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1590 - Prophet der Hölle

1590 - Prophet der Hölle

Titel: 1590 - Prophet der Hölle
Autoren: Jason Dark
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solltest.«
    Bill grinste von Ohr zu Ohr. »Hin und wieder muss ich sie mal raustragen.«
    »Das haben wir oft genug getan, und ich glaube fest daran, dass ich auch jetzt nicht ohne Grund hier hocke. Oder?«
    »Genau, John, genau…«, dehnte Bill. »Einen Grund gibt es immer, denke ich mal.«
    »Eben. Und wie heißt dieser?« Ich führte das Glas wieder zum Mund und trank, um Bill Zeit zu geben, sich seine Worte genau zurechtzulegen. Als ich das Glas absetzte, sah ich sein Nicken.
    »Aha«, sagte ich nur.
    »He, was heißt hier Aha?«
    »Das war meine Reaktion auf deine Reaktion.«
    »Ich wollte dir nur etwas zeigen.«
    »Jetzt kommen wir der Sache schon näher.« Ich schaute mich im Zimmer um. »Hast du was Neues? Bisher sehe ich nichts. Die Einrichtung ist gleich geblieben. Der Computer wohl auch und…«
    »Du hast es gesagt, John.«
    »Was?«
    »Der Computer.«
    »Und?«
    »Darum werden wir uns gleich kümmern.«
    »Da bin ich mal gespannt.«
    »Iss noch was.«
    »Später.«
    »Gut.« Bill stand auf. »Dann sehen wir uns die Dinge mal genauer an.«
    Ich erhob mich ebenfalls. »Was ist es denn?«
    »So genau kann ich dir das nicht sagen. Bisher konnte ich noch keine Schlüsse ziehen. Aber ich habe ein ziemlich komisches Gefühl. Es ist nicht das erste Mal, dass ich etwas ini Internet entdeckt habe, was sich später als höllisch gefährlich herausstellte.«
    Das stimmte. Meine Gelassenheit war verschwunden. Wenn Bill Conolly etwas aufgefallen war, dann war es bisher nie ein Schuss in den Ofen gewesen, und das würde auch jetzt nicht anders sein.
    Das Gerät stand auf Bills Schreibtisch. Kein Klotz mehr wie früher, sondern sehr flach und mit einem Monitor, auf dem nichts flimmerte.
    Ich setzte mich neben ihn und schaute zu, wie Bill etwas eintippte. Das wichtigste Wort hieß Prophet.
    Auf dem Schirm tat sich etwas. Bill musste auch nicht weiter suchen, drehte mir sein Gesicht zu und flüsterte: »Achtung, gleich kommt es.«
    »Ich bin gespannte«
    »Das kannst du auch.« Seine Stimme war leiser geworden. Man sah ihm an, dass er von einer starken Anspannung erfasst worden war. Den Blick konnte er nicht vom Bildschirm lösen.
    Auf ihm erschien ein Gesicht - nein, es war mehr eine bösartige Fratze.
    »Wer ist das?«, fragte ich.
    Bills Antwort erfolgte prompt.
    »Du siehst hier den Propheten der Hölle!«
    ***
    Das war eine Aussage, mit der ich nicht gerechnet hatte.
    Dementsprechend überrascht war ich, sagte erst mal nichts und holte nur durch die Nase Luft.
    »Na…?«
    »Und du hast dich nicht geirrt?«
    »Nein, John. Das ist erst der Anfang. Du wirst gleich erleben, wie es weitergeht.«
    Ich nickte nur. Zunächst schaute ich mir das Gesicht genauer an. Sein Ausdruck war einfach nur böse. Dass auf dem blanken Kopf keine Haare wuchsen, nahm ich nur am Rande wahr. Mir fiel besonders die Glätte auf, und ebenfalls die Kälte, die dieses Gesicht ausstrahlte. Sie ging auch von den Augen aus. Was sich in ihnen abmalte, war reine Bösartigkeit.
    Das Gesicht musste man beim ersten Hinsehen als bleich bezeichnen, was beim zweiten nicht mehr zutraf. Da waren schon die grauen Schatten zu sehen, die sich in die Haut eingegraben zu haben schienen und sich bis zur Stirn hinzogen.
    Ich sah ein kantiges Kinn und einen dünnen Mund, dessen Lippen sich kaum farblich abhoben.
    »Was sagst du, John?«
    Ich hob die Schultern. »Könnte das jemand sein, den ich kennen müsste?«
    »Weiß ich nicht. Aber du kennst ihn nicht, denke ich mal.«
    »So ist es.« Ich schaute meinen Freund kurz an. »Wer ist es denn genau? Sag du es mir.«
    »Er nennt sich Damian.«
    »Aha. Damian, der Prophet der Hölle.«
    »Genau.«
    »Und weiter?«
    »Werden wir gleich haben. Es ist nicht nur diese Seite, die er ins Internet gestellt hat. Es gibt noch einen Link zu einer anderen Seite, und die ist noch aussagekräftiger.«
    »Gut.«
    Das Gesicht verschwand für einen Moment, und ich zuckte leicht zusammen, weil plötzlich eine düstere Musik erklang, mit der ich nicht gerechnet hatte.
    Auf dem Monitor wurde es dunkel. Beinahe schon schwarz, doch aus der Schwärze heraus schimmerte das schlimme Gesicht, das ich bereits kannte. Diesmal blieb es im Hintergrund, denn nichts sollte von den gesprochenen Sätzen ablenken.
    Eine bleiche Hand erschien und verdeckte das Gesicht. Der Zeigefinger der Hand wurde ausgestreckt, sodass die Spitze des Fingers auf den Betrachter zeigte. Das waren in diesem Fall Bill und ich.
    Dann peitschte uns die Stimme entgegen. »Es
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