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1597 - Abschied von der Unsterblichkei

Titel: 1597 - Abschied von der Unsterblichkei
Autoren: Unbekannt
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Materiequelle zu machen, hatte für die Superintelligenz katastrophale Folgen gehabt die Taurec nicht vorausahnen konnte. Genau zu jenem Zeitpunkt nämlich hatte das Kosmonukleotid DORIFER auf den Transfer der Galaxis Hangay aus dem Universum Tarkan ins Standarduniversum reagiert und „dicht gemacht". Vorher jedoch hatte DORIFER Millionen oder Milliarden psionischer Informationsquanten emittiert, sogenannte Psiqs. Diese Psiqs trafen auf Wanderer. ES konnte sie weder abwehren noch verarbeiten. Sein Zeitsinn wurde derart gestört, daß ES glaubte, in der fernen Zukunft zu leben.
    Das war für die betroffenen Sterblichen, die seit Jahrtausenden auf die eine oder andere Weise mit ES zu tun hatten und quasi an ES gebunden waren, schon schlimm genug.
    Durch die aufgenommene Millionenmenge an negativen, mit Falschinformationen belasteten Psiqs war die Superintelligenz in einer Zeitanomalie gefangen. Die Entwicklung zur Materiesenke, die ihr drohte, dauerte unter normalen Umständen Jahrhunderttausende, ja Jahrmillionen. Doch im Fall von ES war nicht mehr mit normalen Zeitmaßstäben zu messen.
    ES würde nicht erst in Jahrhunderttausenden zur Materiesenke werden, sondern viel früher. Die Superintelligenz trug diesen zukünftigen Zustand bereits in sich. Diese Wahrscheinlichkeit aller möglichen Entwicklungen von ES konnte jederzeit wahr werden.
    Rund 20 000 Jahre in der Zukunft, das war die Zeit, in der ES sich zu existieren wähnte, seine Eigenzeit. Und diese Eigenzeit brachte ES nun mit ins Solsystem, wo ES vor Tagen mit Wanderer materialisiert war, und drohte sie Wirklichkeit werden zu lassen, auch für den Weltraum ringsum für das Solsystem, für die Milchstraße, für alle Galaxien seiner Mächtigkeitsballung.
    Wer davon wußte, der hielt den Atem an und zählte insgeheim seine Stunden. Und wer nicht davon wußte, der bekam es trotzdem zu spüren, wenn er sich an einem Ort befand, der im „Fokus" von Wanderer stand.
    Es gab nur eine einzige Möglichkeit, ES zu helfen, und auch dies war im Moment noch nichts weiter als eine letzte, verzweifelte Hoffnung.
    Was man heute, nach jahrelangem Rätseln, über ES’ Zustand wußte, war das Ergebnis aufwendiger, abenteuerlicher und gefährlicher Forschungen. Von Taurec hatte Perry Rhodan erfahren, daß er an ES’ Zustand zumindest eine Teilschuld hatte. Taurecs ehemaliger Diener Voltago, der Rhodan zum Geschenk gemacht worden war, hatte Rhodan fast mit der Nase darauf gestoßen, daß die Antworten auf alle ES-Fragen in DORIFER lägen, und daß es immer noch eine Möglichkeit gäbe, ins Kosmonukleotid einzufliegen - nämlich mit einem Dreizackschiff der Nakken.
    Rhodan hatte nicht lange gezögert und diese Chance ergriffen. In DORIFER hatte er dann erfahren, daß ES die Psiqs „verschluckt" haben mußte.
    Schon vorher, während der Expedition nach Andromeda, hatte man die Erkenntnis gewonnen, daß die Zellaktivatoren eine über die Zellregenerierung hinausgehende stabilisierende Funktion hatten.
    Die Superintelligenz ESTARTU sagte schließlich auf die Fragen nach ES’ Schicksal, daß die Lösung der Probleme in den Zellaktivatoren läge.
    Daraus ergab sich, daß sich irgendwo auf Wanderer eine Ansammlung von psionischen Informationsquanten festgesetzt haben mußte, die für den Zustand der Superintelligenz verantwortlich waren. Zweitens bedeutete es, daß nur die Zellaktivatoren die Kraft in sich trugen, die fatale Wirkung dieser Psiqs zu neutralisieren.
    Für diejenigen Wesen, die dank ihrer Zellaktivatoren biologisch unsterblich geworden waren, bedeutete es mit hoher Wahrscheinlichkeit das Ende ihres Lebens.
    Denn wenn man ES noch retten wollte, dann mußten die vierzehn Zellaktivatoren nach Wanderer geschafft und in Wechselwirkung mit den Psiqs gebracht werden - in der Hoffnung, daß sie deren Wirkung auf ES neutralisierten.
    Deshalb war die EIDOLON jetzt unterwegs, und deshalb sahen sich viele der alten Freunde nicht mehr in die Augen.
     
    *
     
    Voltago stand etwas abseits von Perry Rhodan, aber immer irgendwo in seiner Nähe. Der Cyborg-Klon glich einer schwarzen Statue. Er hatte die Arme über der Brust verschränkt und die Augen geschlossen.
    Seit dem Aufbruch von Terra hatte er sich nur immer dorthin bewegt, wohin auch Rhodan ging. Er, der seinem neuen Herrn mehr als einmal auf die Nerven gefallen war, verhielt sich so, als wartete er auf etwas ganz Bestimmtes; einen Impuls vielleicht, auf den hin er plötzlich wieder aktiv wurde. Wer ihn nicht kannte, der konnte
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