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1594 - Das Böse in dir

1594 - Das Böse in dir

Titel: 1594 - Das Böse in dir
Autoren: Jason Dark
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die Gedanken.
    Etwas war mir bei diesem Anruf aufgefallen. Die Stimme hatte in der Mehrzahl gesprochen, nicht in der Einzahl, obwohl der Anschlag nur auf eine Person verübt worden war.
    Zufall oder Berechnung?
    Ich wusste es nicht, aber mein Glauben tendierte zur zweiten Möglichkeit, und ich ging jetzt endgültig davon aus, dass etwas auf uns und nicht nur auf mich zukam…
    ***
    »Was sagst du dazu?«
    »Wozu?«, fragte Bill Conolly seine Frau.
    Sheila lachte. »Zu diesem Treiben da draußen.«
    »Du meist den Halloween-Spuk?«
    »Klar.« Sheila hob die Schultern. »Ich weiß nicht so recht, aber ich habe den Eindruck, dass es jedes Jahr intensiver wird. Jetzt haben sie sogar bei uns in der Nähe Buden aufgebaut. Das ist schon wie ein Kasperletheater.«
    Bill lächelte und ließ seinen Rotwein im Glas kreisen. »Eine harmlose Sache, Sheila.«
    »Schon richtig. Nur hinterlässt das bei mir immer ein komisches Gefühl, wenn ich an unsere Erfahrungen mit Halloween denke.«
    »Das ist vorbei.«
    Sheila streckte ihre Beine aus. »Kann aber wiederkommen.«
    Ihr Mann wiegte den Kopf. »Na ja, das ist nur eine Nacht im Jahr. Da wollen die Leute eben ihren gruseligen Spaß haben.«
    »Wenn du Kinder damit meinst, gebe ich dir recht. Es ist aber in den Jahren alles anders geworden. Wenn die Kinder ihre Touren hinter sich haben, fängt der Spaß für die Älteren erst an. Wobei es manchmal kein Spaß mehr ist, sondern schon an Erpressung grenzt, wenn sie dir im Garten oder vor dem Haus etwas verwüsten oder verdrecken, weil ihnen das, was sie bekommen haben, nicht passte. Du kannst morgen wieder von genug Ausfällen dieser Art in den Zeitungen lesen.«
    Bill grinste etwas säuerlich. »Da kann man nichts machen. Und solange kein Michael Mayers unterwegs ist…«
    »Hör auf, das war ein Film.«
    »Aber gut.«
    »Der leider auch Nachahmer auf bestimmte Ideen gebracht hat.«
    »Aber nur im Kino.«
    »Zum Glück«, murmelte Sheila. »Obwohl man nichts ausschließen kann. Ich für meinen Teil möchte keinen blutigen Halloween erleben.«
    »Den hat John ja damals gehabt.«
    Sheila nickte. »Und ob. Die Morde in der Schule waren ziemlich hart. Und auch wir sind mal in diesen Horror hineingezogen worden. So einen Nebel wie damals habe ich selten erlebt. Deshalb kommt mir Halloween immer unheimlich vor. Ich bin jedes Mal froh, wenn diese Nacht vorbei ist.«
    »Jetzt haben wir ja unsere Ruhe.«
    »Das hoffe ich.« Sheila schaute auf die Uhr. »Noch fünf Minuten, dann können wir was essen.«
    »Und worauf muss ich mich einstellen?«
    »Auf einige Kleinigkeiten. Ein paar Pasteten.«
    »Hört sich gut an.«
    »Das wird dir schon schmecken.« Sheila wechselte das Thema. »Hat Johnny eigentlich gesagt, wann er wieder zurückkommt?«
    »Nein. Ich denke allerdings nicht, dass auch er Halloween feiert. Der will sich nicht verkleiden.«
    Sheila lachte. »Bestimmt nicht. Aber unterwegs zu sein macht ihm noch immer Spaß.« Sie schnippte mit den Fingern. »Da fällt mir etwas ein. Hast du was von John gehört?«
    »Meinst du, wegen der Sache im Kaufhaus?«
    »Genau.«
    »Leider nicht«, musste Bill zugeben. »Ich habe aber davon gelesen. Ich glaube allerdings, dass John noch was von sich hören lässt. Oder ich werden ihn mal anrufen. Da sind eine Menge Menschen schon knapp an einer Katastrophe vorbeigekommen, wenn das stimmt, was wir in den Zeitungen gelesen haben.«
    »Das ist wohl wahr.« Sheila stand auf. »Ich werde mal nach dem Essen schauen.«
    »Tu das.« Bill griff zur Flasche und schenkte Rotwein nach. Er hörte dem Gluckern zu und richtete seinen Blick auf die Flammen des Kaminfeuers, die hinter einer dicken Glasscheibe tanzten und ständig neue Figuren bildeten. Es war ein Bild, das den Reporter irgendwie beruhigte. Es gehörte auch zu dieser Jahreszeit. Draußen war es dunkel, viele Bäume zeigten bereits ihre kahlen Äste und hatten eine Schicht aus Blättern am Boden ausgebreitet.
    Nebelschleier zogen öfter als gewöhnlich durch die Landschaft, und auch jetzt sah Bill einen schwachen Dunst, der sich über seinen Garten gelegt hatte, wo einige Laternen mit ihrem weichen Licht helle Inseln schufen.
    Viele Menschen mochten den November nicht. Das war bei Bill anders.
    Er liebte die Monate der Dunkelheit und der Besinnung.
    Das Telefon riss Bill aus seinen Gedanken. Er schrak leicht zusammen, weil er nicht damit gerechnet hatte, und sein Blick nahm einen ärgerlichen Ausdruck an.
    Er schluckte eine Verwünschung herunter, richtete
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