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1618 - Der brennende Himmel

1618 - Der brennende Himmel

Titel: 1618 - Der brennende Himmel
Autoren: Jason Dark
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Himmel schien sich tatsächlich gesenkt zu haben, wobei jenseits dieser ungewöhnlichen Röte noch ein helles Licht erschienen war, das seine Strahlen in die andere Farbe hineinschickte, sodass es aussah, als würde der Himmel in Flammen stehen.
    »Das ist nicht gut«, flüsterte Tony Dayton wieder. Er, der Fahrer, war nervös geworden, und auf seiner Stirn standen die Schweißtropfen wie Perlen.
    »Die Umwelt ist eben auch nicht mehr das, was sie mal war.« Greg Skinner wollte es locker nehmen, seine Stimme klang jedoch anders, was auch sein Kollege merkte.
    »Dir ist es auch nicht geheuer.«
    »Stimmt. Aber so große Sorgen wie du mache ich mir nicht. Das schwöre ich dir.«
    »Du lügst.«
    Skinner winkte ab. »Ach, hör auf. Außerdem sind wir gleich an der Tankstelle, da hole ich mir was zu trinken. Die verdammte Schwüle passt nicht zu dieser Jahreszeit.«
    »Das hängt alles mit dem Phänomen am Himmel zusammen. Du kannst es mir glauben, Greg.«
    »Warten wir es erst mal ab!« Die Tankstelle war bereits in Sicht. Sie lag nicht direkt an der Straße. Ein schmaler Weg führte dorthin, und weiter vorn waren die Häuser der nahen Ortschaft zu sehen. Über ihr schwebte dieses himmlische Phänomen nicht. Es schien lokal begrenzt zu sein.
    Tony Dayton lenkte den Wagen auf den schmalen Weg, dessen Untergrund nicht eben glatt war. Der strenge Winter hatte starke Schäden hinterlassen, und niemand hatte sich bisher darum gekümmert und sie ausgebessert.
    Kein anderer Wagen stand an den Zapfsäulen. Die Tankstelle war wie immer fast leer.
    »Ich frage mich, wie man hier existieren kann«, murmelte Tony Dayton.
    »Es scheint zu klappen. Du musst eben als Besitzer bescheiden sein.«
    »Das ist wohl wahr.«
    Wenig später stoppten sie vor einer der Säulen. Sie schnallten sich los, und Skinner fragte: »Tankst du?«
    »Ja, wie immer.«
    »Gut, Tony. Dann bringe ich dir was zu trinken mit.«
    »Tu das.«
    Greg stieg aus. Das lange Sitzen hatte den kräftigen Mann steif werden lassen. Er musste sich zunächst recken, bevor er sich auf den Weg machte.
    Tony würde volltanken. Danach mussten sie noch eine Runde fahren, und dann war Feierabend. Greg freute sich auf den Abend. Denn dann traf er seine Freunde im Pub. Einmal in der Woche hatten sie ihren Stammtisch und redeten über Gott und die Welt.
    Er kannte den Weg im Schlaf. Deshalb schaute er auch nicht durch die Scheibe in das Inneres der Bude.
    Die Tür schwang vor ihm zurück.
    Mit der rechten Hand wischte Skinner über seine Stirn. Die dunkle Uniform empfand er als zu warm, und auch in dieser Bude war es nicht kühler, aber sehr still.
    Die Stille hatte einen Grund.
    Greg Skinner hatte etwa die halbe Strecke zwischen Tür und Theke hinter sich gelassen, da sah er den Maskierten und auch die Pistole in seiner Hand.
    Plötzlich war die Hitze verschwunden, und die fast eisige Kälte des Todes breitete sich in seinem Innern aus…
    ***
    »Komm rein, alter Geisterjäger«, begrüßte Bill Conolly mich, als er mir an diesem Abend die Tür öffnete.
    Ich war seinem Wunsch nachgekommen, ihn zu besuchen.
    »Gern.«
    »Wir haben uns lange nicht gesehen.«
    »Und doch erkannt.«
    »Ja, du bist älter geworden.«
    »Vielen Dank für das Kompliment.«
    »Keine Ursache.« Er lachte. »Was möchtest du trinken?«
    Ich blieb in der Diele stehen. »Hast du mich deshalb eingeladen, um mich das zu fragen?«
    »Nein, es gibt einen anderen Grund.«
    »Das dachte ich mir. Und welchen?«
    »Keine Sorge, den wirst du gleich erfahren.«
    »Ich bin gespannt.« Ich schaute mich um. »Ist Sheila da?«
    »Nein!«
    »Aha. Dann wird es ein Herrenabend.«
    »So ungefähr.«
    »Wo steckt sie denn?«
    »Sie ist in einer Versammlung von Leuten, die sich verspekuliert haben oder falsch beraten worden sind. Die Finanzkrise ist auch an uns nicht vorbeigegangen. Wir haben einiges verloren.«
    »Muss ich jetzt Mitleid haben?«
    »Brauchst du nicht. Für einen guten Tropfen reicht es noch immer.«
    »Ja, das denke ich mir.« Bill führte mich in sein Arbeitszimmer. Die Einrichtung stellte eine Mischung aus Moderne und Zeitlosigkeit dar.
    Modern war die Technik. Zeitlos die Einrichtung. Dazu gehörten der Schreibtisch ebenso wie die mit Büchern gefüllten Regale. Und natürlich die typischen Clubsessel, die mit einem wertvollen Leder bezogen waren und sehr lange halten würden.
    Eine fahrbare Bar war ebenfalls vorhanden. Dort standen zahlreiche Whiskyflaschen. Ihr Inhalt war ein besonderer Stoff, denn Bill war
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