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1615 - Allee der Toten

1615 - Allee der Toten

Titel: 1615 - Allee der Toten
Autoren: Jason Dark
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»Sagt Ihnen der Name Frank Morgan etwas?«
    »Auch nicht.«
    »Aber Sie können mir vielleicht sagen, wer Chef dieser Firma ist oder auch war.«
    »Ja, kann ich. Der Typ nannte sich Lucky Lister. Ich kann Ihnen aber nicht sagen, ob es sein richtiger Name ist. Mir jedenfalls hat er sich so vorgestellt.«
    »Wissen Sie auch, wo ich ihn finden kann?«
    »Nein, das weiß ich nicht. Mich interessiert die Mischpoke nicht. Ich habe Ihnen alles gesagt, was ich weiß, obwohl ich nicht mal sicher bin, ob Sie wirklich vom Yard sind.«
    »Sie können ja zurückrufen.«
    »Ach, lassen wir das.«
    Das Gespräch war beendet. Glenda und Suko hatten über Lautsprecher mitgehört. »So langsam kommt Licht in die Sache«, sagte unsere Assistentin.
    »Ja.« Ich hob die Schultern. »Aber viel wissen wir leider immer noch nicht. Ich kenne zum Beispiel keinen, der den Streifen gesehen hat.«
    »Ich auch nicht«, gab Glenda zu. »Aber ich könnte mir vorstellen, dass wir alle jemanden kennen.«
    »Jetzt sind wir gespannt.«
    »Ich sage nur Johnny Conolly.«
    Klar, das war eine Idee. So etwas ließ sich Johnny Conolly nicht entgehen. Nur hatte er nicht mit mir darüber gesprochen. Dass sein Vater den Streifen ebenfalls gesehen hatte, war auch möglich. So recht glauben wollte ich jedoch nicht daran. Wir hatten eigentlich genug Horror und konnten gut und gern auf ein derartiges Genre verzichten.
    »Ruf ihn an!«, schlug Suko vor. »Wen? Bill oder Johnny?«
    »Deinen Patensohn natürlich. Du kennst doch bestimmt seine Handynummer. Bill kann man ja erst mal aus dem Spiel lassen.«
    Ich war einverstanden und hoffte nur, dass ich Johnny nicht störte. Er studierte. Da hatte man sein Handy ausgeschaltet. Aber er würde sehen, dass er einen Anruf erhalten hatte. Wie ich Johnny kannte, rief er dann zurück.
    Glenda blieb ebenfalls im Büro, als ich die Nummer, die ich von meinem Handy ablas, wo sie einprogrammiert war, auf dem normalen Telefon wählte.
    Der Ruf ging durch, und Johnny meldete sich mit etwas aufgeregt klingender Stimme.
    »Ich bin es nur, Johnny. Habe ich dich gestört? Wenn ja, rufe ich später noch mal an.«
    »Nein, nein, das ist schon okay.« Er lachte. »Ich bin nur gerade an der Uni von meinem Bike gestiegen. Um was geht es denn, John?«
    »Um einen Film. Allee der Toten.«
    »Echt?«
    »Ja, Johnny. Und ich möchte von dir wissen, ob du den Streifen gesehen hast.«
    »Wer hat das nicht?«
    »Nun ja, ich nicht. Und Suko auch nicht. Dein Vater denn?«
    »Nein.«
    »Aber du?«
    »Klar doch.«
    »Dann hätte ich doch mal gern gewusst, um was es in diesem Streifen geht.« Johnny sagte erst mal nichts und dachte nach.
    »Moment mal, John, soll das heißen, dass du dich für den Streifen interessierst?«
    »In der Tat.«
    »Dienstlich?«
    »Auch.«
    Johnny kannte die Regeln. Er fragte nicht mehr weiter. Dafür bekamen wir zu hören, worum es in diesem Streifen ging.
    Er war wirklich eine fast laienhafte Produktion. Im Mittelpunkt stand ein altes Haus, in dem es nicht geheuer sein sollte. Drei junge Leute hatten sich auf den Weg gemacht, um mit der Kamera zu dokumentieren, ob dieses Haus tatsächlich etwas Grauenhaftes in sich barg. »Und? War das der Fall?«
    »Das kann ich dir nicht sagen, John.« Johnny legte eine kurze Pause ein. »Die beiden Männer und die Frau sind nicht wieder zurückgekommen.«
    Ich fragte erstaunt: »Wie ging der Film dann weiter?«
    »Gar nicht. Das war das Ende, John. Der Zuschauer hörte ein paar Schreie, dann zuckte ein Licht hin und her, und der Film war gelaufen. Keiner weiß, was mit den drei jungen Leuten passiert ist. Jedenfalls sind sie nicht mehr aufgetaucht. Im Film nicht, auch wohl nicht im echten Leben. Aber das Ding hat in Fachkreisen eingeschlagen. Es gibt sogar Leute, die nach den Verschwundenen suchen. Angeblich sollen sie noch leben und sich nur versteckt halten, weil sie das Grauen gesehen haben, und das muss so schlimm gewesen sein, dass sie nicht darüber hatten sprechen wollen.«
    Ich runzelte die Stirn. Das waren keine guten Nachrichten, die ich da von Johnny gehört hatte.
    Aber war es wirklich so einfach? Konnten Menschen verschwinden, ohne dass tatsächlich nach ihnen gesucht wurde? Oder war das Ganze nur ein abgedrehter Filmgag? Bei einem normalen Abtauchen hätte man nach den Leute suchen müssen. Es gab Verwandte, Bekannte und Freunde. Irgendwas stimmte da nicht. Das sagte ich Jonny auch.
    »Klar«, meinte dieser. »Darüber kann man schon nachdenken. Auch ich halte es für einen
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