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1589 - Der steinerne Templer

1589 - Der steinerne Templer

Titel: 1589 - Der steinerne Templer
Autoren: Jason Dark
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passiert, und von einer Beleuchtung war nichts mehr zu sehen. Vor uns hatte sich die Dunkelheit zusammengeballt und sorgte dafür, dass ich zu einem Helfer griff. Ich holte meine Leuchte hervor und schickte den Lichtstrahl nach vorn.
    »Das ist gut!«, lobte Voltaire. »Wenn sich die Kollegen jetzt nicht melden, mache ich mir ernstlich Sorgen um sie. Bisher habe ich noch immer eine Ausrede gehabt. Jetzt aber wird mir schon leicht mulmig zumute.«
    »Du denkst, dass es sie erwischt hat?«
    »Lieber nicht.« Es lag auf der Hand, dass er diesen Gedanken zurückdrängen wollte. Aber es half auch nichts, wenn wir vor der Realität die Augen verschlossen.
    Der Park lag zum Greifen nah. Er bot viele Verstecke. Die Bäume zeigten nicht mehr ihr dichten Kleid aus Laub. Wege durchschnitten den Park wie Adern, und an seinem Ende durchschnitt ihn das als Hochstraße Verlaufene Teilstück zwischen zwei Brücken.
    Der Kommissar hielt mehr die Umgebung im Auge. Ich hatte den Lampenstrahl nach vorn gerichtet und ließ den auf breit gestellten Lichtkegel über den Boden gleiten.
    Wir gingen noch immer davon aus, dass es hier in der Nähe einen Einstieg geben musste. Einen vergessenen möglicherweise. Oder einen, den nur Eingeweihte kannten.
    »Da!«, sagte ich und blieb stehen.
    Der Grund war einfach. Der Lampenstrahl hatte das normale Pflaster verlassen und ein neues Ziel gefunden.
    Es war ein Viereck, das zudem eine andere Farbe zeigte. Nicht mehr grau, dafür rostbraun, und das wies auf eine Eisenplatte hin, die Abdeckung eines Schachts.
    Auch Voltaire blieb stehen. Sein Blick haftete sich auf das vom Licht erhellte Rechteck.
    »Das muss es doch sein«, flüsterte er. »Sogar ein Griff befindet sich in der Mitte.«
    Ich nickte nur und fragte: »Ob deine Kollegen die Abdeckung auch entdeckt haben?«
    »Und dann?«
    Einem Gefühl folgend leuchtete ich nach rechts. Ob ich die dunklen Flecken auf dem Boden sofort wahrnahm, wusste ich später nicht mehr.
    Wir sahen beide etwas im kalten Licht der Leuchte, und es dauerte eine Weile, bis es uns beide wie ein Tief schlag erwischte.
    An der Innenseite der Mauer sahen wir die beiden toten Flies. Man hatte sie einfach dort abgelegt wie Gegenstände, die nicht mehr benötigt wurden.
    Selbst Voltaire war sprachlos. Trotz der Dunkelheit war zu sehen, wie bleich er wurde.
    »Die Schweine!«, flüsterte er. Er schaute mich an. »Bleibst du hier stehen, John?«
    »Ist gut.«
    Voltaire ging auf die Kollegen zu, um sie näher zu untersuchen. Ich hielt das Licht auf die leblosen Gestalten gerichtet, so konnte der Kommissar alles erkennen.
    »Sie sind erstochen worden, John. Beide.« Er drehte sich wieder um.
    »Was sagt uns das?«
    »Die Wächter des Templers sind unterwegs.«
    »Und nicht nur das. Wahrscheinlich sind sie noch in der Nähe.« Voltaire legte die Hand auf den Griff seiner Pistole und drehte sich auf der Stelle.
    Bei Tageslicht hätten wir bessere Chancen gehabt. Jetzt war es ziemlich aussichtslos, etwas zu erkennen. Die finstere Umgebung bot zahlreiche Verstecke.
    Uns kam in den Sinn, dass wir auf dem Präsentierteller standen, denn das Licht meiner Leuchte war weithin sichtbar.
    »Hast du eine Idee, John?«
    Ich hob die Schultern und deutete auf die viereckige Abdeckung.
    »Ich denke, wir sollten mal nachschauen, was darunter liegt, wenn es möglich ist.«
    »Genau das hatte ich auch vor. Bleib du im Hintergrund.« Der Kommissar ging von der Mauer weg und blieb vor der verrosteten Eisenplatte stehen. Eine Sekunde später hatte er sich gebückt und mit beiden Händen den Griff in der Mitte gefasst.
    Wäre die Klappe seit Jahren nicht mehr bewegt worden, hätte mein Freund keine Chance gehabt, sie zu öffnen.
    In diesem Fall schon, denn nach einer starken Anstrengung bewegte sich die Klappe.
    »Das schaffen wir, John!«
    »Okay!« Ich musste hin, wollte aber auf Nummer sicher gehen und leuchtete die Umgebung noch einmal ab. Es war durchaus möglich, dass man in der Dunkelheit auf uns lauerte.
    Bei der ersten Drehung war nichts zu sehen. So tat ich Voltaire den Gefallen und ging auf ihn zu.
    Auch ich musste mich bücken, um den Griff zu erreichen. Wohl war mir dabei nicht. Zuvor legte ich die Lampe rechts von mir auf den Boden, damit wir wenigstens etwas Licht hatten.
    »Los jetzt, John!«, Gemeinsam fassten wir zu. Der Griff war breit genug. Wir mussten ihn nur in die Höhe wuchten, doch das verzögerte sich.
    Die Schuld daran trug ich oder vielmehr mein Kreuz, denn die Warnung an
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