geschafft!
    Der nackte Körper auf dem Wannenboden zuckte nicht mehr. Er lag still, und sie brauchte ihn auch nicht weiter mit ihrem Gewicht nach unten zu drücken.
    Dennoch wartete sie noch einige Minuten ab, bevor sie aus der Wanne stieg. Ihre Füße fanden Halt auf dem feuchten Tuch, das vor der Wanne lag.
    Im Bad hatte es eine Überschwemmung gegeben, was sie nicht weiter störte. Das Wichtigste war geschafft. Franz Decker lebte nicht mehr. Er stieg jetzt sogar an die Oberfläche, und so schaute sie in ein starres Gesicht, in dem die Augen weit offen standen.
    Doris war zufrieden. Niemand würde sie mehr verraten können. Es würde für sie kein Problem werden, den Toten verschwinden zu lassen.
    Aber das hatte Zeit. Andere Dinge waren wichtiger.
    Ihre Adoptivtochter, zum Beispiel. Oder deren Freundin Meryl, die vor ihr denselben Weg gegangen war. Es würde alles ins Lot kommen, und ihr würden die Augen für Dinge geöffnet werden, die sie sich vorher nicht hatte träumen lassen…
    ***
    »Es sieht immer wieder toll aus!«, lobte ich.
    Glenda blieb an der Tür stehen und drehte sich um. »Was meinst du damit?«
    Ich grinste. »Dich nackt zu sehen.«
    In ihren Augen blitzte es. Da waren aus Blicken plötzlich Dolche geworden. »Man kann dich wirklich nur als Lustmolch bezeichnen!«, sagte sie.
    »Das macht wirklich Spaß.«
    Sie winkte ab. »Bleib noch liegen. Ich bin unter der Dusche.«
    »Okay.« Wäre ich näher an ihr gewesen, hätte ich ihr einen Klaps auf das knackige Hinterteil gegeben. So aber konnte ich es nur noch für einen Moment bewundern.
    Unverhofft kommt oft. So war es auch uns ergangen. Wir hatten in der vergangenen Nacht wirklich eine tolle Zeit erlebt. Das hatte einfach mal wieder sein müssen. Schließlich
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