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1608 - Das siebte Opfer

1608 - Das siebte Opfer

Titel: 1608 - Das siebte Opfer
Autoren: Jason Dark
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herausgefunden haben. Aber ihr könnt euch auch selbst darum kümmern, meine ich.«
    »Klar. Aber zuvor schicke uns erst mal die Namen der anderen Opfer als Mail durch.«
    »Mach ich glatt.« Tanner war sehr ruhig. So kannten wir ihn kaum. Die Mordserie hatte ihn schon tief erschüttert.
    Aber auch wir würden nicht faul auf der Haut liegen. Nur waren uns noch die Hände gebunden, denn es gab nichts, wo wir hätten ansetzen können, aber das würde sich hoffentlich irgendwann ändern…
    ***
    Um den Fall drehten sich unsere Gedanken auch fast ausschließlich auf der Fahrt zum Büro, obwohl wir durch den Verkehr genervt waren, der an diesem Morgen die Stadt mal wieder verstopfte.
    Ich telefonierte auf der Fahrt mit Glenda Perkins und gab ihr einen knappen Überblick.
    Auch sie hatte schon von dieser brutalen Mordserie gehört und war froh, dass wir uns darum kümmerten. Ich bat sie, alles kommen zu lassen, was sie darüber fand, denn ich wollte nicht erst warten, bis uns Tanner die Unterlagen gemailt hatte. Er hatte noch genug am letzten Tatort zu tun.
    »Wer kann es sein, John?«
    Ich starrte auf das rote Auge der Ampel, vor der wir gehalten hatten.
    »Keine Ahnung, Suko. Ich weiß es nicht. Jedenfalls ist es jemand, der Asmodis nahe sein will. Da kommen viele Menschen in Betracht, besonders welche, denen man das nicht ansieht. Genau das ist die Tragik. Der Killer kann sich hinter der Maske eines Biedermannes verstecken und sein wahres Gesicht erst zeigen, wenn ihn der widerwärtige Höllentrieb überkommt. Einen anderen Begriff finde ich nicht dafür.«
    »Kann sein. Und was hat er davon?«
    »Die Taten können so etwas wie ein Wegöffner für ihn sein, und ich glaube nicht daran, dass Mona Hicks die letzte Tote gewesen ist. Leider haben wir keinen Hinweis darauf, wie wir weitere Morde verhindern können. Das bereitet mir die meisten Sorgen.«
    »Mir auch.«
    Wir quälten uns weiter. Noch schneite es nicht, aber der Himmel nahm an Düsternis zu.
    Wir erreichten endlich unser Ziel. Glenda Perkins, die von uns informiert worden war, erwartete uns nicht eben mit einem strahlenden Lächeln. Ihr Gesichtsausdruck sah sehr ernst aus.
    »Das ist ja grauenhaft«, sagte sie zur Begrüßung.
    Ich hob die Schultern. »Man kann es sich nicht aussuchen. Aber wir werden Tanner unterstützen.«
    »Damit könnt ihr gleich beginnen.«
    »Sehr gut.«
    »Ich habe die Unterlagen kommen lassen. Sie liegen ausgedruckt auf eurem Schreibtisch.«
    »Danke.«
    Bevor ich mich darum kümmerte, holte ich mir eine Tasse Kaffee. Den brauchte ich jetzt, um den bitteren Geschmack aus meinem Mund zu bekommen.
    Im Büro schauten wir uns die Unterlagen an. Fünf tote Frauen. Fünf grausame Schicksale.
    Wir sahen die Fotos der Ermordeten, und auf jedem Körper malte sich dieses auf den Kopf gestellte Dreieck ab, dessen Spitze in Richtung Bauchnabel wies.
    Ich las die Namen der Frauen und überflog auch die Protokolle, in denen die Ergebnisse der Befragungen aufgeführt worden waren. Da waren Verwandte und auch Bekannte von den Kollegen besucht worden, aber alles war erfolglos gewesen. Die jungen Frauen hatten ein völlig normales Leben geführt, aus dem sie der Tod herausgerissen hatte.
    Nirgendwo gab es einen Hinweis, der auf Beziehungen zu einem schwarzmagischen Kreis hingedeutet hätte.
    Verwandte und Freunde waren vom plötzlichen Tod der Frauen entsetzt gewesen, aber einen Hinweis hatte es nicht gegeben. Nichts half uns weiter.
    Es gab nur eine Gemeinsamkeit. Keine der Ermordeten war verheiratet gewesen. Zwar lebten manche in lockeren Beziehungen, aber zu einer Ehe war es nie gekommen.
    »Ja«, fasste Suko zusammen. »Das sieht nicht gut aus, wenn ich ehrlich bin.«
    »Stimmt.«
    »Und wo setzen wir an?«
    »Bei Mona Hicks.«
    »Das denke ich auch. Die anderen Opfer sind bereits unter die Lupe genommen worden.« Suko klappte den Laptop auf, der vor ihm stand. »Mal sehen, ob ich etwas über diese Frau finde.«
    »Wird schwer sein, denke ich.«
    »Irgendetwas muss man ja tun.«
    »Okay.«
    Ich wartete. Zwischendurch erschien Glenda und erkundigte sich, ob wir etwas gefunden hatten, was uns weiterbrachte.
    »Nein, nichts. Dafür versuchen wir es bei der zuletzt ermordeten Frau.«
    »Viel Glück.« Sie verschwand wieder in ihrem Büro.
    Suko saß noch immer vor seinem Laptop und versuchte sein Glück. Ich sah, dass er den Kopf schüttelte.
    »Also nichts?«
    »So ist es, John.«
    Ich unterdrückte den Fluch. Es brachte ja nichts, wenn ich mich
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