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1621 - Colounshabas Waffe

Titel: 1621 - Colounshabas Waffe
Autoren: Unbekannt
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Vorgang zu erkennen, aber dem 5-Dmathematisch geschulten Geist offenbarten sich die höherdimensional gelagerten Vorgänge, die Geschehnisse im Unsichtbaren.
    Colounshaba aktivierte das Programm, mit dem sie aufgezeigt hatte, daß Asriineiin so nicht funktionieren konnte. Die Arcoana waren bekanntlich davon ausgegangen, daß sich die Sriin beim unendlichen Schritt der Raumzeitkrümmung bedienten, um jegliche Distanzen praktisch in Nullzeit zu überbrücken. Die Berechnungen mittels Boogolamiers Formeln hatten jedoch die vielen Unstimmigkeiten in dieser Theorie aufgezeigt und in der Summe bewiesen, daß sich die Sriin einer anderen Fortbewegungsmethode bedienen mußten.
    Damals war es Colounshaba jedoch nur gelungen, die Unrichtigkeit in der Theorie zur Schrittart der Sriin aufzuzeigen, ohne jedoch herausgefunden zu haben, wie ihr unendlicher Schritt wirklich funktionierte. Das hatte daran gelegen, daß sie lediglich die unzähligen Möglichkeiten durchgespielt hatte, wie sich die Sriin der Raumzeitkrümmung für den unendlichen Schritt bedienen konnten. Sie hatte tausend theoretische Methoden und mehr ausgearbeitet, aber keine davon hatte sich als zutreffend erwiesen.
    Sie war gewissermaßen betriebsblind gewesen. Erst Pulandiopouls Tanz hatte ihr klargemacht, daß man auch völlig andere Methoden zur Nutzung der Raumzeitkrümmung berücksichtigen mußte als die traditionelle. Pulandiopoul hatte ihr aufgezeigt, daß man nicht unbedingt den „Umweg" über die Raumzeitkrümmung gehen mußte, um von einem Punkt zu einem anderen zu gelangen. Man konnte die Raumzeit auch noch stärker krümmen, bis sie praktisch aufgehoben war, und der Ausgangs- und der Zielpunkt in einem singulären Punkt zusammenfielen. Dann brauchte man wahrlich nur noch einen Schritt zu tun, um jegliche kosmische Distanzen zu überwinden. „Wie sich das alles dreht und bewegt und ineinandergreift - toll!" spottete Babbashabar, aber Colounshaba nahm es kaum wahr; sie war zu sehr in ihre Arbeit vertieft und vom Entdeckungsfieber gepackt worden. „Dieses Tatta-Dings ist wirklich ein schönes Spielzeug. Darf ich auch mal ran? Ich würde zu gerne an diesem kaleidoskopähnlichen Mobile herumfummeln."
    Colounshaba wollte die Möglichkeit einer zu einem singulären Punkt gekrümmten Raumzeit nun in bezug auf die Sriin prüfen. Sie ließ die Formeln an sich vorbeiziehen, sich zu Gleichungen vereinen und in die Synthese von Teilergebnissen zusammenzufügen. An einer bestimmten Stelle, die eine Verzweigung erlaubte, angelangt, stoppte sie den Formelgenerator.
    Sie war mit ihren Berechnungen an einem Scheideweg angelangt. In der einen Richtung standen ihr alle Möglichkeiten offen, die es für die Nutzung der Raumzeitkrümmung als Transportmedium gab. Doch dies war, wie sie wußte, eine Sackgasse. Sie mußte den anderen Weg gehen, nämlich den, die Raumzeit in sich selbst zu krümmen.
    Gewissermaßen auf den Punkt zu bringen!
    Aber Boogolamiers Tattariuquonor hatte keine Formel dafür zu bieten. Der Formelgeber sah keine Möglichkeit vor, einen singulären Punkt der Raumzeit zu berechnen. „Was ist, Colo?" erkundigte sich Babbashabar, der an Colounshabas Reaktion gemerkt zu haben schien, daß irgendetwas nicht stimmte. „Bist du an einem toten Punkt angelangt? Gar am Ende des Weges deiner Möglichkeiten?"
    „In der Tat, so könnte man sagen", gab Colounshaba zu. „Aber wir werden dieses Netz nicht aufgeben, sondern versuchen, es mit eigenen, neu zu kreierenden Formeln zu knüpfen, Babbashabar."
    „Einverstanden", sagte der Sriin in gespieltem Enthusiasmus. „Babba wird alles geben! Wie wäre es für den Anfang damit: Eins plus eins ist null?"
    „Genau das ist es", bestätigte Colounshaba. „Wir müssen dazu kommen, eine beliebig große Zahl von Teilmengen beliebiger Größenordnung auf den Wert Null zu bringen. Null steht hier für den singulären Punkt."
    „Was?" rief Babbashabar verblüfft. „Soll das heißen, daß ich dir mit diesem Unsinn tatsächlich auf die Sprünge geholfen habe?"
    „Du hast zumindest einen Ausdruck für das Unmögliche gefunden", stellte Colounshaba fest. „Das ist der Weg, den wir gehen müssen."
    „Wenn du gestattest, Colo, dann halte ich mich doch besser aus dieser Sache heraus", sagte Babbashabar unbehaglich. „Ganz wie du meinst", meinte Colounshaba gutgelaunt.
    Sie war auf einmal von einem ganz eigenen Gefühl beseelt.
    Bisher hatte sie immer auf Vorhandenes zugreifen können.
    Nun passierte es zum erstenmal, daß
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