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1605 - Besucher aus dem Irgendwo

Titel: 1605 - Besucher aus dem Irgendwo
Autoren: Unbekannt
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Space-Jet. „Und irgendwann wirst du auch irgendwo ankommen."
    Reginald Bull nickte zufrieden. „Dann wollen wir starten", sagte er. „Die Lage auf dem Mars scheint sich zuzuspitzen."
    Myles Kantor war von der Qualität des Fluggeräts offenkundig nicht sehr überzeugt, aber er folgte Bully und Tifflor ins Innere der Space-Jet. „Und worum geht es?"
    Reginald Bull hatte sich bereits informiert. „Um ein Gelände, das zum Planetenforming freigegeben war, ungefähr eintausend Quadratkilometer groß."
    Julian Tifflor stieß, während er sich in einem der Sessel anschnallte, einen leidgeprüften Seufzer aus. „Laß mich raten", sagte er. „Die Transforming-Arbeiten waren gerade in vollem Gang, als die Hyperraum-Parese einsetzte."
    „Genau so war es", stimmte Bully zu. Die Maschinen der Space-Jet begannen zu arbeiten. „Und dann passierte es, und nun spielt die Natur in diesem Gebiet verrückt."
    „Ist das so wichtig, daß du dich persönlich darum kümmern mußt?" wollte Myles Kantor wissen.
    Reginald Bull nickte. „Es ist wichtig", sagte er. „Die Region mit ihrem Bewuchs ist zur Stabilisierung der Sauerstoffatmosphäre des Mars sehr wichtig. Außerdem ist in der Funkbotschaft die Rede von einer geradezu besorgniserregenden Entwicklung der Dinge!"
    Julian Tifflor lachte halblaut. „Kennst du irgendeinen Platz im Sonnensystem, für den diese Diagnose nicht zutrifft?"
    Bully schüttelte den Kopf. „Im Augenblick nicht", sagte er. „Aber das wird sich ändern, so wahr ich Reginald Bull heiße.
     
    3.
     
    Tyler Danning keuchte und schnappte nach Luft. Er konnte es zischen hören, und die Anzeige an dem Schott zeigte, daß der Luftdruck beängstigend gesunken war.
    Tyler packte zu. Er bekam einen der Hebel zu fassen, zog mit aller Kraft daran.
    Das Schott durchmaß mehr als zehn Meter im Durchmesser und wog wahrscheinlich unter Normalbedingungen etliche Tonnen. Es zu bewegen, wurden normalerweise Motoren eingesetzt, die aber jetzt nicht zur Verfügung standen.
    Der Stahl bewegte sich, mülimeterweise.
    Vermutlich bei der großen Detonation im Transmitter mit ihren verheerenden Folgen hatte der Schließmechanismus dieses Schottes Schaden genommen; die Verschlüsse hatten sich geöffnet und waren auch so geblieben. Da die NEPTUN ORBITER IX ruhig im Raum hing, hatte das keine Folgen gehabt; allerdings hatte die Explosion mit ihren Begleiterscheinungen auch zur Folge gehabt, daß es nirgendwo eine Warnung vor diesem Fehler gegeben hatte.
    Die NEPTUN ORBITER IX hatte begonnen, um ihre Längsachse zu wirbeln und so eine neue künstliche Schwerkraft aufzubauen - und diese Schwerkraft bewirkte nun, daß das Schott sich langsam öffnete und die Atemluft in den Weltraum zu entweichen begann. Und erst diese Dekompression war den Überwachungsautomaten aufgefallen.
    Tyler stemmte sich gegen die Hebel der Verriegelung. Das Schott bewegte sich nur um Millimeter, aber mit jedem Augenblick wurde die Rotation stärker und damit auch die Kraft, die das Schott nach außen aufschwingen ließ.
    Das Zischen und Pfeifen, mit dem sich die Atemluft durch die winzigen Ritzen zwängte, gellte in Tylers Ohren. Seine Lungen brannten, er spürte sein Herz rasend schnell schlagen, und dann begann sich endlich der Hebel zu bewegen, die Verschlüsse rasteten wieder ein.
    Binnen weniger Augenblicke hörten die Geräusche auf, die NEPTUN ORBITER IX war wieder dicht.
    Tyler sank in die Knie. Das war sehr, sehr knapp gewesen. „Tyler, kannst du mich hören? Der Alarm ist beendet, das Schott ist wieder dicht. Du hast es geschafft!"
    Tyler grinste dünn; sein Brustkorb hob und senkte sich in hastigen Stößen. Sehr langsam richtete er sich auf. „Es funktioniert!" stellte er ächzend fest.
    In der NEPTUN ORBITER IX begann sich tatsächlich wieder so etwas wie Schwerkraft bemerkbar zu machen; die kleinen Korrekturdüsen feuerten unablässig und beschleunigten den Riesenkörper der Weltraumstation. Tyler sah zu, daß er in die Zentrale zurückkehrte, solange die neue Schwerkraft noch niedrig war und ihm kein großes Hindernis entgegensetzte.
    Nora Bierer wartete in der Zentrale auf ihn; sie lächelte knapp. „Du hast dein Leben aufs Spiel gesetzt", sagte sie halblaut. „War das nötig?"
    Tyler nickte schwer atmend. „Unbedingt", erklärte er. „Wir wissen nämlich jetzt, daß die NEPTUN ORBITER IX gegenüber dem Weltraum dicht ist. Aber wir wissen nicht, wie viele Lecks wir zwischen den einzelnen Abteilungen der Station haben. Hätten wir uns
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