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1608 - Das siebte Opfer

1608 - Das siebte Opfer

Titel: 1608 - Das siebte Opfer
Autoren: Jason Dark
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verändert. Der Killer holte deshalb in aller Ruhe sein Messer hervor und lächelte erneut, als er es in der Hand hielt.
    Zusammen mit der Waffe beugte er sich über die leblose Gestalt auf der Haube. Hätte ihn dabei jemand beobachtet, so hätte er den gierigen Blick gesehen, der sich in den Augen des Killers eingenistet hatte. Sein Mund war nicht geschlossen und aus ihm drangen die Atemstöße als Hecheln.
    Ein letzter Blick, dann setzte er die Spitze des Messers an. Zunächst tippte er gegen die Haut der Toten. Danach übte der Killer Druck aus, damit das Metall in die Haut eindringen konnte. Es entstand ein erster Schnitt.
    Tote bluten nicht mehr, aber diese Frau war erst vor Kurzem gestorben, und er lächelte zufrieden, als er die ersten Tropfen sah, die aus dem Schnitt quollen.
    Damit gab er sich nicht zufrieden. Gelassen machte er weiter, denn er wollte sein Zeichen hinterlassen.
    Ein blutiges Mal!
    Er beließ es nicht bei einem Schnitt. Er ritzte etwas mit dem Messer in die Haut hinein. Es entstand eine geometrische Figur, ein Dreieck, dessen Spitze nach unten zeigte. Die Ränder faserten aus, was ihm egal war. Jeder konnte die Zeichnung erkennen, und genau das hatte er gewollt.
    Das sechste Opfer lag auf der Kühlerhaube wie auf einem Altar gebettet.
    Es war perfekt.
    Der Mörder trat einen Schritt zurück und betrachtete sein Werk.
    Nichts, aber auch gar nichts gab es daran auszusetzen. Er konnte hoch zufrieden sein.
    Ohne Übergang fing er an zu lachen. Es war die Freude eines Wahnsinnigen. Er hätte jubeln können, aber das ließ er bleiben. Er wollte es erst tun, wenn er das siebte Opfer auf einen der Altäre legte. Erst dann war der Triumph perfekt.
    Niemand hatte ihn gesehen.
    Die Luft war kalt. Sie roch nach Schnee. Wolken hingen tief am Himmel und verdeckten den Blick auf die Gestirne.
    Niemand hatte ihn gesehen, als er gekommen war. Und niemand sah ihn, als er den Parkplatz wieder verließ.
    Erneut hatte er eine Nacht erlebt, die wie für ihn gemacht war.
    Sechs tote Frauen.
    Sechs Mal das Zeichen.
    Und das siebte Opfer wartete bereits auf ihn.
    Wer es sein würde, wusste er bereits genau. Er würde es sich holen bald schon, sehr bald…
    ***
    Es kam nicht oft vor, dass Chiefinspektor Tanner seine Zigarre anzündete und paffte. Das passierte nur in extremen Situationen, und eine solche war jetzt eingetreten. Erneut stand er vor einer toten Frau, deren Körper mit diesem Zeichen versehen war.
    Tanner verstand die Welt nicht mehr. In ihm kochte es.
    Die Leiche war von einem Mitarbeiter des Supermarktes entdeckt worden, der schon sehr früh auf seiner Arbeitsstelle war, weil er als Ansprechpartner für die ersten Lieferanten da sein wollte.
    Der Mann war völlig fertig gewesen, und er stand auch jetzt noch unter Schock. Ein Arzt hatte sich um ihn gekümmert.
    Der Ort um die schreckliche Tat war abgesperrt worden. Tanners Leute waren bei der Arbeit und suchten nach Spuren.
    Es würde eine vergebliche Liebesmühe sein, denn auch bei den anderen, fünf Toten hatte es so gut wie keine Spuren gegeben.
    Zumindest keine, die zu einer Aufklärung geführt hätten.
    Auch hier hatte Tanner nicht viel Hoffnung. Er saugte heftig an seiner Zigarre und nebelte sein Gesicht dabei Wer tat so etwas? Wer brachte sechs Frauen um und hinterließ dabei das Zeichen, ein Dreieck auf der nackten Haut, das er mit einem Messer eingeritzt hatte?
    Er hatte keine Ahnung. Die Mordserie war zu einem Problem geworden.
    Die Taten waren rund um London passiert. Immer in der Nacht, immer an einsamen Stellen und natürlich jedes Mal in einer so grausamen Art und Weise, über die er nur den Kopf schütteln konnte.
    Zuerst wurde die Frau durch einen Messerstich getötet. Danach schnitzte man ihr dieses Dreieck in den Leib, das mit seiner Spitze nach unten zeigte.
    Tanner wusste, dass dies etwas zu bedeuten hatte. Er sah es als den Beweis eines Rituals an, und einen derartigen Killer zu stellen war verdammt schwierig. Niemand wusste genau, welchen perversen Neigungen er nachging.
    Aber das Zeichen hatte etwas zu bedeuten.
    Ein auf die Spitze gestelltes Dreieck, das er jetzt zum sechsten Mal sah.
    Und nur über dieses Zeichen führte der Weg zur Aufklärung des Falls.
    Natürlich hatte sich Tanner mit Experten darüber unterhalten, die auch Ideen vorgebracht hatten. Einer der Männer hatte ihn auf einen Gedanken gebracht. Er war sich sicher, dass dieses Zeichen der Hinweis auf eine bestimmte Person oder Unperson war, je nachdem, auf welcher
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