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1597 - Abschied von der Unsterblichkei

Titel: 1597 - Abschied von der Unsterblichkei
Autoren: Unbekannt
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Perry Rhodans Schultern; alle Verantwortung, alle Zweifel.
    In wenigen Minuten würde er Paunaro wieder gegenüberstehen und ihm die Antwort auf die Forderung nach den vierzehn Zellaktivatoren geben müssen.
    Gab es nicht doch eine andere Möglichkeit?
    Er hatte das Schicksal seiner langjährigen Freunde in der Hand. Von dem, was er Paunaro sagte, hing ihr Leben ab.
    Es hatte für ihn festgestanden, daß er die Aktivatoren opfern würde. Er hätte es vielleicht auch gegen den Willen der anderen getan. Er war so sicher gewesen, daß es die einzige Chance war.
    Und nun nagten Zweifel an ihm.
    Er hatte geglaubt, den Schock weggesteckt zu haben, den Dorina Vaccers Botschaft verursacht hatte.
    Fast vier Jahrzehnte, plötzlich zusammengeschrumpft auf die jeweils nächste Stunde, in der es passieren konnte ...
    Jetzt, wo sie sich für seine Position entschieden hatten, hallten die von den Gefährten geäußerten Zweifel in seinem Bewußtsein nach. Was er zu tun im Begriff war, würde endgültig sein.
    Es war so leicht, in großen kosmischen Bahnen zu denken. Oft war es auch leicht, ein Held zu sein. Aber es war verdammt schwer, plötzlich wieder zum kleinen Menschen zu schrumpfen mit all seien Ängsten, Sehnsüchten und anderen Gefühlen. „Rendezvousposition in zwei Minuten erreicht", meldete Atlan. „Wir treffen uns in einer halben Million Kilometer Abstand von Wanderer mit den Nakken."
    Rhodan hörte ihn kaum. Zeit gewinnen! dachte er. Vielleicht geschieht in den nächsten Stunden doch noch etwas, das alles ändert. „Ich kann mir nicht vorstellen, daß Icho nicht dabeisein will, wenn es zur Übergabe kommt", meinte Gucky. „Er wollte längst bei uns sein."
    „Ich rufe ihn", sagte Tekener, aber Atlan hielt ihn zurück. „Er wird da sein, wenn es soweit ist, Tek. Und falls nicht, dann sollten wir ihn nicht dazu zwingen. Wir alle sind freiwillig hier."
    Gucky hatte eine Erwiderung auf der Zunge, schwieg aber.
    Für seine Begriffe, machte Atlan es sich jetzt etwas zu einfach. Außerdem war er sehr wohl der Meinung, daß sie in der Schicksalsstunde alle zusammensein sollten.
    Icho Tolot war in den letzten Tagen immer dagewesen, wenn man ihn brauchte - im wahrsten Sinne des Wortes eine Figur, an der man sich aufrichten konnte. Irgend etwas stimmte nicht mit ihm. Gucky entschloß sich, möglichst unbemerkt aus der Zentrale zu verschwinden, sobald Rhodan mit Paunaro gesprochen hatte, und nach dem halutischen Freund zu sehen. Vorausgesetzt natürlich, Icho wäre bis dahin nicht aufgetaucht.
    Und dann kam der Augenblick, wo die EIDOLON abstoppte und die CATALINA MORANI und die TARFALA als 3-D-Projektionen auf den Schirmen standen, im Hintergrund Wanderer.
    Sekunden später meldete sich Paunaro und wurde neben den Schiffen abgebildet. Sein Gesicht schien mitten im Raum zu stehen. „Wir sind bereit, Perry Rhodan", sagte der Nakk kühl und sachlich. „Ich bitte dich um die vierzehn Zellaktivatoren für ES."
    Gucky stand so, daß er sehen konnte, wie Rhodan schluckte. Atlan hatte Tränen in den Augen, bei jedem Arkoniden ein Zeichen der heftigen inneren Erregung. Julian Tifflor wandte sich stumm ab. Bully fluchte. „Ich hoffte bis zuletzt, euch wäre eine andere Möglichkeit eingefallen", sagte Perry. „Es gibt nur diese eine", antwortete der Nakk, „das weißt du."
    „Und welche Garantie könnt ihr mir für einen Erfolg geben? Wenn ich euch die Zellaktivatoren aushändige, bin ich vollkommen hilflos. Ich habe nichts mehr in den Händen. Wer garantiert mir, daß ihr auch wirklich wißt, was ihr mit ihnen zu tun habt? Und daß es hilft?"
    „Niemand", antwortete Paunaro. Gucky verstand Rhodan nicht mehr. Er mußte sich bremsen, um nicht in Perrys Gedanken herumzuspionieren. Er hatte sich ganz fest vorgenommen, das in der jetzigen Situation nicht mehr zu tun. Bei keinem. Was jeden einzelnen jetzt beschäftigte, ging nur diesen selbst etwas an.
    Gucky war zwar neugierig, aber er war kein Voyeur.
    Aber was beabsichtigte Rhodan mit seiner Hinhaltetaktik? Er war ja nicht wiederzuerkennen.
    Wer ihn nicht kannte, der würde ihn glatt für einen Schwächling halten, für einen Zauderer.
    Aber, natürlich, Gucky wußte es besser.
    Perry hoffte auf ein Wunder in letzter Sekunde. So irrational das auch war, so menschlich verständlich war es. „Ich kann dir keine Garantien geben", sagte Paunaro gerade, „und ich kann auch keine Kompromisse eingehen.
    Es gibt keine andere Chance für ES, als die neutralisierende Kraft der
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