Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1621 - Die Verdammten

1621 - Die Verdammten

Titel: 1621 - Die Verdammten
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Kreuz ablegen? Was habt ihr damit vor?«
    »Leg es weg!«
    »Und dann?«
    Der Verdammte gab mir die Antwort auf seine Weise. Leider stand er so nahe an der Couch, dass er nur den Arm ausstrecken musste, um Ciaire Gants Kopf zu erreichen. Er schlug mit der knochigen Faust so hart gegen ihre Lippen, dass sie aufplatzten und anfingen zu bluten.
    Ciaire Gant wurde zur Seite geschleudert, fiel aber nicht. Sie stützte sich ab und setzte sich wieder normal hin. Kein Laut des Schmerzes war über ihre Lippen gekommen, von denen jetzt das Blut tropfte.
    »Mit dem nächsten Schlag werde ich ihre Nase zertrümmern, aber das liegt einzig und allein an dir. Wenn dich das auch nicht überzeugt, nehmen wir uns den Sohn vor.«
    Ich hatte Mühe, ihm eine Antwort zu geben, und sagte mit leiser Stimme:
    »Okay, ihr habt gewonnen.«
    »Das ist klug von dir.«
    Noch immer war mir nicht klar, was sie mit dem Kreuz bezweckten.
    Es gab mehrere Möglichkeiten. Auf keinen Fall wollte ich, dass Frau und Sohn etwas passierte, und deshalb musste ich der Forderung nachkommen.
    Ciaire bewegte sich jetzt. Sie wischte das Blut von ihrem Kinn und legte die beschmierte Hand auf den Tisch. Plötzlich begann sie zu weinen.
    Nicht laut, es war mehr eine stumme Reaktion.
    Ich sprach keinen der Anwesenden an, sondern tat das, was man von mir verlangte. Dabei bewegte ich mich langsam, und ich wunderte mich zudem darüber, dass die andere Seite meine Waffe nicht verlangt hatte.
    Das wäre mir an ihrer Stelle zuerst in den Sinn gekommen.
    Sie mussten sich gut über mich informiert haben. Sonst hätten sie nicht gewusst, dass ich ein Kreuz bei mir trug. Wenn sie allerdings zum Dunstkreis Luzifers gehörten, war dies normal. Er konnte sie mit allen Informationen versorgt haben, die wichtig waren.
    Das Kreuz rutschte ins Freie. Was mir schon die ganze Zeit über aufgefallen war, blieb auch jetzt bestehen. Es zeigte leider keine Reaktion.
    Nicht den geringsten Hauch von Wärme spürte ich auf meiner Haut. Es blieb völlig neutral.
    Ich nahm die Hand hoch, damit die beiden es sehen konnten. »Und jetzt?«, fragte ich.
    »Leg es auf den Tisch.«
    »Gut.«
    Wenig später lag das Kreuz auf dem leicht aufgerauten Holz und war für jeden von uns gut sichtbar.
    Ich stellte fest, dass sich die beiden Verdammten schon sehr dafür interessierten. Sie waren etwas nervös geworden und hatten die Köpfe so gedreht, dass sie es anschauen konnten.
    Mehr geschah nicht. Dabei hatte ich damit gerechnet, dass einer von ihnen es an sich nehmen würde, doch sie sahen so aus, als würden sie sich nicht trauen.
    Warum? Was hielt sie davon ab? Hatten sie doch Respekt vor diesem besonderen Stück?
    Meine Stimme unterbrach das Schweigen.
    »Ich habe euren Wunsch erfüllt, jetzt seid ihr an der Reihe.«
    »Was meinst du damit?«
    Schon die Frage und der falsche Stimmenklang sagten mir, dass sie nicht bereit waren, auf meine Bedingungen einzugehen. Sie würden ihr Spiel durchziehen, und ich dachte daran, dass wir drei Zeugen waren, die sie nicht gebrauchen konnten. Um Father McCallum würden sie sich bestimmt auch noch kümmern.
    »Lasst die Frau und ihren Sohn frei!«
    Der Verdammte lachte. Es war kein normales Lachen. Ich empfand es als ein widerliches Geräusch, das mir auch nicht natürlich, sondern künstlich vorkam.
    Dann sprach der zweite Verdammte, der den Jungen bewachte.
    »Wir haben alles, was wir brauchen. Wir sind wieder auf der Erde, wir werden uns an die alten Zeiten erinnern und wir werden uns fortpflanzen können. Die Engel und die Menschentöchter müssen…«
    Ich unterbrach ihn mit harter Stimme.
    »Ihr seid keine Engel. Ihr seid nie welche gewesen. Ihr habt einen Frevel begangen, der euch zu Verdammten gemacht hat. So und nicht anders muss man das sehen. Die alten Zeiten sind vorbei. Man hat nur vergessen, euch zu vernichten.«
    »Wir werden Nachkommen zeugen, und du wirst uns nicht daran hindern.«
    Ich ging auf den Sprecher zu. Es war der Verdammte, der am Sofa stand. Ich wollte ihn von der Frau ablenken, und ich dachte längst daran, dass ich durch das Sprechen der Formel mein Kreuz aktivieren konnte, aber das hob ich mir noch auf.
    Der Nephilim war irritiert. Er reagierte nicht, und so gelang es mir, die Beretta zu ziehen. Ich bedrohte ihn damit und zielte auf sein Gesicht.
    »In dieser Waffe befinden sich keine normalen Kugeln. Sie sind aus geweihtem Silber gefertigt, und ich kann mir durchaus vorstellen, dass sie euch vernichten.«
    Ob der Trumpf zog, würde sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher