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1597 - Abschied von der Unsterblichkei

Titel: 1597 - Abschied von der Unsterblichkei
Autoren: Unbekannt
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Mars.
    Ein Anzeichen dafür, daß sich die Lage von ES dramatisch verschlechtert hatte? „Wanderer scheint sich wieder zu stabilisieren", murmelte der Terraner „Und wir brauchen eine Plusphase, um zu landen."
    „Erst einmal müßten wir den Schutzschirm durchdringen", kam es von Gucky. Daß auch er niedergeschlagener war, als er es sich anmerken lassen wollte, zeigte sich daran, daß er nicht gleich einen Probesprung auf eigenes Risiko vorschlug. „Wir sind damit bereits einmal gescheitert", sagte Roi Danton, der gerade die Zentrale betreten hatte. Er trug keine Freifahrerkostümierung mehr, sondern einen SERUN, wie die anderen auch. „Hallo, Mike", sagte Atlan, deutlich unterkühlt.
    Rhodans Sohn nickte ihm ernst zu und deutete auf den Schirm, wo der Kunstplanet wieder zu flackern begonnen hatte. „Wir werden dort niemals landen", prophezeite er düster. „Was ihr vorhabt, ist Selbstmord."
    „Ich weiß", knurrte Gucky gereizt. „Was wir vorhaben, ist sowieso Selbstmord, weil wir die Zellaktivatoren für ES opfern wollen. Das ist doch immer noch eure Meinung, oder?"
    Roi tat überrascht. „Auch du, mein Freund Gucky? Ich dachte bisher, Tek, Alaska und du, ihr würdet euer Schicksal mit Fassung tragen und neutral sein."
    „Beim ersten Versuch, auf Wanderer zu landen, hatten wir keine Aktivatoren dabei", sagte der Ilt statt einer Antwort. „Diesmal haben wir das an Bord, was ES braucht. ES wird uns jetzt keine Schwierigkeiten mehr machen."
    „ES besteht nur noch aus Schwierigkeiten", versetzte Danton.
    Atlan sah ihn lange und ernst an. Roi hielt seinem Blick stand, bis der Arkonide sagte: „Ich hätte dich nie für einen Feigling gehalten, Mike. Geh zu Bully und Julian zurück und weint euch gemeinsam aus. Aber geht uns hier nicht auf die Nerven mit eurem Gezeter!"
    Roi Danton starrte ihn einen Moment lang an wie einen vollkommen Fremden. Kurz sah es so aus, als wollte er die Hand gegen den Freund erheben.
    Dann machte er auf dem Absatz kehrt und verließ die Zentrale so schweigend, wie er hereingekommen war. „War das nötig, Atlan?" fragte Perry Rhodan.
    Der Arkonide zuckte mit den Schultern. „Für meinen Geschmack, ja. Aber wir lassen uns schon viel zu sehr von Gefühlen leiten; Bully, Julian und Mike ganz besonders. Es kann sein, daß wir viel eher zu einem Häufchen Asche zerfallen, als wir jetzt befürchten. Es ist schade, daß sich alte Freunde in einer solchen Situation nur gegenseitige Vorwürfe machen."
    „Es geht um unser Leben", sagte Rhodan. Sein linkes Augenlid zuckte. Seine rechte Hand machte eine Bewegung und hielt mittendrin inne, als hätte er vergessen, was er tun wollte. Er schüttelte den Kopf. „Kein Sterblicher, soweit er normal ist, denkt ohne Grauen an den Tod. Er kommt für niemanden leicht.
    Aber er ist ein Teil ihres Lebens. Bei der Geburt ist er dir schon in die Wiege gelegt - ein stummer und unsichtbarer Begleiter, der mit jedem Jahr etwas näher kommt. Wir, Atlan, hatten das vergessen."
     
    *
     
    Vier Stunden später erreichte die EIDOLON Wanderer.
    Wanderer hieß korrekt eigentlich Wanderer II und war das genaue Ebenbild der Kunstwelt, die ES im Jahr 2326 aus Gründen der Selbsterhaltung zerstören mußte. Genau wie die erste Welt dieses Namens, war Wanderer eine künstlich erschaffene Scheibe von achttausend Kilometer Durchmesser und einer Dicke von sechshundert Kilometern. Über der Landschaft mit vielfältiger Fauna und Flora, Ebenen und Gebirgen, Meeren und Flußläufen, spannte sich eine Energieglocke. In deren Zenit zog eine gelbe Atomsonne eine Kreisbahn, deren Intensität variiert und die sogar ganz abgeschaltet werden konnte, um Tag und Nacht zu simulieren. Es gab mehrere große Städte auf Wanderer die wichtigste davon die berühmte Maschinenstadt.
    Diese und andere Einzelheiten hatten Perry Rhodan aber jetzt nicht zu interessieren, sondern frühestens dann, wenn es gelang, mit der EIDOLON die halbkugelförmig aufgewölbte Energieglocke zu durchdringen.
    Wanderer flackerte heftiger. In einer Minute wirkte die Kunstwelt halbstofflich, dann für Sekunden stabil, um im nächsten Moment wieder völlig unsichtbar zu werden und im Hyperraum zu verschwinden.
    Obwohl Perry Rhodan noch immer damit rechnete, während einer Plusphase, einer Phase größter Stabilität also, am ehesten nach Wanderer zu gelangen zu können, ließ er einen vorher verfaßten und gespeicherten Funkspruch zur Kunstwelt abstrahlen. Der Text wurde im Minutenabstand wiederholt. In ihm wandte
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