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1618 - Der brennende Himmel

1618 - Der brennende Himmel

Titel: 1618 - Der brennende Himmel
Autoren: Jason Dark
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aufhörst, kommst du mit einer geringen Strafe davon!«
    »Nein!«, brüllte Hussler und sprang dabei in die Höhe. »Das will ich nicht!«
    Greg Skinner besaß Menschenkenntnis genug, um zu wissen, dass er hier nichts ändern konnte. Er startete auch keinen weiteren Versuch und horchte auf das, was in seiner Nähe geschah.
    Das waren zum einen die Geräusche, die der Räuber bei seinen schweren Atemzügen hinterließ. Dazwischen auch das leise Schleifen seiner Schritte.
    Skinner spürte, wie der Typ näher kam. Er hörte auch das Stöhnen seines Kollegen. Dayton war groggy genug und musste nicht noch extra ausgeschaltet werden.
    Der Räuber war jetzt so nahe an Skinner herangekommen, dass dieser ihn riechen konnte. Der Mann stand unter großem Druck. Er schwitzte stark und er musste jetzt nahe genug heran sein, um zuschlagen zu können. Deshalb verkrampfte sich der Polizist auch.
    Der Schlag blieb aus! Greg Skinner kannte den Grund nicht. Weitere Sekunden vergingen, ohne dass etwas geschah. Dann hörte er wieder die Schritte. Diesmal entfernten sie sich von ihm, und wenig später hörte er die Stimme des Räubers, die voller Panik war. »O nein, was ist das denn?« Greg Skinner war klar, dass der Mann ihnen nichts vorspielte.
    Dieser Ruf hatte zu echt geklungen. Da musste einfach etwas geschehen sein, und genau das wollte Skinner sehen.
    Ihm war schon auf dem Boden die farbliche Veränderung aufgefallen, den Grund dafür sah er erst, als er kniete. Über den Boden hinweg strich das rötliche Licht, das er schon am Himmel gesehen hatte. Jetzt war es offenbar zur Erde herabgefallen. Und es war überall. Nicht nur der Boden war davon betroffen, auch die Regale, die Wände, der Kassenbereich, einfach alles. Jeder war davon berührt. Der Tankwart stand hinter der Theke und hielt seine Hände gefaltet wie ein Betender.
    Er konnte seinen Mund nicht mehr schließen und musste einfach nur staunen.
    Das rote Licht hatte auch den Räuber erfasst. Der Strumpf war ihm lästig geworden. Er hatte ihn vom Kopf gezogen, und es war ihm jetzt egal, ob man ihn sah oder nicht.
    Es gab nur dieses andere, fremde Licht. Dieser intensive rote Schein, der alles übergoss und für diese Veränderung sorgte. Er war es nicht nur allein, denn auch das helle Licht erschien plötzlich. Es drang in die Röte hinein. Es hellte sie auf, aber es war keine Freude, es anzusehen.
    Clive Hussler verlor die Nerven.
    »Was ist das?«, brüllte er, »verdammt, was ist das?«
    »Ich weiß es nicht!«, schrie Skinner zurück.
    Hussler glotzte ihn an.
    »Verdammt. Wir stecken gemeinsam in der Scheiße. Und das verdammt tief. Aber das will ich nicht!«, schrie er weiter. »Nein, ich will nicht in dieser Scheiße stecken. Ich muss da raus, versteht ihr? Raus muss ich…«
    Beide Polizisten hatten ihn gehört. Beide hatten ihn auch verstanden.
    Der Räuber dachte jetzt nur noch an sich selbst und rannte auf den Ausgang zu. Und es war ihm völlig egal, was mit den anderen Männern in der Tankstelle geschah.
    Skinner wäre ihm gerne gefolgt, aber er konnte seinen angeschlagenen Kollegen nicht allein lassen. So blieb er erst mal in der Tankstelle, beobachtete aber durch die Scheibe, was mit dem Räuber geschah.
    Der war bereits aus dem Haus gelaufen und stürmte in dieses rote Licht hinein. Er wollte durch das Licht rennen, und dann passierte etwas, was Skinner nicht glauben wollte, weil es einfach zu schrecklich war. Die andere Macht oder Kraft ließ Clive Hussler nicht weit kommen. Drei, vier Schritte konnte er noch hinter sich lassen, bevor es ihn mit voller Grausamkeit erwischte.
    Für Skinner sah es aus, als wäre er in ein Feuer gelaufen. Denn plötzlich stand der Mann in Flammen. Er brannte wie eine Fackel. Er schrie vor Schmerzen, lief trotzdem noch weiter, geriet in die gefährliche Nähe der Zapfsäulen, wo das Rauchen verboten war.
    Als brennender Mensch brach er zwischen zwei Säulen zusammen, er schrie nicht mehr, er verbrannte im lodernden Feuer, das aus dem Himmel gefallen war, als wollte eine Urkraft das Ende der Welt ankündigen.
    Greg Skinner hatte alles gesehen. Plötzlich wurde ihm bewusst, dass er und sein Kollege in einer tödlichen Falle steckten.
    Aber was konnte er dagegen tun? Seine Gedanken rasten. Es wunderte ihn, dass er nicht auch schrie.
    Der Tankwart war nicht mehr zu sehen. Er musste sich in seiner Panik hinter der Theke verkrochen haben.
    Das war jetzt egal. Skinner wollte nur weg. Aber nicht ohne seinen Kollegen, der noch immer
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