Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1614 - Morganas Werwolf-Party

1614 - Morganas Werwolf-Party

Titel: 1614 - Morganas Werwolf-Party
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
mich.«
    »War nur eine Frage.«
    »Dann leg dich hin und warte auf sie.«
    Die Tierärztin wusste, dass ihr keine andere Möglichkeit blieb. An Flucht war wegen ihrer Fesseln nicht zu denken. Da musste sie sich schon etwas anderes einfallen lassen. Ob das jedoch klappen würde, stand in den Sternen.
    Der Stoff war dunkel. Er war samtig. Sie setzte sich hin, hob die Beine an und legte sich zurück. Ellen kam herbei mit einem Kissen, das sie unter den Kopf der Tierärztin legte, damit sie nicht so flach lag und mehr erkennen konnte.
    Die Blonde schaute sie von oben her an. Sie lächelte dabei und flüsterte: »Ich freue mich, wenn es so weit ist.«
    »Ja, ich nicht.«
    »Das stört mich nicht.«
    Mehr wurde nicht gesprochen. Ellen zog sich wieder zurück, und auch Henriette Cook meldete sich nicht mehr. Beide ließen Maxine in Ruhe, die ihre Augen bewegte, um so viel wie möglich von ihrer Umgebung mitzubekommen.
    Der Raum war groß. Die Fenster ließen genügend Tageslicht herein.
    Noch brauchte man kein Licht, und so war die Atmosphäre weniger unheimlich, als hätte sich der Schein der Kerzen ausgebreitet. Aber es war kalt, denn durch die scheibenlosen Öffnungen wehte der Winterwind und sorgte für Durchzug.
    Trotz der Kälte schwitzte Maxine, wenn sie daran dachte, was ihr bevorstand.
    Nur durch einen Zufall war sie in diese Sache hineingeraten. Sie hatte nach dem letzten Fall diese Werwölfin fast vergessen gehabt, aber jetzt lauerte kein Umweltdämon namens Mandragora in der Nähe, um sie zu retten.
    Ihre Gedanken drehten sich auch um Carlotta, ihren Schützling. Maxine wollte sich gar nicht vorstellen, was mit ihr geschah, wenn sie tatsächlich nicht mehr war. Bei diesem Gedanken wurde ihr mehr als schaurig zumute.
    In ihrer Umgebung war nichts zu hören. Henriette und Ellen verhielten sich still. Sie standen in unmittelbarer Nähe der leeren Stühle und warteten auf ihre Herrin.
    Ja, auf Morgana Layton, die eigentlich eine faszinierende Frau war, wie Maxine zugeben musste. Aber das war nur das eine Gesicht. Es gab bei ihr noch ein zweites, das sie bald zu sehen bekommen würde, und darauf freute sie sich nicht.
    Etwas geschah. Maxine sah, wie sich Henriette zur Seite drehte. Sie schaute nach rechts. Und genau in die Richtung sah auch die Tierärztin.
    Sie hörte das Geräusch von Schritten, und wenig später erschien Morgana Layton.
    Sie ging wie eine Königin, die sich huldigen lassen wollte. Nur war niemand da, der Beifall klatschte. Erst als sie das Fußende der Steinplatte erreicht hatte, blieb sie stehen und nickte.
    »Sehr schön, meine Liebe.«
    »Und weiter?«
    Morgana breitete die Arme aus. »Die Party kann beginnen«, erklärte sie und lachte…
    ***
    Ja, das kann sie!, dachte Maxine. Für sie war es keine Party. Sie sah es mehr als ein grausames Finale an, obwohl Morgana nicht den Eindruck einer gefährlichen Frau machte.
    Die Tierärztin wollte sich auch nicht einschüchtern lassen und fragte: »Ist das nicht etwas zu früh für eine Party? Die feiert man doch mehr am Abend und in der Dunkelheit.«
    »Kann sein, aber hier bestimme ich die Regeln. Ich will dich so schnell wie möglich in meinen Kreis holen, und deshalb möchte ich nicht länger warten.«
    »Verstehe. Du wirst dich verwandeln?«
    »Das muss so sein. Meine zweite Existenz wartet darauf, erscheinen zu können. Ich brauche dazu nicht unbedingt den Vollmond. Ich bin stark genug, um mich ohne ihn verwandeln zu können. Der Götterwolf, der Fenris heißt, hat mir diese Macht gegeben.«
    »Willst du mich auch beißen und zu dem machen, was deine Freundinnen sind?«
    »Ja, Maxine. Ich werde den Biss bei dir ansetzen. Aber er wird dich voll treffen. In dieser Zeit entscheidet sich dein Schicksal. Ich lege den Keim, der sofort aufblühen wird, und bald schon wirst du deine erste Verwandlung erleben.«
    »Ich halte dagegen!« Maxine ärgerte sich, dass sie den Satz nur geflüstert hatte, aber sie sah, dass sich Morgana leicht irritiert zeigte.
    »Wer mir so etwas sagt, der muss noch Hoffnung haben. Auf wen setzt du denn noch?«
    »Du kennst den Mann!«
    Morgana Layton warf den Kopf zurück und fing an zu lachen. »Meinst du John Sinclair?«
    »Genau ihn. Er wird sehr bald hier sein. Du hast nicht all deine Verbündeten im Griff gehabt. Es gab da eine gewisse Gwen Hasting, die nicht mehr mitmachen wollte. Sie floh. Sie ist sogar bis London gekommen, um dir zu entwischen. Leider war sie unvorsichtig und ertrank. Aber ihr Körper wies noch die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher