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1625 - ... dann holt dich der Teufel

1625 - ... dann holt dich der Teufel

Titel: 1625 - ... dann holt dich der Teufel
Autoren: Jason Dark
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ärgerte er sich darüber, dass der Vorhang blickdicht schloss. So war für ihn nicht zu sehen, was sich dahinter abspielte.
    Die Überraschung erwischte ihn, bevor er sich zu einer Entscheidung hatte durchringen können. Er musste die Tür nicht öffnen, das geschah jetzt von innen.
    Und sie wurde mit einer heftigen Bewegung aufgerissen. So hart und schnell, dass Bill davon völlig überrascht wurde. Er taumelte automatisch zurück, prallte mit dem Rücken gegen eine Fensterscheibe und hatte in den nächsten Sekunden das Gefühl, dem Wahnsinn nahe zu sein.
    Was da aus dem Abteil stürmte, war ein Monster. Ein grässliches Geschöpf mit einer roten Haut und einem dreieckigen Gesicht, das diesen Namen nicht verdiente. Es war eine Fratze. Widerlich und bösartig. Sie zog Bills Blick auf sich, und so sah er weniger die Bewegung der Klauen.
    Der Schlag traf sein Kinn. Es war ein regelrechter Uppercut, der seinen Kopf nach hinten schleuderte, sodass er gegen die Scheibe prallte und ein heftiger Schmerz durch seinen Kopf zuckte.
    Bill sackte zusammen. Er wollte es nicht, aber die Schwäche war stärker.
    Dann war es vorbei. Er verlor zwar nicht das Bewusstsein, aber die Kontrolle und das Gefühl für Zeit. Er hörte auch nichts, weil er wegsackte.
    Nur glaubte er noch, von einem Stück Stoff oder einem ähnlichen Gegenstand im Gesicht berührt zu werden, was auch eine Täuschung sein konnte.
    Wie viel Zeit vergangen war, als er das Bewusstsein zurückerlangt hatte, konnte er nicht sagen. Für ihn zählte nur, dass er nicht mehr bewusstlos war, und schon bald spürte er die Schmerzen an seinem Kinn. Er war wieder da!
    Ihm war klar, dass er nicht liegen bleiben konnte. Er richtete sich in eine sitzende Haltung auf und verspürte eine leichte Übelkeit. Es konnte auch daran liegen, dass der Wagen etwas schwankte.
    Bill konnte und wollte auf keinen Fall im Gang sitzen bleiben. Er musste etwas tun und stemmte sich hoch, wobei er gegen einen Schwindel ankämpfte. Sein Kinn tat ihm weh, und als er behutsam darüber strich, fühlte er, dass es geschwollen war und sicherlich auch schon eine andere Farbe angenommen hatte.
    Bill hielt sich fest und versuchte, regelmäßig zu atmen. Ein normales Stehen war nicht möglich. Er schwankte, aber er würde auf keinen Fall aufgeben. Zusammenreißen, das war die Devise.
    Vor sich sah er die Abteiltür.
    Sie war nicht zugefallen, aber sie stand auch nicht so weit offen, dass er hätte alles überblicken können. Er sah nur eine Hälfte des Abteils und schaute auf eine leere Sitzreihe.
    Es war jemand aus diesem Abteil gekommen. Und dieser Jemand war kein normaler Mensch gewesen. Bill hatte die Beobachtung noch vor dem Schlag gegen sein Kinn gemacht, und deshalb ging er auch nicht von einem Irrtum aus.
    Es war kein anderer Fahrgast zu sehen. Der Gang war leer, bis eben auf seine Wenigkeit.
    Bill drückte seinen Körper vor und fasste nach dem Türgriff. Eine Hälfte des Vorhangs war noch zugezogen. Sie verbarg den Blick auf die rechte Abteilseite.
    Die sah Bill, als er einen Schritt nach vorn gegangen war. Da weiteten sich seine Augen in einem namenlosen Entsetzen, denn was er sah, war das große Grauen.
    Blut! Überall Blut, wohin er auch schaute. Und es stammte von einem Menschen, dessen Überreste auf dem Sitz lagen und der auf eine grausame Weise ums Leben gekommen war. Die Kleider waren ebenso zerrissen wie seine Maut, und das Gesicht war nur noch ein blutiger Klumpen. Er sah auch, dass das linke Auge des Toten nicht mehr in der Höhle steckte. Es hing hervor.
    Bill Conolly wollte nicht länger hinschauen. Er drehte sich um und presste eine Hand vor den Mund. Dann zerrte er die Tür wieder zu, lehnte sich gegen das Fenster und musste erst mal mit dem fertig werden, was er da gesehen hatte.
    Es war furchtbar. Er hatte keine Erklärung dafür. Wie konnte ein Mensch so etwas tun?
    Ein Mensch?
    Nein, das war kein Mensch gewesen. Bill musste daran denken, wen er gesehen hatte. Aus diesem Abteil war ein Monster gekommen, ein abscheuliches Wesen der Hölle. Wie immer man die Kreatur auch bezeichnete, ein Mensch war es nicht gewesen.
    Sein schmerzendes Kinn war vergessen. Er wusste nur, dass diese Entdeckung erst ein Anfang gewesen war. Vielleicht der Anfang von einem bösen Ende.
    Und ich stecke mal wieder mitten drin!, dachte er. Und er dachte noch einen Schritt weiter. Das hier war keine normale Tat gewesen, kein normaler Mord. Dahinter steckte eine andere Macht, mit der er fast sein ganzes
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