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1621 - Die Verdammten

1621 - Die Verdammten

Titel: 1621 - Die Verdammten
Autoren: Jason Dark
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Sichtweite, stand nur in der Luft, und ich stieg in den Rover.
    Ich glaubte nicht, dass er mich zurück zur Straße führen würde. Dort waren die Polizisten und Feuerwehrmänner noch nicht verschwunden.
    Er konnte es sich nicht leisten, aufzufallen.
    Ich behielt recht. Der Weg führte mich tiefer in das große Feld hinein, und ich hatte das Glück, weiterhin auf dem schmalen Feldweg bleiben zu können, auch wenn dieser nach einer kurzen Strecke noch schmaler wurde und der Untergrund nicht mehr die Härte aufwies wie zuvor.
    Der Verdammte schwebte sichtbar vor mir durch die Luft. Lichter sah ich nicht, nur wenn ich meinen Blick nach links drehte, sah ich hellere Flecken durch die Nacht schimmern. Da musste ein Ort sein, der Harrow mit der normalen Landstraße verband, die auch ich genommen hatte.
    Die Nephilim hassten mich. Ich hatte sie ebenso gesehen wie Father McCallum. Deshalb hatte man ihn umbringen wollen. Mir sollte das gleiche Schicksal widerfahren, aber ich fragte mich, warum sie es so kompliziert machten. Eine Geiselnahme hätte nicht sein müssen. Sie hätten mich auf dem Feld angreifen können. Das hatten sie nicht getan, sondern etwas in Bewegung gebracht.
    Fürchteten sie mich? War ihnen bewusst geworden, dass ich eine starke Waffe vor meiner Brust trug? Das Kreuz konnte ich so bezeichnen, aber als sie entstanden waren, da hatte es das Kreuz noch nicht gegeben.
    Konnten sie sich überhaupt vor meinem Talisman fürchten?
    Es war durchaus möglich, auch wenn mir die Erklärung dafür nicht einfallen wollte.
    In etwa drei bis vier Metern Höhe segelte der Verdammte vor mir her.
    Es war ein langsamer, ruhiger Flug. Er schien Rücksicht auf die Beschaffenheit des Bodens zu nehmen und wollte wohl nicht, dass ich stecken blieb.
    Wir entfernten uns noch mehr von den Lichtern des Ortes. Nach meinem Geschmack schien das Feld überhaupt kein Ende zu nehmen. Doch das war ein Irrtum, denn wenn ich nach rechts schaute, sah ich tatsächlich ein einsames Licht in der Dunkelheit.
    Ich lenkte den Rover nach rechts. Genau in dem Augenblick, als auch der Verdammte seine Richtung änderte und ebenfalls dorthin flog.
    Es gab jetzt keinen Pfad mehr. Ich rollte schaukelnd über den Acker und war froh, als ich wenig später wieder auf einen Weg geriet, der genau auf das einsame Licht zuführte.
    Mir war längst klar, dass dort die Geiseln gefangen gehalten wurden. Ich spürte den leichten Druck im Magen, und ich traute mich nicht, die Scheinwerfer einzuschalten.
    Der Verdammte flog nach wie vor. Nur hatte er jetzt an Höhe verloren.
    Es war ein Zeichen, dass er bald landen würde, und Sekunden später schon schwebte er dicht über dem Boden. Er bewegte seine Beine, dann sackte er noch mal durch - und lief plötzlich vor mir her, wobei er seine Arme ausbreitete, als wollte er mich mit dem Wagen aufhalten.
    Ich riskierte es und schaltete das Licht der Scheinwerfer ein. Erst jetzt sah ich das Ziel. Es war ein kleines Haus inmitten dieser einsamen Landschaft. Rechts daneben stand ein zweites, viel kleiner allerdings und auch leicht lädiert. Es war eine Scheune. Sie und das Haus zusammen bildeten so etwas wie einen kleinen Bauernhof.
    Unten brannte Licht. Ich sah zwei erhellte Rechtecke.
    Der Verdammte ließ seine Arme sinken und blieb stehen. Gelassen drehte er sich zu mir um.
    Ich löschte das Licht der Scheinwerfer wieder und stieg aus. Der Bastard wartete auf mich. Er bewegte sich keinen Schritt zur Seite. Er wollte mit mir zusammen ins Haus gehen.
    »Alles klar«, sagte ich, »du kannst vorgehen.«
    Er tat es nicht, starrte mich nur an.
    Ich blieb stehen, weil ich ihn nicht unbedingt riechen wollte. »Was ist?«
    Er streckte mir die rechte Hand entgegen, deren Fingernägel spitz und gebogen waren.
    »Hüte dich davor, Dummheiten zu machen. Wir würden Mutter und Kind sofort töten.«
    »Ich weiß.«
    »Dann folge mir.«
    Ich war in die Defensive gedrängt worden, was mir nicht passte. Allmählich stieg Zorn in mir hoch. Ich hatte Mühe, ihn zu unterdrücken, und hätte den Verdammten am liebsten angegriffen. Aber ich musste an die beiden Geiseln denken und riss mich deshalb zusammen, denn an einen Bluff glaubte ich nicht.
    Es lief alles für die Gegenseite. Niemand kam uns entgegen, die Tür ließ sich leicht aufziehen, und aus einem hellen Flur drang Lichtschein nach draußen.
    Er fiel auf den schmalen Plattenweg, über den ich bereits schritt, und wies mir den Weg in das Haus, das in diesem Teil bereits den widerlichen
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