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1600 - Wenn die Sterne erlöschen

Titel: 1600 - Wenn die Sterne erlöschen
Autoren: Unbekannt
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Rundrufanlage drang ein Stakkato unentwirrbarer Geräusche. Die Hanse-Angestellten rannten panikartig durcheinander und versuchten einander zu übertönen. Die Beleuchtung setzte für Sekunden aus und flackerte danach beängstigend. Dazu heulte die Alarmsirene. Aber niemand schien zu wissen, was wirklich los war.
    Als Rhodan die Transmitterhalle erreichte, fand er sich vor geschlossenen Schotten. Als sich das Schott schließlich öffnete, drängte ihm eine schreiende Menschenmenge entgegen. Rhodan faßte einen Mann in der Montur eines Transmittertechnikers am Arm, schüttelte ihn, um ihn zu beruhigen, und erkundigte sich nach der Ursache der Panik.
    Der Mann deutete hinter sich und schrie: „Die Hölle ist los. Alles bricht zusammen. Das ist das Ende!"
    Rhodan blickte in die gewiesene Richtung und erblaßte. Auf der Plattform eines der Großtransmitter stand ein dampfendes Gebilde, das man auf den ersten Blick für einen Fragmentraumer der Posbis hätte halten können. Aber das Schaurige daran war, daß sich das Ding - oder zumindest Teile davon - bewegten und eindeutig organischer Natur waren.
    Ein noch schlimmerer Anblick bot sich Rhodan, als er sich den Personentransmittern zuwandte.
    Fünf von ihnen waren, wie unter großer Hitzeeinwirkung, deformiert oder bis zur Unkenntlichkeit geschmolzen.
    Und dann sah Rhodan die fünf unförmigen Wesen, die sich zuckend und unter seltsamen Lauten orientierungslos durch den Raum bewegten. Es war nicht mehr zu erkennen, welcher Rasse sie einmal angehört hatten, oder aus welchen Spezies sie sich nunmehr zusammensetzten. Sie waren zu unförmigen Fleischklumpen verschmolzen. Aus einem dieser Klumpen ragte ein mechanisches Teil, der halbe Korpus eines Roboters.
    Und über allem ertönte die nüchterne Stimme von NATHAN: „Es besteht kein Grund zur Panik. Die Verhältnisse haben sich wieder normalisiert. Die Einsatzkommandos sind unterwegs, um die entstandenen Schäden zu beheben und mit den Aufräumungsarbeiten zu beginnen."
    Plötzlich wurde Rhodan die Konsequenz bewußt, die aus dieser Katastrophe gezogen werden mußte. Wenn NATHAN nicht eingegriffen hatte, um die Transmitterunfälle und die anderen Störfälle zu verhindern oder in erträglichem Rahmen zu halten, dann mußte auch die Mondsyntronik ausgefallen gewesen sein. Und was das für das Solsystem und die ganze Galaxis für Folgen haben mußte, konnte man sich mit einiger Phantasie leicht ausmalen.
    Rhodan benutzte die Rohrbahn, um zum Raumhafen zu gelangen. Auf der Fahrt dorthin erreichten ihn über sein Armbandgerät weitere Nachrichten über Katastrophen auf Terra und überall im Solsystem. Ein erster Überblick zeigte, daß alle diese Zwischenfälle auf den Ausfall von Hypergeräten zurückzuführen waren. Rhodan hörte die warnende Stimme von Boris Siankow förmlich in seinem Geist.
    Er erreichte die ODIN erst nach Mitternacht.
    Und Norman Glass übermittelte ihm die schlimmste Nachricht über einen Zwischenfall auf dem Mars, der sich, wie auch alle anderen, um exakt 22 Uhr 17 ereignet hatte.
    Vor zwei Jahren hatten die Planeteningenieure damit begonnen, eine weitere Parzelle mit einer Fläche von 1000 Quadratkilometern des Roten Planeten durch Planetenforming irdischen Verhältnissen anzugleichen. Als es dann zu dem zumindest solsystemweiten Hyperphänomen kam, hatten die Planetenforminganlagen plötzlich verrückt gespielt und in der Folge eine Alptraumlandschaft zu produzieren begonnen.
    Als Perry Rhodan die ersten Bilder von dieser mehrere Quadratkilometer umfassenden entarteten Marslandschaft sah, stockte ihm der Atem. Die von den Planetenforminganlagen produzierte Materie schien förmlich zu leben. Es handelte sich um eine wogende, sich auftürmende, zuckende, Blasen werfende biokinetische Masse. Ein riesiges, immer größer werdendes Monstrum, das den Mars zu verschlingen drohte.
    Es war die seit langem schlimmste Heimsuchung eines der Solplaneten. „Wohin wird das führen?" fragte sich Rhodan schaudernd.
     
    *
     
    Poul Verhuus hörte es gerne, wenn man ihn als Sonneningenieur bezeichnete. Dieser Ehrentitel war natürlich maßlos übertrieben, man hätte ihn auch einen Mechaniker mit akademischer Ausbildung nennen können. Aber „Sonneningenieur" klang nicht nur besser, der Name war auch treffender für seine Tätigkeit.
    Denn Pöul Verhuus hatte jahrein, jahraus nichts anderes zu tun, als die Meßsatelliten zu warten und zu überprüfen, die die Vorgänge innerhalb der Sonne und in ihrer Atmosphäre
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