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1606 - Der Spieler und die Kartanin

Titel: 1606 - Der Spieler und die Kartanin
Autoren: Unbekannt
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alle Zeit der Welt.
    Aber schon in diesem Augenblick fühlte er sich, als schnüre etwas ihm die Luft ab.
     
    *
     
    Das nächste Schiff, das mit einer Delegation des Galaktikums in Richtung Arkon abflog, nahm ihn mit. Tekener hatte jetzt Beschäftigung nötig. Die hoffte er in Atlans Umgebung zu finden.
    Doch der Arkonide und Theta von Ariga hatten sich mit der ATLANTIS auf eine lange Inspektionsreise begeben, deren Ziel zwar bekannt war, das er aber ohne Raumschiff nicht erreichen konnte. Zwar verfügte Tekener über ein beträchtliches Privatvermögen, aber was, wenn er die beiden gefunden hatte? Wonach suchte er eigentlich? Tekener spielte lange mit dem Gedanken, seine Nöte den Freunden auf Terra anzuvertrauen. Aber es war, als habe Dao-Lins Verschlossenheit auf ihn abgefärbt. Er mußte selbst damit fertig werden.
    Er jagte einem Phantom nach.
    Denn eine Kartanin war ein Phantom, zumindest für einen Menschen. Erschwerend kam hinzu, daß sich dieses Phantom nun in 2,13 Millionen Lichtjahren Entfernung aufhielt. Irgendwo in den Wirren der Galaxis Hangay.
    Die Geschicke der gesamten Mächtigkeitsballung sollten in geordnete Bahnen gelenkt werden, hatte sie gesagt.
    Mit anderen Worten: Sie hatte die Absicht, sich mitten in den Brennpunkt der Geschehnisse zu begeben. Aber auch das war keine Überraschung, weil es die Aktivatorträger immer so gehalten hatten.
    Ich habe nicht die Absicht, mich dieser Verantwortung länger zu entziehen ...
    Und was tat er? Welchen Sinn ergab es, hier in M13 herumzufliegen und sich auf die Suche nach Atlan zu machen? Was anderes stand dahinter als eine Flucht vor der Wirklichkeit?
    Tekener nahm sich ein Hotelzimmer irgendwo auf Arkon Iund dachte lange nach, ohne einen Fuß vor die Tür zu setzen. Am Ende des dritten Tages war sein Entschluß gefaßt. Mit neuem Mut machte sich der Terraner auf den Rückweg nach Terra, diesmal auf eigene Kosten und über die normalen Transportwege. Eine Woche kostete ihn die Reise. Doch da der Entschluß endlich gefallen war, erschütterte nichts mehr die Ruhe, die ihn innerlich erfüllte.
    Am 15. Dezember 1179 NGZ traf er sich in Perry Rhodans Privatwohnung am Goshun-See mit den alten Freunden. Homer G. Adams und der Wissenschaftler Myles Kantor waren anwesend, außerdem Tifflor, Bully und Roi Danton. Als letzter traf Rhodan selbst ein. „Nun sind wir komplett", sagte der Mann, der einstmals als Galaktischer Spieler berühmt geworden war. „Heute möchte ich mit euch Abschied feiern. Ich habe beschlossen, euch für lange Zeit zu verlassen. Ich gehe zuerst nach Hangay, dann vielleicht nach Pinwheel, das weiß ich selbst noch nicht genau."
    „Warum?" fragte Rhodan. „Wir brauchen dich hier, Tek."
    „Das ist nicht wahr, Perry. ES gab uns den Auftrag, für die gesamte Mächtigkeitsballung zu sorgen. Nicht bloß für die Milchstraße. Deshalb habe ich beschlossen, mit der nächsten Hanse-Karawane nach Hangay zu fliegen."
    Die Freunde wußten, daß es nur ein Abschied auf Zeit war - auch sie hatten so etwas schon oft erlebt. Deshalb genossen sie den Abend ohne übertriebene Wehmut.
    Erst als Tekener gehen wollte, nahm Rhodan ihn beiseite. „Du hast uns nicht die ganze Wahrheit gesagt, Tek. Du gehst nicht, weil ES uns diesen Auftrag gegeben hat. Dahinter steckt mehr."
    Ronald Tekener antwortete nicht.
    Deshalb fuhr Rhodan fort: „Es ist wegen Dao-Lin, nicht wahr? Ihr folgst du, nicht einem Auftrag."
    „Was soll ich sagen? Wahrscheinlich hast du recht. Nein, nicht wahrscheinlich, sondern sogar ganz sicher. Ich kann es dir auch nicht erklären."
    „Das mußt du nicht", sagte Rhodan. „Ich weiß, wie dir zumute ist."
    „Wirklich?" fragte er skeptisch. „Hast du jemals so tiefe Gräben überwinden müssen?"
    Nun lächelte Rhodan so fein, daß Tekener es fast übersehen hätte. „Schon oft", behauptete der andere. „Nicht die körperlichen Gräben sind es, die wirklich zählen. Es ist der Geist, der uns trennt oder vereint. Wir sind kosmische Menschen geworden."
    Tekener dachte lange darüber nach. Dann entgegnete er: „Du vielleicht, Perry. Aber ich nicht.
    Ich bin noch immer der Ronald Tekener, der nach Lashat ging und sich die Pocken holte. Aber gerade deswegen weiß ich, daß man den Körper überwinden kann." Und er fügte hinzu: „Wenn es beide wirklich wollen. Ich finde es heraus."
     
    *
     
    Die Hanse-Karawane bestand aus zehn Raumschiffen. Es handelte sich um acht Schwere Holks und zwei Karracken. Letztere reisten vor allem als
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