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1597 - Abschied von der Unsterblichkei

Titel: 1597 - Abschied von der Unsterblichkei
Autoren: Unbekannt
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Tifflor tastete sich unwillkürlich über die Wangen, um die Haut zu fühlen. „Soviel Zeit muß noch sein, Perry", sagte Atlan und machte sich schon auf den Weg. Rhodan folgte ihm, ohne zu zögern. Gucky teleportierte und erwartete sie bei dem erstarrten Giganten. Auch Roi Danton, Ronald Tekener und Homer G. Adams kamen mit - und natürlich Voltago, Rhodans Schatten. „Er hat sich nicht verändert", flüsterte Gucky.
    Perry Rhodan stellte sich vor den Haluter und rief ihn an. Er erzielte keine Reaktion und berührte eines der Beine. Es war wie kalter Stein. Dem Terraner lief ein Schauder über den Rücken.
    Und nicht nur ihm.
    Die Zweifel kamen noch einmal wie ein Sturm in ihre Köpfe gebraust. Icho Tolot, ausgerechnet er, schien sich dem grausameren Ende durch den Freitod entzogen zu haben. Oder er befand sich „nur" in einem todesähnlichen Zustand und konnte vielleicht noch gerettet werden, wenn er seinen Zellaktivator zurückerhielt.
    Noch war er da ... „Tolotos!" rief Atlan, der diese Stimmung genau spürte. „Du bist keiner, der sich so einfach davonstiehlt!
    Komm zu uns zurück!"
    Da geschah etwas, womit niemand gerechnet hatte.
    Vielleicht täuschten sie sich auch alle, und es geschah absolut nichts in diesen Augenblicken, als Voltago neben den Haluter trat und ihn anblickte. Wirklich nur ansah - oder flossen da unsichtbare Energien aus seinen Wadenblöcken, die ein Mensch nur ahnen konnte, auf den Haluter zu und in ihn hinein?
    Niemand hätte irgend etwas bezeugen oder gar beschwören können.
    Doch als sich die drei Augen Icho Tolots öffneten und in ihnen die alte, feurige Glut wiedererwachte, da waren sie auf den schwarzen Klon gerichtet.
    Erst nach einer Weile schien Tolot zu erkennen, daß auch noch andere bei ihm waren. Seine Gestalt straffte sich, die Molekülstruktur des Körpers wurde umgewandelt. „Ich habe mich wohl verspätet", grollte seine Stimme durch den Hangar. „Vergebt mir, meine Kinder. Aber ich mußte meinen endgültigen Frieden mit mir machen."
    „Und du hast ihn gefunden?" fragte Rhodan. „Ich war so tief in mir selbst, daß es fast zu spät zur Umkehr gewesen wäre", erwiderte der Haluter geheimnisvoll, ohne zu verraten, ob es nicht vielleicht tatsächlich schon zu spät gewesen wäre, hätte ihm nicht etwas von außen geholfen. „Aber ich habe den Frieden mit mir und der Schöpfung gemacht. Nun soll geschehen, was geschehen muß."
    Rhodan atmete innerlich auf und beeilte sich, zurück in die Zentrale der EIDOLON zu kommen.
    Er nahm vor den Augen der Freunde die vierzehn Zellaktivatoren dort hervor, wo er sie sicher verwahrt hatte.
    Sie lagen in einem flachen Behälter aus durchsichtigem Material. Jeder konnte einen letzten Blick auf die vierzehn Geräte werfen.
    Manche taten es, andere nicht. Sie wandten sich ab und vermieden es, andere in ihr Gesicht sehen zu lassen. „Ich werde jetzt gehen", verkündete Perry Rhodan ernst. „Paunaro erwartet mich."
    Noch einmal zögerte er, so als wollte er jedem die Gelegenheit zu einem letzten Wort geben.
    Dann, als sie alle schwiegen, begab er sich zum Materietransmitter der EIDOLON und ließ sich zur TARFALA abstrahlen.
    Es war noch immer der 28. März 1174 NGZ, genau 10 Uhr 58 Minuten.
    Zwei Stunden später kam Perry Rhodan zurück.
    Sein Sohn Mike klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter, und überhaupt hatte sich die Atmosphäre verändert.
    Jetzt, wo es getan war, war die Spannung weitgehend verschwunden. Jetzt zogen sie alle wieder an einem Strang, und das große Warten begann.
    Es dauerte noch einmal knapp drei Tage.
    So sehr die Nakken am Anfang auf Übergabe der Aktivatoren gedrängt hatten, um sie zu ES zu bringen, um so unverständlicher erschien ihr Zögern. Rhodan hatte allerdings von Paunaro die Erklärung erhalten, daß auch der Dreizack und die CATALINA MORANI nun warten mußten, bis sich ihnen ein „Einflugfenster" bot. Näheres hatte der Nakk nicht gesagt.
    Aber es erschien einleuchtend, daß die beiden Schiffe eine ganz bestimmte Stabilitätsphase Wanderers brauchten, um durch den Schirm zu gelangen.
    Das Warten wurde noch einmal zu einer Nervenprobe. Wanderer flackerte nur noch ganz schwach. Manchmal blieb er für Stunden im Hyperraum und kam dann wie ein Schatten zurück, hinter sich die veränderten Konstellationen.
    Voltago hatte sein Schweigen gebrochen, seitdem Perry Rhodan von der TARFALA zurück war.
    Jetzt redete er wieder so mit ihm, wie man es inzwischen gewohnt war.
    Warum erst jetzt? fragte sich
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