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1607 - Totenlied der Diva

1607 - Totenlied der Diva

Titel: 1607 - Totenlied der Diva
Autoren: Jason Dark
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es nicht. Ich weiß nicht mal, ob wir uns noch in der Vergangenheit befinden. Es ist einfach alles anders.«
    »Und der Lord ist weg!« Suko stand auf. »Verschwunden in einem Zeitstrom oder so ähnlich.«
    Ich konnte nur zustimmen und fragte mich, ob uns der Besuch überhaupt weitergebracht hatte. Über diesen Landru wussten wir immer noch nichts, und wenn ich es mir recht überlegte, hatten wir an der langen Leine des verbrecherischen Lords gehangen.
    »Wie kann man ihm das Handwerk legen?«, fragte Suko und sprach dabei mehr mit sich selbst.
    »Ich weiß es nicht.« Meine Wut steigerte sich wieder. »Wir sind sogar auf ihn angewiesen. Oder siehst du eine Möglichkeit, dieser Zeit zu entkommen und wieder zurück in die unsrige zu gelangen?«
    »Nein, die Chance sehe ich nicht, John.«
    Im Haus war es still. Auch von oben hörten wir keinen Laut, und selbst die Hunde ließen sich nicht blicken.
    Unsere Neugierde war nicht gestillt, deshalb öffneten wir die Tür in unserer Nähe und warfen danach auch Blicke in die anderen Zimmer Da war nichts zu sehen, was unser Interesse hätte wecken können. Nur Möbel, auf denen ein dünner Staubfilm lag.
    Hier brachte uns nichts mehr weiter.
    »Ich denke, das reicht«, meinte Suko. »Lass uns von hier verschwinden, John.«
    »Genau, und dann einen Sprung in unsere Zeit machen.«
    »Das wäre perfekt.« Wirbeide wussten, dass es vorerst ein Wunschtraum bleiben würde. Irgendwie waren wir von diesem Lord abhängig. Er hatte uns in die Vergangenheit geschafft, dank seines Mentor Landru, aber wieder zurück in die Gegenwart konnten wir uns nicht beamen. Das hätte vielleicht Glenda Perkins durch ihre besonderen Kräfte geschafft, aber sie war weit weg.
    Wir beide verhielten uns wachsam, als wir die Tür öffneten. Es gab keine vierbeinigen Wachtposten, die draußen auf uns lauerten. Und so traten wir ins Freie, wo wir feststellten dass sich der Nebel gelichtet hatte.
    So war die Sicht besser geworden, aber den Ort, an dem wir unseren Rover zurückgelassen hatten sahen wir noch nicht. Wir konnten nur hoffen, dass er noch dort stand.
    Vergeblich warteten wir auf das Hecheln der Bluthunde und auf das harte Schlagen der Pfoten gegen den Boden. Uns umgab weiterhin nur Stille.
    Es war niemand da, der nach unserem Gemütszustand gefragt hätte.
    Wäre das der Fall gewesen, wir beide hätten nur abwinken können.
    »Wer ist Landru?«, fragte Suko und versuchte, sich selbst eine Antwort zu geben. »Ist er überhaupt ein Mensch, oder ist er nur ein Geist oder etwas Böses, das von irgendwo herkommt und es schafft, die Zeit und die Menschen zu manipulieren? Personen, die eigentlich hätten längst tot sein müssen.«
    »Das stimmt nicht ganz.«
    »Warum nicht?«
    Ich blieb stehen.
    »Du hast diese Person vergessen, die Johnny Conolly umbringen sollte. Suri Avila ist zwar eine Mörderin, aber ob sie auch tot war, weiß ich nicht.«
    »Das müssen wir herausfinden. Aber ist das wichtig?«
    »Nein«, gab ich zu. »Es zählen einzig und allein die Angriffe auf Johnny, auf Godwin de Salier und auf mich. Also auf drei Menschen, die sich gut kennen. Dahinter steckt Methode.«
    Suko nickte und meinte dann: »Ich kann mir eigentlich nur eine vorstellen, John.«
    »Okay. Und welche?«
    »Dass jemand das Sinclair-Team sprengen oder dezimieren will. Du stehst an erster Stelle. Auf Johnny ist man gekommen, weil er möglicherweise in deine Fußstapfen treten könnte, und mit der Vernichtung Godwin de Saliers wäre den Templern ein großer Schaden zugefügt worden. Könnte man das so sehen?«
    Ich dachte nicht lange über meine Antwort nach und sagte mit leiser Stimme: »Ja, das wäre möglich.«
    »Dann bin ich ja zufrieden.«
    »Nur bringt uns das nicht weiter, Suko. Genau das ist das Problem. Landru ist die Quelle, die wir austrocknen müssen, wobei ich Zweifel habe, ob uns das gelingt.«
    »He, so pessimistisch?«
    »Nein, realistisch.«
    »Da stimme ich zu.«
    Wir waren während des Gesprächs weitergegangen auf das Ende des Grundstückes zu. Davor verlief ein ungepflasterter Weg, auf dem wir den Rover geparkt hatten.
    Es gab den Wagen noch. Sein Anblick sorgte für eine gewisse Beruhigung bei uns.
    Wir waren mit dem Rover nicht allein hierher gekommen. Eine junge Frau namens Elly, die wir aus den Klauen einer Kneipenclique gerettet hatten, war unsere Führerin gewesen, denn sie hatte gewusst, wo Lord Lipton wohnte. Wie viele andere Menschen auch, und es gab nur wenige, die keine Angst vor ihm
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