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1607 - Totenlied der Diva

1607 - Totenlied der Diva

Titel: 1607 - Totenlied der Diva
Autoren: Jason Dark
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Diva. Eine Sängerin oder ein Sänger. Du kannst es dir aussuchen, John. Nur schaff ihn endlich aus dem Weg. Er darf kein Unheil mehr anrichten.«
    »Das versteht sich!«
    Landru starrte mich an. Dabei war ich mir nicht sicher, ob ich wirklich angestarrt wurde, denn ich schaute nur in die dunklen Augenhöhlen, in denen sich kein Leben befand.
    Aber es gab einen Trieb in ihm und dem musste er nachkommen. Ich riskierte einen schnellen Blick zurück und ging dabei einen Schritt zur Seite.
    Es gab nicht nur Landru als Feind, sondern auch den Ritter. Der hatte es geschafft, wieder auf die Füße zu gelangen, aber er stand recht weit weg, trug auch keine Waffe mehr und konnte mir nicht mehr gefährlich werden.
    Landru wollte es endlich hinter sich bringen. Er fing mit seinem Gesang an, der so klagend meine Ohren erreichte und perfekt zu einer Beerdigung gepasst hätte.
    Es würde seine werden, das stand für mich fest.
    Ich schoss erneut.
    Diesmal war ich so nahe bei ihm, dass ich ihn nicht verfehlen konnte. Die Kugel jagte in seinen hässlichen Schädel und riss nicht nur ein Loch, sie zersplitterte ihn. Die kleinen Teile flogen nach allen Seiten. Es waren nur Knochen. Ich sah kein Gehirn und auch kein Blut.
    Aber es war das Ende der Diva.
    Landru würde kein Totenlied mehr von sich geben.
    Ich brauchte nichts mehr zu tun.
    Er kippte nach hinten und blieb liegen, wobei auch noch die Reste seines Schädels zersplitterten.
    Danach hörte ich ein Keuchen, das mein Freund Godwin von sich gab.
    Er wollte aufstehen. Und damit hatte er seine Probleme. Erst jetzt sah ich die Wunde an seinem Kopf, aus der Blut sickerte.
    »Ich muss es tun«, flüsterte er.
    »Was, bitte?«
    »Randolf von Eckenberg.«
    Ich erschrak. Das konnte doch nicht wahr sein!
    »In deinem Zustand?«, flüsterte ich.
    »Ja mein Freund. Es ist meine Pflicht.« Er hatte es tatsächlich geschafft und sich normal hingestellt, Sein Gesicht zeigte einen angestrengten und auch verzerrten Ausdruck, aber er blieb bei seiner Meinung, »Gib mir das Schwert, John!«
    Was sollte ich tun? Ihm die Bitte abschlagen? Er war nicht fit, er war eigentlich nicht in der Lage, so zu handeln. Aber ich wusste auch, dass er es tun musste. Sonst wäre sein Ego schwer angeschlagen gewesen.
    Er hatte es damals nicht geschafft, und er musste es Heute nachholen, auch wenn mehrere hundert Jahre vergangen waren. »Gib mir das Schwert, John, bitte!«
    Ich nickte. »Okay. Aber ich werde dir den Rücken decken.«
    »Ja tu das!«
    Ich bückte mich und hob die Waffe auf Der Templer musste sie mit beiden finden halten, um sie überhaupt tragen zu können. Sein Gesicht verzerrte sich, aber ich las in seinem Blick auch den festen Willen, es zu Ende zu bringen.
    Erding die ersten Schritte. Die Spitze des Schwertes zeigte nach unten.
    Sie berührte einige Male den Boden, und ich sah, dass er sich damit abstützte. Es war nicht einfach für ihn, selbst diese kurze Strecke hinter sich zu bringen, aber er riss sich zusammen.
    Und er hob die Waffe an, als er vor dem Ritler stand, der ebenfalls angeschlagen war.
    Godwin hatte große Mühe, das Schwert in der Höhe zu halten. Seine Gestalt schwankte leicht hin und her, aber er mobilisierte seine letzten Energiereserven.
    »Randolf«, keuchte er, »diesmal gibt es nur einen Sieger, und das bin ich! Was mir damals nicht gelang, werde ich jetzt vollenden.«
    Dann schlug er zu!
    Ich stand nicht weit entfernt und griff nicht ein. Was getan werden musste, das sollte er tun.
    Der Schrei - ein Schlag!
    Die Klinge traf den ungeschützten Kopf des Ritters in der Mitte, spaltete ihn und blieb im Rumpf des Ritters stecken. Godwin ließ das Schwert los.
    Noch stand Randolf auf den Beinen. Es rann kein Blut aus der Wunde, keine Gehirnmasse. Er war zwar ein Mensch, er hatte auch überlebt, aber die andere Macht hatte ihm das genommen, was ihn zu einem echten Menschen gemacht hätte.
    Ein Zittern durchlief seine Gestalt. Und dann schien ihn eine unsichtbare Faust geschlagen zu haben, denn er kippte plötzlich zurück und blieb auf dem Rücken liegen.
    Aus Godwins Mund drang ein Stöhnen, und er selbst kippte ebenfalls nach vorne. Bevor auch er zu Boden fallen konnte, war ich bei ihm und stützte ihn.
    »Es ist gut«, sagte ich, »es ist…«
    Ein gewaltiges Brausen riss mir die weiteren Worte von den Lippen.
    Alles wurde anders. Die Welt hier fing an, sich zu drehen, und ich hatte das Gefühl, als würde sie dabei schrumpfen.
    Beide wurden wir gepackt und weggezogen. Was so
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