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162 - Ein Bildnis, das die Hölle schuf

162 - Ein Bildnis, das die Hölle schuf

Titel: 162 - Ein Bildnis, das die Hölle schuf
Autoren: A.F.Morland
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nichts. Er kauft die Grundstücke, wie geplant, aber die Hälfte davon ersteht er unter unserem Namen.«
    »Und wenn er nicht darauf eingeht?«
    »Suchen wir uns einen anderen Partner. Ich bin sicher, es läßt sich einer auftreiben. Die dritte Möglichkeit wäre Hannahs Bar. Sie befindet sich genau hier«, sagte Edna und zeigte auf die entsprechende Stelle. »Charles Hannah ist ein alter Mann, zerbrochen am geschäftlichen Mißerfolg. Wir übernehmen seine Bar, und sobald die Autobahn fertiggestellt ist, machen wir dort Riesenumsätze.«
    Das Telefon läutete, Edna hob ab. Am anderen Ende war Scott Aron.
    ***
    Wir verabschiedeten uns von Dr. Carlsson, und Tucker Peckinpah bedankte sich für die Information. Cruv schwang sich hinter das Steuer des großen Wagens. Es versetzte mich immer wieder in Erstaunen, wie gut sich der Gnom im Rolls Royce zurechtfand. Wie er mit seinen kurzen Beinen die Pedale erreichte, war mir nach wie vor ein Rätsel.
    »Wohin nun?« wollte der Kleine wissen.
    »Der Bäcker muß in Stoddards Galerie gewesen sein«, überlegte Tucker Peckinpah. »Dort scheint er auf ein Bild mit dem Titel ›Die Angst im Frieden‹ gestoßen zu sein, und dieses Gemälde muß irgendwie Einfluß auf Campbeils Psyche genommen haben. Ich bin dafür, daß wir uns das Bild ansehen.«
    Die Galerie befand sich in Mayfair, wie der Industrielle wußte. Cruv fuhr los, wir ließen die Nervenheilanstalt hinter uns.
    ***
    Es wunderte Edna nicht, daß Aron anrief. Sie hatte ihm ihren Namen verraten, und er hatte ihn mit der Telefonnummer im Telefonbuch gefunden - samt Adresse… und James’ Namen. Es konnte für Aron kein Geheimnis mehr sein, daß sie nicht allein lebte, daß sie einen Mann hatte.
    »Sie haben mir nicht die Wahrheit gesagt«, bemerkte Scott Aron vorwurfsvoll.
    »Ich bin untröstlich«, gab Edna maliziös zurück.
    »Warum sind Sie nicht geblieben?«
    »Sie hatten diesen Ärger mit Janes Verlobtem, da wollte ich nicht hineingezogen werden.«
    »James Purviance ist Ihr Mann, nicht wahr?«
    »Ja, warum sollte ich jetzt noch leugnen.«
    »Bleibt es beim morgigen Fototermin?« fragte Aron.
    Damit versetzte er Edna in Erstaunen. »Ich bin eine verheiratete Frau«, entgegnete sie. »Ich dachte…«
    »In Ihrem Fall würde ich eine Ausnahme machen. Sie sehen wirklich gut aus.«
    Edna wurde etwas unsicher. Wußte der Mann noch gar nicht, daß sie ihn bestohlen hatte? Das wollte sie jetzt wissen, deshalb fragte sie: »Hören Sie, Mr. Aron, vermissen Sie nichts?«
    »Sie waren doch nicht etwa ein schlimmes Mädchen und haben etwas mitgehen lassen, das mir gehört? Das würde nicht zu Ihnen passen. Sie sehen aus wie ein Engel.«
    »Gelegenheit macht Diebe, sagt man«, gab Edna zurück. »Und ich kann es mir nicht leisten, eine Gelegenheit zu verpassen. Sehen Sie, mein Mann ist Künstler, aber er verkauft nur ab und zu eines von seinen Werken. Trotzdem müssen wir unseren Lebensunterhalt irgendwie bestreiten. Daß das nicht ganz einfach ist, werden Sie verstehen.«
    »Warum erzählen Sie mir das?« fragte Aron. »Wenn ich ehrlich sein soll: Ihr Mann interessiert mich nicht.«
    »Ich wollte Ihnen meine Beweggründe klarmachen«, sagte Edna. »Ich habe in Ihrer Dunkelkammer etwas gefunden, was Sie von Rechts wegen nicht besitzen dürften.« Sie hörte, wie er die Luft scharf einzog. Sie lachte. »Keine Sorge, ich werde der Polizei nichts verraten. Ich bin sicher, wir können das unter uns regeln. Es ist mir völlig gleichgültig, wie Sie an die Pläne kamen, Mr. Aron. Wichtig ist jetzt nur, daß Sie das Geschäft, das Sie Vorhaben, nicht mehr allein machen werden. Sie haben ab sofort einen Partner.«
    Schweigen am anderen Ende.
    »Sind Sie noch dran, Mr. Aron?« fragte Edna.
    »Mit welcher Summe steigen Sie ein?« wollte Scott Aron wissen.
    »Mit nichts.«
    »Machen Sie Witze?«
    »Keineswegs.«
    »Sie wollen sich am Geschäft des Jahrhunderts ohne einen Penny beteiligen? Wie stellen Sie sich das vor?«
    »Ich bringe etwas Wertvolleres ein, Mr. Aron«, sagte Edna schlau.
    »Und zwar was?«
    »Mein Schweigen.«
    »Sie wollen mich also erpressen!« knurrte der Fotograf.
    »Erpressung ist ein häßliches Wort«, entgegnete Edna lächelnd. »Ich biete Ihnen meine Partnerschaft an, und Sie werden sie akzeptieren, weil Sie keine andere Wahl haben.«
    »Ich muß mir das überlegen.«
    »Einverstanden«, gab Edna zurück. »Ich gebe Ihnen zehn Sekunden.«
    »Jetzt hören Sie mir einmal zu, Sie Kröte!« brauste Aron
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