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1625 - ... dann holt dich der Teufel

1625 - ... dann holt dich der Teufel

Titel: 1625 - ... dann holt dich der Teufel
Autoren: Jason Dark
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Leben lang zu tun gehabt hatte.
    Jetzt hatte es ihn wieder erwischt.
    Und wie!
    Diese Tat war keine normale gewesen, sofern man überhaupt bei einem Mord von Normalität sprechen konnte. Das hier war Grauen pur, und Bill fiel nur der Vergleich mit einer Hinrichtung ein. Ja, etwas anderes war es nicht.
    Er hatte sich die Reise durch die Nacht als eine langweilige Zugfahrt vorgestellt. Das war sie nicht. Aber er gab auch zu, dass er auf eine derartige Abwechslung gern verzichtet hätte.
    Der Zug konnte nicht mehr weiterfahren. Er musste am nächsten Bahnhof angehalten werden, um die Polizei zu informieren. Hier war ein grausamer Mord geschehen, der untersucht werden musste.
    Bill war zwar kein direkter Zeuge gewesen, aber er war sicher, den Killer gesehen zu haben. Nur würde er sich diese Aussage den normalen Polizisten gegenüber verkneifen.
    Nicht aber den Mund vor seinem Freund John Sinclair halten, denn Bill war sicher, dass da etwas auf den Geisterjäger zukam. Einen derartigen Mörder konnte es…
    Sein Gedankengang wurde unterbrochen, als er Schritte hörte. Er drehte den Kopf nach links und erkannte trotz der nicht eben perfekten Beleuchtung die blonde Frau, die durch den Gang kam und Kurs auf ihn nahm.
    Bill wollte auf keinen Fall, dass die Frau den Toten sah. Er schloss die Abteiltür und war froh, dass der Vorhang noch an einer Seite hing.
    Die Blonde blieb stehen. Sie lächelte kokett und sagte: »Das ist aber nett, dass Sie mir den Weg versperren.«
    Mit dieser Bemerkung hatte Bill nicht gerechnet. Verwundert fragte er: »Sie wollen dort hinein?«
    »Ja.«
    »Das geht nicht mehr.«
    »Warum nicht?«
    »Es ist etwas passiert.«
    Die Blonde holte tief Luft. Bill hatte genügend Zeit, sie zu beobachten, und stellte abermals die große Ähnlichkeit mit der verstorbenen Schauspielerin Marilyn Monroe fest.
    »Bitte, glauben Sie mir.«
    »Aber ich habe nicht allein dort gesessen.«
    »Ich weiß.«
    »Aha. Und was wissen Sie noch?« Der Spott in ihrer Stimme war nicht zu überhören.
    »Dass Ihr Mitreisender nicht mehr lebt.«
    Darauf sagte sie nichts, sondern fragte nur, ob sich Bill das Kinn gestoßen hatte.
    »Kann sein. Noch mal, der Mann ist tot.«
    »Ja, und ich bin die Queen.«
    Bevor Bill es verhindern konnte, hatte die Blonde die Tür aufgerissen.
    Sie sah dieses grauenvolle Bild und konnte nichts anderes tun als nur schreien.
    Dann taumelte sie zurück und konnte froh sein, dass der Reporter sie auffing, sonst wäre sie gefallen. Bill hörte noch einen letzten Seufzer, dann hielt er eine ohnmächtige Frau in seinen Armen und verfluchte zum wiederholten Mal diese Zugfahrt…
    ***
    Am nächsten Halt wartete bereits die Polizei. Sie befanden sich in Manchester. Dort stiegen die Beamten zu. Die Männer der Mordkommission und der Spurensicherung.
    Der Waggon war beschlagnahmt worden. Die Reisenden mussten sich einen anderen Platz suchen. Dazu zählte auch Bill Conolly, der aus dem Fenster und auf den Bahnsteig schaute. Dort warteten weitere Beamte, die den Zugang zum Zug absperrten. Bill selbst hielt sich im Gang auf und dachte intensiv nach.
    Dieser Fall war alles andere als normal. Hier war etwas Unglaubliches passiert. Bill war klar, dass er die Vorfälle nicht für sich behalten konnte.
    Er musste unbedingt seinen Freund John informieren, aber zunächst kam es auf ihn an. Es war klar, dass die Polizisten ihn verhören würden, und Bill nahm sich vor, nicht alles zu sagen. Nur das, was er verantworten konnte.
    Dass der Zug eine große Verspätung haben würde, stand außerdem fest. Deshalb überlegte er, ob er seine Frau Sheila anrufen und ihr Bescheid geben sollte. Er entschied sich dafür, wollte damit aber noch warten.
    Er wusste nicht, ob die Beamten alle Fahrgäste verhören würden. Erst mal würden diejenigen an die Reihe kommen, die sich in der Nähe des Tatabteils aufgehalten hatten.
    Bill Conolly stand nicht als Einziger im Gang. Noch andere Fahrgäste hielten sich dort auf. Sie sprachen miteinander, aber keiner kam zu Bill, um mit ihm zu reden.
    Er war auch froh darüber. Hin und wieder strich er über sein Kinn. Wo er getroffen war, spürte er eine schmerzende Stelle. Wahrscheinlich hatte sie sich auch verfärbt.
    Jemand stieg in den Wagen. Er sprach noch von den Stufen aus mit Leuten, die draußen standen und Uniformen trugen. Wenig später schwappte die schmale Schwingtür auf, und Bill sah einen Mann auf sich zukommen, der nicht eben munter aussah. Doch wer in die Augen des Mannes schaute,
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