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1604 - Der Fluch von Rubin

Titel: 1604 - Der Fluch von Rubin
Autoren: Unbekannt
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von Jahren hatten sie sich von den Akonen abgesondert und sich auf ihrem eigenen Planeten niedergelassen, auf Trakarat. Durch die dort vorhandenen Umwelteinflüsse hatte sich die akonische Erbmasse verändert, und die Auswanderer hatten paranormale Fähigkeiten entwickelt, die sie zu Antimutanten gemacht hatten. In immer stärkerem Maße war es ihnen gelungen, Energieschirme mit Hilfe ihrer geistigen Kräfte um ein Vielfaches ihrer normalen Kapazität zu verstärken. Darüber hinaus hatten sie aber auch noch die Fähigkeit besessen, Angriffe von Mutanten abwehren und im kollektiven Verbund selbst paramentale Angriffe führen zu können.
    Mit den paranormalen Fähigkeiten war aber auch das Verlangen nach mehr Macht entstanden.
    Der Baalol-Kult war gegründet worden, eine Pseudoreligion, deren eigentlicher Zweck es war, andere Völker geistig zu unterwerfen, um sie sich auf diesem Wege Untertan zu machen. Das geheime Ziel der Baalols, wie die Antis sich selber nannten, war, die Macht über das Imperium der Arkoniden an sich zu bringen, um dann von dieser Basis aus nach und nach die ganze Galaxis zu erobern.
    Sie hatten ihr Ziel nicht erreicht, was nicht zuletzt Terra zu danken war. In den folgenden Jahrhunderten nach ihrem Scheitern hatten sich die besonderen Fähigkeiten der Antis nach und nach abgebaut, bis es schließlich nur noch rudimentäre Überbleibsel von ihnen gab. Der Begriff des „Antimutanten" hatte daher keine Berechtigung mehr und war weitgehend in Vergessenheit geraten.
    Sasta-Punal aber hatte nichts vergessen!
    Er sah sich als Baalol-Priester, und er verwandte ein Großteil seiner Energie als Wissenschaftler darauf, herauszufinden, wie der Prozeß der Verkümmerung der „Anti-Fähigkeiten" umgekehrt werden konnte.
    Das Volk der Baalols mußte an Bedeutung gewinnen! „Kein Volk ist so wichtig wie unser Volk", sagte er zu seinem Stellvertreter. „Natürlich nicht", beeilte sich Velt-Togem zu sagen. „Früher oder später werden wir einen Weg finden, unsere Bedeutung zu steigern und die Terraner in jeder Hinsicht zu übertreffen."
    „Recht so", lobte ihn Sasta-Punal, und ein drohendes Lächeln glitt über seine Lippen. „Wir haben noch eine Rechnung offen mit den Terranern. Sie muß beglichen werden."
    „Wozu der Arkonide einiges beitragen sollte!"
    Sasta-Punal nickte. Er wußte, wen Velt-Togem meinte. Für sie gab es nur einen „Arkoniden": Atlan. Niemand brauchte seinen Namen zu nennen, um deutlich zu machen, um wen es ging. „Kommen wir zum Howalgonium zurück", sagte der Kommandant. „Ich erwähnte, daß es auf Rubin große Vorkommen dieser Schwingquarze gibt."
    Er feuchtete sich die Fingerspitzen erneut an und strich sich dieses Mal vorsichtig über seine Wimpern, die breite, dunkle Bögen über seinen Augen bildeten. „Was kannst du mir über Howalgonium sagen?"
    Velt-Togem wand sich vor Verlegenheit. „Ich bin kein Wissenschaftler", glaubte er bemerken zu müssen. „Ich weiß", lächelte Sasta-Punal. „Immerhin bist du als Stellvertretender Kommandant der GALAKTAPTUL auch nicht gerade ohne Ausbildung. Also? Mit knappen Worten, bitte!"
    „Howalgonium ist ein fünfdimensional schwingender Quarz", antwortete Velt-Togem. „Ein sogenannter Schwingquarz mit einer Vario-Konstante. Howalgonium ist unverzichtbar für Hochleistungsgeräte auf Hyperbasis."
    „Das genügt", wehrte der Wissenschaftler weitere Erläuterungen ab. „Und? Welche Schlüsse ziehst du daraus?"
    Der Stellvertretende Kommandant blickte auf die Monitoren, um die von der MONTEGO BAY und den Hyperfunksonden einlaufenden Informationen zu überprüfen. Er überlegte krampfhaft. Gern hätte er Sasta-Punal die Antwort gegeben, die dieser erwartete. Das unangenehme war nur, daß er nicht wußte, welche Antwort dies war. Das war bei einem so sprunghaft denkenden und unberechenbaren Geist wie Sasta-Punal nur selten vorhersehbar. „In der Toten Zone versagen alle auf Hypertechnik basierenden Geräte", bemerkte er vorsichtig. „Es ist theoretisch möglich, daß der für den Ausfall der Geräte verantwortliche Faktor seine maßgebliche Wirkung auf das Howalgonium erzielt."
    Sasta-Punal lachte laut auf. „Mein lieber Velt-Togem", rief er. „Warum so umständlich? Gehen wir doch einfach davon aus, daß sich die Schwingungen der Quarze in der Toten Zone verändern."
    „Ja. Das wollte ich eigentlich sagen, aber ich kann es nicht so gut formulieren wie du." Velt-Togem deutete eine Verneigung an, die vom Kommandanten wohlwollend
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