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1594 - Das Böse in dir

1594 - Das Böse in dir

Titel: 1594 - Das Böse in dir
Autoren: Jason Dark
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ersten Schluck getrunken hatte: »Ich bin eigentlich nur hergekommen, weil mich diese Nacht so an meine Freundin erinnert. Ansonsten fühlte ich mich zu Hause wohler.«
    »Wohnen Sie denn hier in der Nähe?«, fragte Glenda.
    »Nein. Ich wollte nur mal durch die Straßen laufen und habe mich hier von einem Taxi absetzen lassen.«
    »Auch eine Art, den Abend zu verbringen.«
    »Sie sagen es.«
    Glenda überlegte, wie sie diese Person einschätzen sollte. Sie dachte daran, dass Johnny Conolly von einer Frau gesprochen hatte, die sich möglicherweise unter der Maske verbarg.
    Hier saß eine Frau neben ihr, aber sie war nicht maskiert und benahm sich völlig normal, wenn auch nicht besonders an diesem ganzen Trubel interessiert.
    »Ist das Ihre Endstation?«, fragte Glenda.
    »Wie meinen Sie das?«
    »Nun ja, ich dachte, dass Sie in Erinnerung an Ihre Freundin so etwas wie einen Zug durch die Gemeinde machen. So von Lokal zu Lokal bummeln.«
    »He, super. Eine tolle Idee. Aber allein macht das keinen Spaß. Hätten Sie nicht Lust, mit mir zu gehen? Wir zwei auf der Halloween-Tour durch die Nacht.«
    »Nein, leider nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Es kann sein, dass noch jemand vorbeikommt. Er hat es zumindest versprochen.«
    »Wer ist es denn? Ein Freund?«
    Glenda hätte zustimmen können. Sie blockte allerdings ab und entschloss sich zu einer Lüge.
    »Mein Bruder wollte sich hier mit mir treffen. Auf ihn warte ich.«
    »Aha. Er kann ja auch mit uns gehen.«
    Glenda nickt. »Keine schlechte Idee. Ich werde ihn fragen, wenn er kommt.«
    »Da bin ich gespannt.«
    Glenda Perkins hatte den Eindruck, mit dieser Person ständig um den heißen Brei herumzureden. Jeder schien sein Spiel durchzuziehen.
    Jeder war freundlich, aber im Hintergrund lauerte etwas nicht Ausgesprochenes, und die eine schien auf einen Fehler der anderen zu warten.
    Das Misstrauen war in Glenda gewachsen, obwohl nichts Außergewöhnliches passiert war.
    Ihre Tischnachbarin lächelte vor sich hin, und sie schien sich jetzt zu amüsieren.
    »Irgendwie ist das komisch«, sagte sie plötzlich.
    »Was meinen Sie?«
    »Dass sich erwachsene Menschen so benehmen.« Sie schüttelte den Kopf. »Aber das ist beim Karneval nicht anders.«
    »Kennen Sie den Karneval?«, fragte Glenda.
    »Ja, ich bin mal zu der Zeit in Deutschland gewesen, als man Karneval feierte. Da habe ich das miterleben können. Verrückt, sage ich Ihnen. Man erkennt viele Menschen gar nicht wieder.«
    »Das ist Tradition.« Glenda hatte sich zu einem Schritt nach vorn entschlossen.
    Sie stand auf und sagte: »Ich muss mal die keramischen Anstalten aufsuchen.«
    »Ja, tun Sie das. Ich halte hier die Stellung.«
    Glenda lächelte ihr zu und machte sich dann auf den Weg, den sie inzwischen kannte, weil sie ihn schon mal gegangen war.
    Auch diesmal hatte sie einen besonderen Grund. Sie wollte, wenn möglich, ihre Tischnachbarin aus der Reserve locken, denn Glenda verließ sich hier einzig und allein auf ihr Gefühl.
    Sie ging davon aus, dass sich diese Frau ein Lügengespinst ausgedacht hatte, was sie ihr dann aufgetischt hatte. Auch die angebliche Freundin, die weggezogen war. Hinter dieser Fassade steckte mehr.
    Glenda hatte kaum einen Blick in ihre Augen werfen können, und das Lächeln, das sie hin und wieder gezeigt hatte, war ihr sehr aufgesetzt vorgekommen. Und so ging sie davon aus, dass die junge Frau ihr etwas vorspielte.
    Bevor sie die Tür zu den Toiletten aufziehen konnte, wurde diese von innen geöffnet. Zwei kichernde Frauen verließen den Raum, und eine von ihnen war Mary Rowland.
    Sie blieb stehen, als sie Glenda sah.
    »Na, eine schwache Blase?«
    »So ähnlich. Und was ist mit dir?«
    Mary legte ihr für einen Moment beide Hände auf die Schultern. »Der Zombie ist super. Er hat mir bereits von seinem Grab erzählt. Ich glaube, ich werde ihn da besuchen.«
    »Toll für dich.«
    Mary brachte ihren Mund dicht an Glendas linkes Ohr. »Ich denke, dass du auch zuschlagen solltest. Hinter so mancher Maske verbirgt sich ein scharfer Prinz.«
    »Mal schauen. Viel Spaß noch.«
    »Danke, Glenda.«
    Die beiden Frauen hakten sich ein und tauchten kichernd in das Dämmerlicht des Flurs ein, der nicht nur in der Halloween-Zeit so spärlich beleuchtet war.
    Glenda Perkins betrat den Waschraum und hatte kaum einen Fuß über die Schwelle gesetzt, als sie anfing zu frieren.
    Es war nichts passiert, was dazu hätte führen können, die Kälte war einfach da und verging auch nicht.
    Es gab zwei
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