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1589 - Im Auftrag des Galaktikums

Titel: 1589 - Im Auftrag des Galaktikums
Autoren: Unbekannt
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aus haben wir ihm zufolge unsere Welt von unten herauf betrachtet, aber irgendwann verließen wir die Grube und stiegen über den Rand. Damit verschoben sich unsere Perspektiven. Wir begriffen unsere eigenen Probleme plötzlich als untergeordnete Bestandteile viel größerer Zusammenhänge von galaktischer und kosmischer Bedeutung. Ich frage euch, Nonari und Alaresa, ist es tatsächlich so, oder beruhen diese Erkenntnisse vielmehr auf dem Irrtum, dem die Aktivatorträger unterliegen?"
    „Wir glauben dies", antworteten sie gemeinsam. „Wir denken, daß alle Gedanken, die aus diesem Gleichnis herrühren, zu einer falschen Kette gehören. Die Führer unseres Volkes haben bewußt oder unbewußt eine falsche Kette erzeugt und wollen sie in unserem Volk verankern."
    „Es kann den Untergang aller Linguiden bedeuten. Falsche Ketten sind ein Weg ohne Wiederkehr. Ein Austausch von festgelegten Assoziationen ist nicht möglich. Die Folgen sind uns allen bekannt.
    Wenn sich die Gedanken der Linguiden in einem Kreis ohne sinnvollen Inhalt bewegen und nicht mehr aus ihm herausfinden, werden Leere und Wahnsinn über uns kommen. Und daran wird kein normaler Schlichter oder Friedensstifter etwas ändern können. Der Rausch, jeden Tag und jede Stunde einen hohen Berg zu erklimmen und immer neue Muster zu entdecken, ist ein Bote des Todes. Glücklich jener, der ohne Kima geboren wird und aufwächst, weil er alle diese Qualen nicht über sich ergehen lassen muß." Sie machte eine rasche Handbewegung, weil sie erkannte, daß Alaresa ihr ins Wort fallen wollte. „Wir stehen an einem Scheideweg, jeder weiß es. Vielleicht haben sich bereits in diesen Stunden Dinge entwickelt, die uns zurück auf den richtigen Weg bringen. Aber ich sage: Unser Volk wird lange an den Erfahrungen zu kauen haben, die wir in diesen wenigen Jahren und Monaten gemacht haben.
    Doch ich habe trotz der überwältigenden Stärke bösartiger Perspektiven Hoffnung. Die Situation ist günstiger, als wir es vermuten und es die Gefangenen hier wissen können. Durch die Unachtsamkeit des pariczanischen Wächters auf Lingora wissen wir, wem wir unser Leben zu verdanken haben. Man hat uns nicht sofort getötet oder zu Paylaczer geschafft. Immer mehr beginne ich einzusehen, daß Dorina erkannt hat, welche Gefahr heraufgezogen ist. Ich denke, daß sie handeln wird. Sie muß es tun, sie hat nur diese eine Wahl."
    Alaresa sprang auf und zerstörte das Gespräch. „Was erwartest du von ihr? Daß sie mit den Terranern sympathisiert? Wenn ich Terraner höre, möchte ich ein Loch in den Boden graben und mich darin verkriechen."
    Hagea Scoffy ließ ihr bekanntes Glucksen hören. „Die Terraner können uns in diesem Bereich noch Vorbild werden, Alaresa. Wir haben das verbrecherische Tun unserer Aktivatorträger offengelegt und unserem Volk die Reaktion von Aramus Shaenor und Balasar Imkord vor Augen geführt. Mehr konnten wir nicht tun. Alles andere müssen die Linguiden selbst erledigen, ohne die Unterstützung ihrer gefangenen und verrückten Friedensstifter. Ist nicht eigentlich Frando Alai der einzige Normale unter uns?"
    „Du übertreibst gewaltig, Hagea." Nonari Vojerina schüttelte sich. „Und wenn es wirklich einen Sinn hat, auf Dorina Vaccer zu bauen, was kann sie schon bewirken? Gut, ich verstehe, was du denkst. Dorina soll die Terraner zu Hilfe holen und dem Spuk ein Ende bereiten. Und was dann? Was werden die Terraner mit den Planeten machen, die unter unserem Protektorat stehen? Was wird aus Lingora? Und was wird ES tun, wenn die Terraner sich die Aktivatoren aneignen, die ihnen Jahrtausende gehört haben, ihnen aber nicht mehr zustehen?"
    „Vielleicht sind die Terraner oder wenigstens ihre ehemaligen Aktivatorträger weiser als wir Linguiden.
    Werden unsere Träger ebenso überlegt reagieren wie sie, wenn sie keine Aktivatoren mehr besitzen?"
    „Bei den Terranern ist es etwas völlig anderes", warf Nonari Vojerina ein. „Sie haben die Aktivatoren etwa zweitausend Jahre getragen. Wenn sie sie nicht zurückerhalten, dann sterben sie. Von den zweitausend Jahren, die die Zelldusche sie konserviert, ist der größte Teil verstrichen. Bei Shaenor und seinen Spießgesellen liegt der Fall anders."
    „Sie werden die Aktivatoren nie ablegen, nie in ihrem Leben." Alaresa Anceott stand noch immer und stemmte die Fäuste in die Hüften. „Ich denke, Jubbon Fletish hat recht, wenn er jede Hoffnung fahren läßt."
    „Das sagst du nur, weil du gefangen bist und selbst
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