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1597 - Die Köpferin

1597 - Die Köpferin

Titel: 1597 - Die Köpferin
Autoren: Jason Dark
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nicht«, erwiderte Justine Cavallo, »aber dir sollte klar sein, dass wir jetzt ein Problem haben.«
    Dazu sagte ich nichts. Mein Schweigen allerdings deutete darauf hin, dass ich ihr recht gab. Deshalb fragte ich wenig später: »Du weißt sicherlich mehr?«
    »Zu wenig.«
    »Aber du weißt irgendetwas?«
    Justine hob die Schultern. »Kann sein. Diese drei Köpfe deuten auf eine bestimmte Person hin.«
    »Hat sie auch einen Namen?«
    »Sie heißt Loretta!«
    Ich zuckte leicht zusammen. »Eine -eine Frau?«
    Ihre Antwort klang spöttisch. »Klar. Oder kennst du einen Mann mit diesem Namen?«
    »Nein.«
    Ich leuchtete nicht mehr in die Mulde hinein, denn ich hatte genug gesehen.
    »Und jetzt haben wir ein Problem!«, stellte Justine erneut fest.
    »Das du lösen kannst.«
    Sie stieß mich an. »Nein, nicht nur ich. Auch du, John. Wir beide sind hier gefordert.«
    Daran gab es nichts zu rütteln. Ich wandte mich von der Mulde mit den scheußlichen Köpfen ab, um sie nicht mehr sehen zu müssen, aber gedanklich beschäftigte ich mich weiterhin damit.
    Dieser Frauenname ging mit nicht aus dem Sinn.
    »Du kennst Loretta? Was ist mit ihr?«
    Justine hob die Schultern. »Mann nennt sie die Köpferin.« Ein kurzes Lachen folgte. »Und das ist wirklich kein falscher Name, wenn du dir die Köpfe in der Mulde genauer anschaust.«
    Ich nickte und drehte mich vom Rand weg.
    »Wenn du sie so gut kennst, musst du auch wissen, wer oder was hinter ihr steckt. Warum köpft sie? Wo kommt sie her?«
    »Sie ist eine Killerin.«
    »Das ist mir zu wenig.«
    »Sie bereitet Wege vor. Sie nimmt Aufträge an. Sie verbrennt die Körper und lässt die Köpfe zurück. Sie will auf sich aufmerksam machen und zeigen, dass sie unbesiegbar ist.«
    »Ist sie ein Mensch? Oder gehört sie mehr zu deiner Art? Eine Köpfe abschlagende Vampirin wäre mal etwas Neues.«
    »Gut gefolgert, John. Sie gehört tatsächlich zu meiner Art. Ich bin nicht froh darüber, aber ich kann es nicht ändern.«
    »Dann weißt du sicherlich auch, woher sie kommt?«
    »Nicht genau. Ich nehme es nur an. Und wenn du nachdenkst, wirst du von selbst darauf kommen.«
    Ich ließ mir nicht lange Zeit mit einer Antwort.
    »Die Vampirwelt und damit Dracula II«, murmelte ich. »Ganz genau.«
    In meinem Hals steckte plötzlich ein Kloß. Ich wusste, was das bedeutete.
    Will Mallmann, auch Dracula II genannt, hatte sich wieder mal entschlossen, seine Zeichen in dieser Welt zu setzen. Sein eigenes Reich war ihm offenbar nicht genug, jetzt wollte er sich wieder in Erinnerung bringen. Nicht durch sich selbst, sondern durch eine Helferin, die auf den Namen Loretta hörte.
    »Was weißt du noch?«, fragte ich.
    »Nicht vielmehr.«
    »Hör auf, das glaube ich dir nicht. Da muss es doch einen Hintergrund geben.« Ich starrte sie an. »Für dich ist dieser Fall nicht neu. Du hast recherchiert und mir erst dann Bescheid gesagt, als du genug herausgefunden hattest.«
    »Wenn du meinst, dann ist es wohl so.«
    »Ich mache dir ja keinen Vorwurf. Gehen wir mal davon aus«, fuhr ich mit leiser Stimme fort, »dass diese Loretta kein Zufallsprodukt ist. Dass Mallmann sie auf diesen Job vorbereitet hat. Das kann man doch so sagen - oder?«
    »Rede weiter.«
    »Dann frage ich dich, wer die drei Toten hier sind. Sie müssen mal Namen gehabt haben. Okay, ich gehe davon aus, dass du sie nicht unbedingt kennst, aber es muss einen Grund gegeben haben, dass sie vernichtet wurden. Ist es wie bei dir? Weil Loretta, nachdem sie ihren Blutdurst gestillt hatte, nicht wollte, dass ihre Opfer zu Vampiren wurden? Du reagierst ja nicht anders. Ihr könntet fast Schwestern sein.«
    »Gut gefolgert. Es gibt nur einen Unterschied. Loretta ist geschickt worden. Sie ist jemand, die sich anbietet. Dafür hat ein gewisser Will Mallmann gesorgt. Durch sie kann er seinen Einfluss vergrößern und in dieser Welt seine Zeichen setzen. Er kann die Figur im Hintergrund bleiben. Er kann sich einschleichen, und das wird er bereits getan haben.«
    »Bei wem?«
    »John«, sie lachte hell, »irgendwie bist du naiv. Denk doch an die Londoner Unterwelt. An die Machtkämpfe zwischen den einzelnen Organisationen. Da gibt es die Mafia, gibt es die Russen, die Chinesen, auch die Balkan-Connection. Man ist sich gegenseitig nicht grün. Man hasst sich. Es geht um Einfluss, Macht und Geld. Und dann erscheint jemand wie dieser Mallmann und bietet ihnen die perfekte Killerin an. Wer würde da nicht zugreifen? Ob Mallmann seine wahre Identität
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