Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1603 - Der Geistertänzer

1603 - Der Geistertänzer

Titel: 1603 - Der Geistertänzer
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
sie mit beiden Händen abwinkte. »Bitte keinen zu nahen Kontakt. Ich will euch nicht auch noch anstecken.«
    »Warum bist du nicht zu Hause geblieben?«, fragte ich.
    »Ganz einfach, Mr. Geisterjäger, ich habe kein Fieber mehr. Das hier ist nur eine normale Erkältung und damit mache ich nicht krank. Ich kann sogar Kaffee kochen.«
    »Super, der erste in diesem Jahr.«
    »Und er wird noch so schmecken wie all die Jahre zuvor. Davon gehe ich mal aus.«
    »Das ist auch gut so.« Ich tätschelte ihr die Wange und ging in das Büro, in dem Suko bereits auf mich wartete. Ich hatte ihm auf der Fahrt von meinen Erlebnissen auf der Eisbahn berichtet, und er sprach mich darauf an, kaum dass ich Platz genommen hatte.
    »Willst du die Sache weiterhin verfolgen?«
    »Das ist die Frage. Auf der einen Seite ist nichts passiert, was unser Eingreifen berechtigt. Auf der anderen aber interessiere ich mich dafür natürlich sehr.«
    »Also machst du weiter?«
    Ich grinste. »Wir müssen uns ja irgendwie beschäftigen. Hier herumzusitzen und durch das Fenster zu schauen habe ich auch keinen Bock. Da ist es besser, wenn wir uns draußen ein wenig umsehen.«
    »Und wo?«
    »Bitte?«
    Suko lächelte. »Wo willst du anfangen? Wir gehen mal davon aus, dass du recht wenig weißt. Du hast diesen Tänzer gesehen. Aber kannst du ihn auch identifizieren?«
    »Nein.«
    »Er ist auch kein Mensch.«
    »Ja.«
    »Was ist er dann?«
    »Eigentlich müssen wir davon ausgehen, dass wir es mit einem Geist zu tun haben«, sagte ich.
    »Wer ist der Geist?« Die Frage hatte Glenda Perkins gestellt, die mit zwei Kaffeetassen in den Händen das Büro betrat. Auch sie wollte sich einen Schluck gönnen. Glenda nahm Kurs auf den Besucherstuhl und ließ sich darauf nieder.
    Suko überließ mir die Antwort. Ich zog meine Tasse näher heran und trank die ersten kleinen Schlucke. Als ich den Kopf drehte, sah ich Glendas Blick auf mich gerichtet.
    »Ja, es ging um einen Geist. Besser gesagt, um einen Geistertänzer, den Bill Conolly und ich am vergangenen Abend erlebt haben.«
    »Wie das?«
    »Wir haben eine Eislaufhalle besucht, und da hat er sich dann gezeigt. Er tanzte auf dem Eis, und ich bin fest davon überzeugt, dass er kein Mensch war.«
    Glenda schwieg. Es war ihr nur anzusehen, dass sie scharf nachdachte.
    Sie legte auch die Stirn in Falten. »Ein Tänzer«, flüsterte sie, »ein Läufer auf dem Eis. Was hat das denn zu bedeuten?«
    »Wie ich es dir sagte.«
    »Kannst du nicht konkreter werden?«
    Ich sah keinen Grund, es nicht zu tun. Und so begann ich über meine Erlebnisse zu sprechen. Ich sprach auch davon, dass ich mit ihm Kontakt gehabt hatte.
    Glenda flüsterte: »War das wirklich ein Geist?«
    »Er sah so aus.«
    »Und weiter?«
    Ich winkte ab. »Es ist schon komisch, aber ich hatte das Gefühl, dass er sowohl stofflich als auch feinstofflich war. Verrückt, ich weiß, aber er war wohl nicht gefährlich, denn ich habe keine Reaktion meines Kreuzes verspürt.«
    »Das ist in der Tat seltsam.«
    »Du sagst es, Glenda.«
    Nachdem sie geniest hatte, stellte sie eine weitere Frage.
    »Kannst du denn sagen, woher er kam? Hast du dir darüber Gedanken gemacht? Kennst du einen Namen und…«
    »Nein, nein, Glenda. Das ist auch nicht möglich. Wir stehen erst am Anfang.«
    »Was weiß denn Bill Conolly?«
    »Auch zu wenig. Er hat nur davon gehört, dass dieses Phänomen auftrat. Und er wollte ihm auf den Grund gehen. Deshalb hat er mich mitgenommen.«
    »Dann gehst du davon aus, dass es der Geist eines Tänzers ist?«, fragte Suko.
    »Ja. Ich denke allerdings, dass es nicht unbedingt auf diese Eisbahn beschränkt bleibt. Für mich ist sie so etwas wie eine Bühne, die sich der Geist ausgesucht hat.«
    »Stammt er aus der Jenseitswelt?«
    Ich sah Suko an. »Woher auch immer. Ich habe keine Ahnung. Er kann aus irgendeiner Dimension stammen, die wir nicht kennen.«
    »Und warum ist er dann zurückgekommen?«
    »Keine Ahnung.«
    Glenda mischte sich wieder ein. »Wichtig wäre es doch, wenn man den Namen herausfinden könnte. Dieser Tänzer ist bestimmt nicht namenlos gewesen.«
    »Das denke ich auch.«
    »Aber er ist tot«, erklärte Suko. »Das sollte man sich immer vor Augen halten.«
    »Und findet keine Ruhe«, fügte Glenda hinzu.
    Ich trank noch einen kräftigen Schluck Kaffee. »Das kommt alles zusammen. Bill Conolly kümmert sich darum, seinen Namen herauszufinden.« Ich kam wieder auf Details zu sprechen. »Er sah ja nicht so aus wie ein Eislauf er.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher