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1589 - Im Auftrag des Galaktikums

Titel: 1589 - Im Auftrag des Galaktikums
Autoren: Unbekannt
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bewahrt. Du hast mir geholfen. Ihm dagegen können wir nicht mehr helfen. Er nähert sich dem Abgrund immer schneller."
    „Sie sagen, daß sein Kima-Strauch bereits verdorrt ist", erwiderte er. „Wenn ihn die Überschweren wenigstens nach Hause schicken würden, damit er eines würdigen Todes stirbt!"
    Es war zuviel verlangt, von den Überschweren so etwas wie Menschlichkeit zu erwarten oder wenigstens Mitleid. So etwas schienen diese Barbaren nicht zu kennen, und der Gedanke, daß sie die neuen Ordnungskräfte des Reiches der siebzehn Sonnensysteme darstellten, ließ die Linguiden bedrückt von dannen schleichen. Es demoralisierte sie, und sie zweifelten längst an der Urteilsfähigkeit des Triumvirats Shaenor/Imkord/Vaccer und aller anderen Friedensstifter, die von der Superintelligenz ES mit einem Aktivator ausgezeichnet worden waren.
    Es waren nicht nur Gerüchte, daß es um die vierzehn schlimm bestellt war, und die vielen tausend Linguiden, die täglich nach Teffon gebracht und auf Lager wie Eden II verteilt wurden, wußten jedesmal neue Einzelheiten über die Zustände auf Lingora und den anderen Planeten des Reiches zu berichten. Meldor Malkori und Taambota Jopenor eilten zu Jubbon Fletish hinüber, der leise und eindringlich auf Andolai einsprach. Der Kranke wippte auf den Zehenspitzen und schien die Worte gar nicht zu hören.
    Andolai, so hatte er sich selbst bezeichnet, als er angekommen war. Er war früher als die meisten von ihnen auf Eden II gewesen und kannte die Insel besser als jeder andere.
    Sie wußten, daß er sich so nannte, weil er sich nicht an seinen eigentlichen Namen erinnerte. Er war ein anderer geworden, und er hatte eine flammende Rede über die Zukunft gehalten und war dabei von einem Bionten kontaktiert worden. Dieser pentaskopische Kontakt hatte dazu geführt, daß er sein Kima verlor und zum lallenden Idioten wurde. Man hatte ihn nach Teffon gebracht, dem zweiten Planeten des Sedeider-Systems am Rande des Simban-Sektors. Hier fristete er seine letzten Tage, und es war deutlich zu beobachten, wie er immer mehr verfiel. Frando Alai, der einstige Friedensstifter, hatte nicht mehr lange zu leben. „Willst du etwas zu trinken?" hörten sie Jubbon Fletish fragen. „Oder etwas zu essen? Du hast noch viel von deinen Rationen übrig, Andolai. Iß, dann geht es dir besser!"
    Der Kranke tat, als lausche er. Daß er tatsächlich etwas hörte, merkten sie, als er plötzlich einen lauten Schrei ausstieß und in den Büschen verschwand, wo er sich versteckte. Sein Gehör nahm Geräusche intensiver wahr als das der normalen Linguiden, Fletish hatte das mehrfach erlebt. „Es ist besser, wenn wir uns trennen und unsere Unterkünfte aufsuchen", erklärte der Sprecher von Eden II.
    Sie taten es, und auf dem Weg zu einer der über hundert Baracken, die den Internierten als Unterkünfte dienten, hörten sie das Singen des Gleiters, der aus der Atmosphäre herab auf die Insel sank. Er brachte wieder Oppositionelle, daran bestand kein Zweifel.
    Das einzige, was die Linguiden auf Eden II aus ihrer geistigen Lethargie zu reißen vermochte, war die Frage, wer es diesmal sein würde. „Andolai is’ dunkel", klang die laute Stimme aus den Büschen. „Andolai is’ weg!"
    An dem sich ändernden Ausgangspunkt der Worte erkannten sie, daß sich der Kranke bewegte und seinen Standort beständig wechselte. „Andolai mag Blumen."
    „Komm hierher!" rief Jubbon Fletish. „Komm in meine Hütte, Andolai! Schnell!"
    Der Sprecher der Linguiden warf einen Blick empor zum Himmel. Es war zu spät, sich jetzt noch um den ehemaligen Friedensstifter zu kümmern.
    Ein Strahlerschuß aus einem schweren Geschütz zuckte aus der Luft herab und schlug in den Boden zwischen den Baracken und dem Turm ein. Fletish zog seinen Kopf hastig zurück und schloß die Tür. Das Singen des Gleiters wurde lauter, die Maschine befand sich höchstens noch zwanzig Meter über dem Boden und wartete ab. Von Norden, von der Station mitten im seichten Wasser der Bucht, näherten sich zwei weitere Fahrzeuge und kreisten einmal um das Lager, ehe sie landeten. Drei Dutzend bis an die Zähne bewaffnete Überschwere sprangen heraus und schwärmten nach einem festgelegten Muster aus. Dabei hielten sie ihre Schußwaffen in die Richtung, in der die Baracken standen. Im Turm selbst blieb es ruhig, nur die Gesichter der Besatzung tauchten ab und zu an den dicken Panzerplastscheiben auf. „Rührt euch nicht von der Stelle!" verkündete eine überlaute
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