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1622 - Sie kamen aus der Totenwelt

1622 - Sie kamen aus der Totenwelt

Titel: 1622 - Sie kamen aus der Totenwelt
Autoren: Jason Dark
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es wollte, wusste ich nicht, zunächst schüttelte sie mal den Kopf.
    »Weshalb wollen Sie das alles wissen?«
    »Weil ich dort jemanden treffen soll.«
    »Ach. Und wen?«
    Sie war neugierig und ich tat ihr den Gefallen, ihre Neugierde zu befriedigen.
    »Der Mann heißt Todd Hayes.«
    Warum sie ihren Mund öffnete und lachte, erfuhr ich nicht sofort, erst als sie aufgehört hatte, nickte sie mir zu.
    »Todd Hayes gibt es nicht mehr. Er ist einfach verschwunden und hat den kleinen Hof im Stich gelassen. Er wollte damit nichts mehr zu tun haben. Sein Hobby war ihm wichtiger.«
    »Ach. Welches denn?«
    Sie hob einen Arm und drehte ihn. »Ab in die Berge. Der war vernarrt in sie.«
    »Also Bergsteiger?«
    »Was sonst? Todd hat sich überall herumgetrieben. Nicht nur in den Alpen. Auch in Asien, im Himalaja. Das ist ja alles okay, wenn er den Hof verkauft hätte. Hat er aber nicht. Dabei hätten wir das Gelände gut gebrauchen können. So liegt es brach und nützt keinem etwas.«
    »Vielleicht wollte er einen Ort haben, an den er sich hin und wieder zurückziehen konnte?«
    »In dem Stall? Ist doch alles verkommen. Nur ein Ort für Ratten und ähnliches Getier.«
    »Danke, Madam. Jetzt muss ich nur noch wissen, wo ich den Hof finde. Dann bin ich zufrieden.«
    »Fahren Sie einfach geradeaus und biegen Sie dann in einen Feldweg an der linken Seite ein. Wo die Gemüsefelder aufhören und das Brachland beginnt, da steht seine Bude.«
    »Ich bedanke mich recht herzlich.«
    »Keine Ursache. Und wenn Sie mit ihm sprechen, fragen Sie ihn doch mal, ob er nicht verkaufen will. Wir würden auch einen guten Preis dafür bezahlen.«
    »Ich werde daran denken.« Mit diesem Satz verabschiedete ich mich und ging zurück zum Wagen.
    »Hast du was erreicht, John?«, fragte mich Suko, nachdem ich eingestiegen war.
    »Ja, fahr mal los.« Ich schnallte mich an. »Einen tollen Hof solltest du nicht erwarten. Er liegt schon seit einiger Zeit brach. Aber er gehört Todd Hayes, der übrigens Bergsteiger ist und den Hof nicht bewirtschaften will.«
    »Nun ja, jeder soll tun, was ihm Spaß macht.«
    »Du sagst es.«
    Es war wirklich nicht mehr weit. Schon bald entdeckten wir die Einmündung und fuhren schaukelnd über einen Feldweg, der recht trocken war, sodass unsere Reifen Staub aufwirbelten.
    Der Hof sah nicht so aus, als würde er schnell einen Käufer finden.
    Bereits aus der Distanz wirkte er verfallen, und wir sahen auch, dass das Dach des Hauses Lücken aufwies.
    Ein Auto stand nicht vor dem Haus. Dieser Todd Hayes schien mit einem Motorrad gekommen zu sein, denn eine Maschine stand aufgebockt nahe der Tür.
    Als ich ausstieg, fiel mir auf, dass die Fenster des Hauses keine Scheiben mehr hatten. Ich musste daran denken, dass sich das Finale meines letzten Falls auch auf einem kleinen Hof abgespielt hatte.
    Ich war mir allerdings sicher, hier nicht auf irgendwelche Verdammte zu treffen. Überhaupt machte der Bau einen verlassenen Eindruck. Wir waren ja wohl erwartet worden, und eigentlich hatte ich damit gerechnet, dass unsere Ankunft bemerkt worden war, aber niemand öffnete die Tür und kam uns entgegen.
    Das war auch Suko aufgefallen. Er runzelte die Stirn und fragte: »Was hast du für ein Gefühl?«
    »Kein gutes, sagt mein Bauch.«
    »Dann geht es dir wie mir.«
    Es war recht still, sodass wir das Summen einiger Wespen hörten, die in der Nähe herumschwirrten.
    Suko besah sich die Tür näher.
    »Abgeschlossen sieht sie nicht aus.«
    »Dann öffne mal. Eine Klingel gibt es ja nicht.«
    »Ist okay.«
    Ein kurzer Druck, und die Tür war offen.
    Nichts hielt uns mehr davon ab, das Haus zu betreten, in dem uns ein Halbdunkel umfing und ein Geräusch, das uns ganz und gar nicht gefallen konnte, denn uns wehte ein schmerzvolles Stöhnen entgegen.
    Wie auf Kommando zogen wir unsere Waffen.
    Wir wussten, wohin wir gehen mussten, das Stöhnen wies uns den Weg.
    Schon bald erreichten wir einen größeren Raum, in dem es keine Möblierung mehr gab. Nur die kahlen Wände und der nackte Steinboden.
    Auf ihm saß ein Mann.
    Der Tür gegenüber hatte er sich hingehockt. Die Wand gab ihm den nötigen Halt. Er saß etwas im Schatten, so war nicht genau zu erkennen, weshalb er stöhnte.
    Wir traten näher. Die Pistolen hatten wir wieder weggesteckt. Dafür hielten wir den Atem an, denn was wir sahen, war einfach schrecklich und grauenhaft.
    Todd Hayes lebte noch. Trotz seiner zahlreichen Wunden, die tief waren und seinen nackten Oberkörper bedeckten.
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