Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1597 - Die Köpferin

1597 - Die Köpferin

Titel: 1597 - Die Köpferin
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
gezeigt hat, weiß ich nicht, aber man muss ihm vertraut haben, denn nur dann konnte er Loretta schicken.«
    »Dann vermietet er sie als Killerin?«
    »Ja und kann später die Früchte ernten, und das kann keinem von uns gefallen. Wenn man einen Schritt weiterdenkt, wäre er später in der Lage, Londons Unterwelt zu kontrollieren. Einer wie er muss sich weder vor den Bossen fürchten noch vor deren Killern, und das gilt auch für seine Loretta. Er hat sie zur Vampirin gemacht, er wird ihr Blut getrunken haben, und er hat sie dann auf die Reise geschickt.« Justine hatte bestimmt recht. Ich fand kein Argument, das dagegensprach.
    »Und woher weißt du das alles?« Sie amüsierte sich. »Gestehe mir zu, dass ich es schon riechen kann, wenn jemand unterwegs ist, der so ist wie ich. Wir werden mit der Köpferin Probleme bekommen. Sie persönlich ist mir egal, es gibt auf dieser Welt Platz genug für zwei von meiner Sorte. Ich will nur nicht, dass Dracula II seine Macht ausweitet, und deshalb werden wir Loretta bekämpfen müssen.« Das sah ich ein.
    Um sie allerdings bekämpfen zu können, mussten wir erst mal eine Spur von ihr haben, und so fragte ich: »Und wo können wir diese Köpferin finden?«
    Justine hob die Schultern und sagte mit leiser Stimme, in der auch so etwas wie Wut und Enttäuschung mitschwangen: »Das kann ich dir nicht sagen. Sie ist schwer zu finden. Sagt man nicht von den Killern der Mafia, dass es für sie Rückzugsgebiete gibt?«
    »Ja, das sagt man.«
    »Eben, John. Und so wird sich auch Loretta verhalten. Sie wird nach jeder Tat verschwinden, und ihr Versteck muss nicht unbedingt hier auf der Erde liegen. Da kann ihr Mallmann die Tür zu seiner Welt offen halten.«
    »Toll, Justine. Du machst mir Hoffnung. Ich denke, dass es für uns nicht gut aussieht.«
    »Das, John Sinclair, kann man so nicht sagen.«
    »Und warum nicht?«
    Sie ließ sich Zeit mit der Antwort.
    »Ich weiß über sie Bescheid. Ich habe ihre Nähe gespürt, und ich denke, dass es umgekehrt auch so sein wird. Außerdem wird Will Mallmann sie entsprechend geimpft haben. Sie muss damit rechnen, dass ich über sie Bescheid weiß und dass ich nicht eben ihre Freundin bin. Also wird sie versuchen, uns aus der Welt zu schaffen, wenn wir ihr in die Quere kommen. Und das ist hiermit passiert. Ich habe die Köpfe entdeckt. Mit den Körpern wird mir das nicht gelingen, die hat sie verbrannt oder verbrennen lassen, aber die Schädel sind Hinweis genug. Ich denke auch daran, dass sie nicht zu den Personen gehört, die gern Aufsehen erregen. Deshalb hat sie die Köpfe auch hier abgelegt. Wer kommt schon hierher? Und wenn man sie irgendwann finden sollte, wird man nicht mehr wissen, um wen es sich gehandelt hat. Das ist so.«
    »Aber du hast sie gefunden, Justine.«
    »Klar, und du hast sie jetzt auch gesehen.«
    Ich lächelte sie kalt an. »Aber du hast mich hergeführt, daran solltest du denken.«
    »Und was meinst du damit?«
    »Dass du schon über ihre Aktivitäten informiert bist.«
    »Ich habe sie beobachten können.«
    »Und du hast sie nicht gestellt?«
    Justine verzog das Gesicht. »Das hatte ich vor, aber es war mir nicht möglich. Sie ist mir entkommen. Es gefällt mir nicht, dass ich es dir gegenüber zugeben muss. Aber es ist nun mal so. Loretta hat sich im richtigen Moment zurückgezogen oder wurde geholt und in Sicherheit gebracht. Du kannst denken, wer dahintersteckt.«
    »Klar kann ich das.« Ich richtete meinen Blick wieder auf die Mulde mit den Köpfen. »Mal eine Frage am Rande. Weißt du, wer hier liegt? Wer die Toten waren?«
    »Willst du Namen von mir hören?«
    »Klar, wäre nicht schlecht.«
    »Damit kann ich dir nicht dienen. Ich weiß nur, dass diese Toten, auch die Frau, zu den Mitgliedern irgendwelcher Organisationen gehört haben. Den Rest musst du herausfinden - oder eure Spezialisten. Ein Kopf zumindest ist noch recht frisch. Da wäre eine Rekonstruktion sicherlich machbar.«
    »Super. Ich schlage dich als neue Mitarbeiterin für die Pathologie und Forensik vor.«
    Sie grinste.
    »Man lernt eben hinzu. Eines sollte für uns feststehen. Wer immer die Bosse der Toten waren, sie werden auf keinen Fall zugeben, dass sie zu ihnen gehört haben. Die werden alles abstreiten. Aber ich habe versucht, mich in Mallmanns Lage zu versetzen, falls man das überhaupt kann.«
    »Und was ist dabei herausgekommen?«
    »Ich denke nicht, dass diese drei Toten zu einer Bande gehört haben. Mallmann ist zu raffiniert. Er wird seine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher