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1593 - Der Hexentöter

1593 - Der Hexentöter

Titel: 1593 - Der Hexentöter
Autoren: Jason Dark
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wurde, dass ich einen echten Besuch erhalten hatte. Und mit dem hatte ich schon mal in dieser Nacht zu tun gehabt.
    Assunga war gekommen!
    Als mir das klar wurde, zuckte ich in die Höhe, war sofort hellwach und schaltete auch das Licht der Nachttischleuchte ein.
    »Du schon wieder?«
    »Ja, ich musste kommen.«
    »Und warum?«
    »Steh auf, dann erzähle ich es dir.«
    Ich brach mit keinen Zacken aus der Krone, wenn ich es tat, also schwang ich die Beine aus dem Bett und stand wenig später vor ihr.
    Das passte ihr auch nicht, denn sie drehte sich um und verließ mein Schlafzimmer.
    Ich rieb mir die Augen, während ich hinter ihr her ins Wohnzimmer schlurfte, wo sie bereits das Licht eingeschaltet hatte.
    Da sich Assunga nicht setzte, ging ich davon aus, dass ihr Besuch nur von kurzer Dauer sein würde, und blieb deshalb ebenfalls stehen.
    »Also, was ist?«
    Jetzt, im Licht, sah ich sie deutlicher, und ich stellte auch fest, dass sie unter Spannung stand. Das war auch ihrer Stimme anzuhören, als sie sagte: »Ich habe dir doch von fünf toten Hexen berichtet.«
    »Genau.«
    »Die Zahl stimmt nicht mehr!«, zischte sie und wischte wütend mit einem Arm durch die Luft.
    »Und weiter?«
    »Es sind inzwischen sechs tote Hexen, die Chinok umgebracht hat.«
    Ich schwieg. Damit hatte ich nicht gerechnet.
    Sechs tote Frauen!
    Der Killer machte also weiter.
    »Woher weißt du das?«, fragte ich sie. »Bist du am Tatort gewesen?«
    »Ja, bin ich. Ich habe ihren Tod zuvor gespürt. Als hätte sie noch nach mir und um Hilfe geschrien. Leider war es schon zu spät.«
    Das war mir zu wenig. Deshalb sagte ich: »Was kannst du mir noch darüber sagen?«
    Ihre Lippen zuckten, als wollte sie lächeln. Dann flüsterte sie: »Dass es diesmal in der Nähe von London passiert ist. Du musst nicht mal reisen.«
    Ich war überrascht. »Und wo?«
    Sie sagte mir den Ort. Ich kannte ihn nicht und hob deshalb die Schultern.
    »Sie hat sehr einsam gelebt. Also nicht in einem Dorf. Nur wenigen Menschen war bekannt, was Melinda eigentlich tat. Und diejenigen, die es wussten, die vertrauten ihr. Für sie war Melinda etwas Besonderes.«
    »Und weshalb?«
    »Nun ja, es gibt viele Menschen, die gern einen Blick in ihre Zukunft werfen möchten. Wer das wollte, der ist zu Melinda gegangen und war von ihr immer recht angetan.«
    »Dann hat sie ihren Klienten wirklich die Zukunft voraussagen können?«
    »Das hat sie wohl.« Assunga verzog das Gesicht. »Und jetzt ist sie tot«, flüsterte sie. »Es gibt kein Zurück. Chinok hat sie eiskalt umgebracht. Einzelheiten kann ich dir nicht nennen, muss ich auch nicht. Du wirst dich sicherlich mit deinen Kollegen in Verbindung setzen.«
    »Ja, das werde ich.« Dann fragte ich: »Und wie geht es nun weiter?«
    »Keine Ahnung. Ich weiß es wirklich nicht. Ich kann Chinoks Schritte nicht voraussehen.«
    »Aber hast du nicht irgendeinen Hinweis darauf, wer als Nächste an der Reihe sein könnte?«
    »Nein.«
    »Du kennst deine Schwestern nicht alle?«
    »Doch. Du kannst beruhigt sein, dass ich meine Warnungen bereits losgeschickt habe. Aber ob man sie auch ernst nimmt, weiß ich nicht. Das kann ich nur hoffen.«
    »Gut.« Ich schaute Assunga an. Gern übernahm ich diesen Job nicht, aber was sollte ich machen? Es gab auch so etwas wie eine Verpflichtung für mich, und daran wollte ich mich auf jeden Fall halten.
    Assunga nickte mir zu. Es war so etwas wie ein Abschied, das wusste ich. Sie sagte auch kein Wort mehr und hob nur die Hand zum Gruß.
    Dann ging sie durch die offene Tür in den Flur. Dort blieb sie kurz stehen.
    Ich sah, dass sie ihren Mantel auseinanderklaffen ließ und im nächsten Augenblick wieder zusammenschlug.
    Danach war sie verschwunden!
    ***
    Ich hatte mich nicht mehr hingelegt, um noch ein wenig Schlaf zu finden.
    Als Bett diente mir der Sessel, in dem ich es mir bequem gemacht hatte.
    Ich streckte die Beine aus und hing meinen Gedanken nach. Dabei schlief ich tatsächlich ein und wachte irgendwann mit leicht schmerzendem Rücken wieder auf, denn die Lage im Sessel war nicht eben die bequemste gewesen.
    Ich reckte mich ein wenig, dann nahm ich ein Frühstück zu mir.
    Ich wusste nicht, was der Tag bringen würde, aber dass er ruhig verlaufen würde, daran konnte ich auch nicht glauben. Ich musste einen Killer jagen, der keine Gnade kannte.
    Aber ich würde das nicht allein tun, sondern Suko mit ins Boot nehmen.
    Ich fand noch ein Stück Käse im Kühlschrank und sah, dass er mal wieder
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