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1618 - Der brennende Himmel

1618 - Der brennende Himmel

Titel: 1618 - Der brennende Himmel
Autoren: Jason Dark
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es sich vorgestellt hatte. Niemand war zu sehen. Er fühlte sich auch nicht aus irgendwelchen Verstecken beobachtet, und eigentlich hätte er die Deckung der Sträucher nicht mal gebraucht.
    Das Unbehagen blieb bei ihm trotzdem bestehen. Auch seine geladene Luger machte ihn nicht sicherer.
    Diese Pistole war sein bestes Argument bei seinen Überfällen. Er war auch froh darüber, dass er sie noch nie hatte einsetzen müssen. So war es zu keinen Verletzten oder gar einem Toten gekommen, und er hoffte, dass es auch dabeiblieb.
    Zudem wusste Clive Hussler, dass in der Tankstelle nur ein Mensch arbeitete. Er war für das Kassieren zuständig. Er stand hinter der Kasse, und wenn er richtig geschätzt hatte, war der Mann bereits im Pensionsalter. Am gestrigen Tag hatte Hussler ihn aus einer guten Deckung hervor beobachtet.
    Es gab nicht mehr als vier Zapfsäulen, und die Baracke, die dazu gehörte, war recht klein. Da gab es den Thekenbereich und eine recht kleine Verkaufsfläche mit Regalen, in denen sich die Waren stapelten.
    Es würde kein Problem werden, den Raub durchzuziehen.
    Eine Hintertür war ebenfalls vorhanden, doch leider war sie abgeschlossen. Das hatte Clive bereits ausprobiert. Er würde von vorn kommen. Sehr schnell und überraschend.
    Ausrauben, zurück zum Wagen laufen. In das Brachgelände fahren, den Wagen in den Teich fahren und die Flucht dann zu Fuß zurücklegen.
    Das war es.
    Er schlug einen Halbbogen und näherte sich der Tankstelle von der Seite her. Neben einem alten Kistenstapel blieb er stehen, um die allerletzten Vorbereitungen zu treffen. Er wollte sich nur noch den Strumpf über den Kopf ziehen, dann ging es los. Ein letzter Blick in die Runde. Auch zum Himmel. Und als er ihn sah, da zuckte er zusammen, als hätte man ihm einen Schlag versetzt, denn was sich jetzt über ihm abspielte, war schon mehr als ungewöhnlich.
    Der Himmel schien sich bewegt zu haben und nach unten gerutscht zu sein. So kam es ihm jedenfalls vor. Und auch die Farbe konnte einem Angst einjagen, denn dieses düstere und trotzdem helle Rot, weil es von ungewöhnlichen Lichtstrahlen durchflutet wurde, ließ den Himmel aussehen, als würde er brennen. Eine flammende Welt, die sich aus dem Hintergrund nach vorn geschoben hatte und darauf wartete, auf die Erde zu fallen.
    Er musste lachen, als er daran dachte. Aber ein gewisses Unbehagen blieb schon zurück.
    Egal, es wurde Zeit für ihn. Clive Hussler griff in die Tasche und holte seine Maskierung hervor.
    Bei all seinen Überfällen hatte er nie den Strumpf gewechselt. Er war auch nie erwischt worden, und so sah er den Strumpf als einen Talisman an, auf den er sich verlassen konnte.
    Er streifte ihn über den Kopf. Wie immer fühlte er sich in den ersten Sekunden danach unwohl und irgendwie eingeengt. Das legte sich, je länger er die Maskierung trug.
    Jetzt interessierte ihn seine Umgebung nicht mehr. Es gab nur noch die Tat, und die würde er durchziehen.
    Der Mann hinter der Kasse räumte gerade ein schmales Regal leer. Dem Eingang drehte er den Rücken zu. Das sah Hussler, als er geduckt an der Scheibe entlang huschte.
    Nach wenigen Schritten hatte er die Eingangstür erreicht. Sie war mit einer Automatik versehen und glitt nach zwei Seiten auseinander, als Hussler eine bestimmte Stelle betreten hatte. Dass dabei so gut wie kein Geräusch entstand, gefiel ihm ebenfalls, und dann huschte er schon in den Glasbau hinein.
    Der Blick nach links, dann nach vorn. Keine Gefahr, der Tankwart hatte ihn noch nicht bemerkt. Er stand mit dem Rücken zu ihm und war noch immer mit dem Regal beschäftigt.
    Hinter seiner Maske grinste Hussler. Er schaute auch nicht nach, ob es irgendwelche Kameras gab, die ihn überwachten. Er wollte es so schnell wie möglich hinter sich bringen.
    Clive Hussler meldete sich erst, als er den Thekenbereich erreicht hatte.
    »Ich an deiner Stelle würde jetzt genau das tun, was ich verlange!«, befahl er.
    Der Mann, auf dessen Rücken er schaute, erstarrte von einem Augenblick zum anderen. Er ließ nur ein seltsames Geräusch hören, das wie ein Gurgeln klang.
    »Dreh dich um!« Das tat der Tankwart nicht. »Du sollst dich umdrehen! Sonst schieße ich dir eine Kugel durch deinen verdammten Schädel!«
    Die Drohung reichte aus, um den Mann aus seiner Starre erwachen zu lassen.
    Er zuckte erst, dann folgte er dem Befehl und drehte sich sehr langsam um. Noch mal zuckte er zusammen, als er in das Nichtgesicht des Räubers schaute. Aber er sah auch die
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