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1618 - Panik

Titel: 1618 - Panik
Autoren: Unbekannt
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dem Zugriff der Sriin entzogen hatten.
    Da er ohne die Hilfe von Myles Kantor keine Fortschritte bei der Analyse der technischen Relikte erwarten konnte, hatte Bull sich nun ganz auf die Untersuchung der Aufzeichnungen von Voltagos „Gesichterschau" konzentriert.
    Die erste Begegnung des Kyberklons mit einem Ennox hatte an Bord der ODIN stattgefunden, als Philip dort aufgetaucht war. Der Chefwissenschaftler der ODIN, Mertus Wenig, hatte die Bilder der „Gesichterschau" mit dem optischen System seines tragbaren Kleinrechners „Kalup" aufgezeichnet.
    Auf den ersten Blick gaben die Bilder nichts her. In rasender Folge waren unfertige Formen im Gesicht des Kyberklons entstanden, viel zu schnell, um einem menschlichen Auge etwas zu vermitteln. Und bei einer zeitverzögerten Wiedergabe war es nicht viel anders, denn nun zeigten sich die Unscharfe und die Unfertigkeit der Darstellungen noch deutlicher.
    Die Abfolge von allen möglichen fremdartigen Gesichtern konnte vieles bedeuten. Der Verdacht hatte sich schon bei Voltagos erster „Schau" aufgedrängt, daß der Klon instinktiv widerspiegelte, was dem Bewußtsein des Ennox entstammen mußte und möglicherweise mit Bildern der Völker identisch war, die den Ennox früher einmal begegnet waren.
    Aber das war nur eine Theorie. Voltago selbst hatte dazu nichts sagen können, denn er hatte auf die Entstehung der Bilder selbst keinen Einfluß gehabt. Er hatte seine „Schau" nicht einmal bewußt erlebt. Das hatte sich eindeutig herausgestellt.
    Viel anders war die zweite „Gesichterschau" nicht verlaufen.
    Rhodan hatte mit einem Trick dafür gesorgt, daß Voltago ahnungslos der Ennox Ariane begegnete. Mit versteckten optischen Systemen war alles genau aufgezeichnet worden.
    Zudem waren körperliche Parameter der Ennox mit einem Scanner registriert worden.
    Die erste Auswertung aller Unterlagen war enttäuschend gewesen. Die Bilder von Voltago gaben nicht mehr her als die aus Wenigs „Kalup", obwohl diesmal mit speziellen Aufnahmegeräten und modernen Vergrößerungsmethoden gearbeitet worden war. Und mit den Scannerdaten konnte auch niemand etwas anfangen.
    Ob die unscharfen und unfertigen Gesichter, die der Kyberklon in rasender Folge nachgebildet hatte, tatsächlich die Völker widerspiegelten, die den Ennox früher begegnet waren, blieb auch jetzt ungeklärt. Immerhin - es handelte sich nach Meinung aller um die wahrscheinlichste Deutung. Das hatte auch Atlan festgestellt, als er die Aufzeichnungen zu sehen bekommen hatte. Philip hatte sich zu einer entsprechenden vagen Aussage hinreißen lassen.
    Bully hatte nach Erhalt der Unterlagen zunächst die Bilderfolge in Einzelaufnahmen zerlegt und den Bestand registriert. Damit stand fest, daß Voltago jeweils knapp vierzig Bilder erzeugt hatte, die untereinander alle völlig verschieden waren. Da alle Aufnahmen unfertig oder fragmenthaft wirkten, war es unmöglich, klare Einzelbilder herzustellen.
    In mühsamer Kleinarbeit und im Zusammenwirken mit einer speziellen Syntronik der Forschungsstation hatte Bull die Arbeit fortgesetzt. Der Syntron verfügte über Simulationsverfahren, mit denen optische Darstellungen nach Randparametern fast beliebig variiert werden konnten.
    Ein anderes Programm diente der Klassifizierung. Damit arbeitete Bull zunächst. Er stellte dem Syntron zusätzlich aus einer Datei Bilder aller möglichen Arten von Lebewesen zur Verfügung und forderte eine Zuordnung der unfertigen und unscharfen Bilder zu den bekannten Aufnahmen.
    Das eindeutige Resultat überraschte den Terraner. Auf einen Schlag reduzierten sich die knapp vierzig Bilder auf nur mehr fünf, die das Prädikat „insektenhaft im weitesten Sinn" erfüllten. In diese Kategorie fielen somit auch Spinnenwesen, wenngleich diese nicht den Insekten zuzuordnen waren.
    Die Suche nach geeigneten neuen Parametern für verfeinerte Such- und Auswahlstrategien erforderte viel Zeit. Die Tage verrannen, aber Reginald Bull ließ sich nicht entmutigen. Auf einen erfolgreichen Schritt kamen jeweils etwa zwanzig oder dreißig Fehlschläge.
    Schließlich erzielte er am 10. Juli einen erneuten Durchbruch.
    Der Syntron sortierte nach einer Rasterzerlegung und einer Untersuchung der Feinstrukturen zwei weitere Bilder aus, die das Kriterium „spinnenähnlich" nicht ausreichend erfüllten.
    Bully blieben somit nur mehr drei Bilder.
    Für ihn selbst sahen die nicht viel anders aus als jene, die der Syntron verworfen hatte, aber er vertraute dem
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