Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1599 - Ein Freund von ES

Titel: 1599 - Ein Freund von ES
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
des Galaktikums. „Wenn es nach mir ginge, wären die Überschweren nicht so glimpflich davongekommen", kommentierte Atlan. „Wer garantiert uns, daß die Pariczaner nicht außerhalb der Milchstraße aufrüsten und sich einmal irgendwelchen Invasoren als Söldner zur Verfügung stellen werden? Ein solcher Beschluß kann nur gegen die Stimme der Arkoniden gefaßt worden sein."
    „Dem Galaktikum stehen ausreichend Kontrollmechanismen zur Verfügung, um die Pariczaner im Zaum zu halten", erklärte Homer G. Adams. „Und die Kosmische Hanse wird alle ihre Kräfte einsetzen, um diese Kontrolle zu unterstützen. Da sehe ich keine Probleme."
    „Jawohl, aufs Überwachen versteht sich Homer", ließ sich der Mausbiber Gucky vernehmen, aber niemand hörte auf ihn. „Bist du nicht auch der Meinung, daß die Linguiden unverdienterweise mit einem- blauen Auge davongekommen sind, Atlan?" erkundigte sich Michael Rhodan mit leisem Spott. „Oder hast du deine Ansichten über dieses Volk revidiert?"
    „Ich denke, daß die Linguiden ihre Lektion erhalten haben", sagte der Arkonide ungewöhnlich friedfertig. Er machte eine Pause, als Perry Rhodan den Raum betrat, und fuhr dann fort: „Wir alle haben unsere Lektion bekommen. Wir sollten die Lehren daraus ziehen."
    „Hallo, Perry", grüßte Reginald Bull, und an den Arkoniden gewandt, verlangte er: „Das mußt du mir näher erklären, Atlan. Du willst doch nicht etwa andeuten, daß ES uns einen Denkzettel verpaßt hätte?"
    „Ich habe es etwas anders gemeint", sagte Atlan. „ES war bis zuletzt verwirrt und hat nicht rational gehandelt.
    Aber wenn du es schon ansprichst, so bin ich auch durchaus der Meinung, daß ES Grund genug hätte, uns ein wenig zappeln zu lassen. Es kann dem Zeitlosen nicht entgangen sein, wie schwer wir damit gerungen haben, ob wir unsere Unsterblichkeit für ihn opfern sollen. Ich an seiner Stelle würde es jedenfalls einer strengen Prüfung unterziehen, ob wir das ewige Leben denn wirklich wert sind."
    „Zum Glück ist ES keine so rachsüchtige arkonidische Seele wie du", schimpfte Reginald Bull. „Wir haben unsere menschlichen Schwächen, okay. Aber wenn ES untadelige, perfekte Geschöpfe als Zellaktivatorträger gewünscht hätte, dann hätte er ..."
    „... die Linguiden einer Rehabilitation unterzogen und wiederauserwählt", vollendete Perry Rhodan den Satz.
    Erklärend fügte er hinzu: „Ich komme gerade von Dorina Vaccer. Ich wünschte mir, ich Methusalem besäße einiges von der Größe dieser jungen Frau. Gar so verwirrt kann ES nicht gewesen sein, als er die linguidischen Friedensstifter auserkor. ES war lediglich gehandikapt genug, um die Folgen des Zusammenwirkens der Zellaktivatoren mit ihrem Kima nicht erkennen zu können."
    Es entstand ein kurzes Schweigen. In dieses sagte Julian Tifflor: „Wollen wir nun in Selbstanklage machen? Es führt doch zu nichts, wenn wir Asche auf unser Haupt streuen.
    Zugegeben, wir funktionierten nicht perfekt. Aber wir haben stets unser Bestes gegeben - wir haben alles gegeben, würde ich sagen. Und wenn ES beschließen sollte, uns die Unsterblichkeit nicht mehr zurückzugeben, dann will ich das für mich persönlich akzeptieren." Er sah Atlan an. „Ich habe meine Lehre gezogen, wenn du das gemeint hast."
    „Was das Phlegma betrifft, da kann ich mithalten", warf Ronald Tekener zynisch ein, wechselte aber sogleich wieder den Tonfall. „Ich tausche die Unsterblichkeit nicht gegen ein Kima ein wie Perry. Ich akzeptiere auch keinen würdelosen Tod wie du, Tiff. Aber ich würde mich mit einer durch die Zelldusche in Aussicht gestellten Lebenserwartung abfinden. Für ein paar Jahrzehnte das Leben eines normal Sterblichen führen zu können, das wäre nicht ohne Reiz."
    „Das trifft auch auf mich zu", sagte Alaska Saedelaere.
    Als hätte Atlan nur auf dieses Stichwort gewartet, rief er: „Gut gebuhlt, Freunde! Ihr spekuliert wohl damit, daß ES euch hören kann und sich eure Einsichten zu Gemüte führt. Oder wie soll ich dieses Gesäusel sonst auffassen? Unsterblichkeit oder nicht. Wir sind dazu auserwählt, und das meine ich im weitesten Sinn, diese Mächtigkeitsballung für unsere Superintelligenz zu verwalten.
    Entweder sind wir bereit, uns dieser Aufgabe zu stellen und fordern die dazu erforderlichen Mittel zurück. Oder wir gehen ohne Klage ins Ausgedinge. Aber dann bitte keine Koketterie mit einem milden Urteil von ES. Ich fühle mich allen Anforderungen, die die Unsterblichkeit an mich stellt,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher