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1588 - Das Horror-Grab

1588 - Das Horror-Grab

Titel: 1588 - Das Horror-Grab
Autoren: Jason Dark
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gelegen hat. So jedenfalls habe ich es gehört.«
    Unser Essen wurde gebracht. Wir ließen dieses unappetitliche Thema erst mal ruhen.
    Die Speisen waren in Ordnung, aber wir hatten auch nichts anderes erwartet. Nach dem Essen trank ich einen Kaffee und nahm hin und wieder einen Schluck aus dem Wasserglas.
    »Darf ich erfahren, wohin wir müssen?«
    Suko nickte. »In Bromley.«
    »Ach Gott.«
    Er hob die Schultern. »Ich habe zugestimmt. Wenn du keinen Bock hast, fahre ich allein.«
    »Nein, nein, ich bin schon dabei. Ich hoffe nur, dass uns der Typ nicht verarscht.«
    »Glaube ich nicht. Sir James meinte, dass alles ziemlich glaubwürdig geklungen hat.«
    »Okay, dann fahren wir eben.«
    »Würde ich auch an eurer Stelle«, sagte Glenda, »obwohl sich das alles etwas unwahrscheinlich anhört.« Sie hob die Schultern. »Eine Tote, die lebt, oder eine Lebende, die tot ist. Einmal so und einmal so, wie es ihr in den Kopf kommt.«
    »So ähnlich«, bestätigte Suko. »Und da gibt es noch diesen Victor Fleming, ihren Freund.«
    Ich lachte auf. »Wie kann man sich nur für eine derartige Person entscheiden?«
    »Ich glaube nicht, dass er das getan hat«, widersprach Suko. »Ich gehe eher davon aus, dass er überrascht wurde und dass sie ihm lange etwas vorgespielt hat.«
    »Egal, wir werden es erfahren«, sagte ich und warf einen Blick auf meine Uhr. »Wann müssen wir los?«
    »Wir sollten schon längst unterwegs sein.«
    »Gut, der Rover steht im Yard«, sagte ich.
    Suko nickte. »Dann lasst uns zahlen.«
    Jeder zahlte seine Mahlzeit selbst, und als wir aufstanden, fing Glenda an zu gähnen.
    Ich konnte mir ein leicht hämisches Lachen nicht verkneifen, auf das Glenda sofort konterte.
    »Das macht eben deine Nähe, John. Da wird man einfach müde. Sorry, so ist das nun mal.«
    »Du willst ja nur, dass ich dir das Gegenteil beweise.«
    »Ha, wenn du es schaffst.«
    »Ich denke schon, aber nicht heute.«
    Wir verließen das Restaurant, und Glenda Perkins hakte sich bei mir ein.
    Das Pflaster glänzte nass. Inzwischen hatte es wieder geschüttet, und wir mussten einigen großen Pfützen ausweichen.
    »Was ist mit Sir James?«, fragte ich.
    »Sollen wir ihm zuvor noch Bescheid geben?«
    »Nein. Er ist auch nicht da.«
    »Umso besser.«
    Ich war noch immer locker und nahm eigentlich nicht besonders ernst, was man mir erzählt hatte. Aber sich mit einem Menschen zu unterhalten, der etwas Ungewöhnliches erlebt hatte, war immer noch besser als im Büro zu hocken und sich der Langeweile hinzugeben.
    Aber manchmal kann man sich auch irren…
    ***
    Wir hatten uns durch die Stadt in Richtung Osten gequält und waren in einer Gegend gelandet, in der die Industrie ihren Atem auch weiterhin ausstieß. Es gab hier mehrere kleine Flüsse und andere Wasserstraßen.
    Hier wohnte man noch recht preiswert und arbeitete zumeist in den weiter südlich liegenden Docks. Dass es hier einen kleinen Friedhof gab, hätte ich nicht gedacht. Auch in der eigenen Stadt erlebt man immer wieder neue Überraschungen.
    Der Treffpunkt befand sich nicht auf, sondern vor dem Friedhof. Das hatte Suko so ausgemacht. Allerdings mussten wir schon etwas suchen, bis wir die Straße gefunden hatten, an der dieses kleine Areal lag.
    Wir rollten an einer Mauer entlang und sahen dann auf der linken Seite das Tor.
    Niemand stand davor oder hielt sich in der Nähe auf.
    »Anscheinend sind wir zu früh«, bemerkte Suko.
    »Oder er hat uns geleimt.«
    »Das, mein Lieber«, erklärte er mit Nachdruck, »glaube ich nun nicht. Das ist hier kein Spiel.«
    »Ich hoffe es.«
    Wir fanden in der Nähe einen Parkplatz unter Bäumen, deren Geäst der Wind schüttelte und immer wieder Blätter abriss, von denen eine ganze Menge auf dem Dach des Rovers liegen blieben.
    Ich schaute mich um. Es war kein Mensch zu sehen. Die Straße war leer. Gegenüber lagen die Fronten alter Häuser. Niemand ließ sich bei diesem Wetter im Freien sehen.
    Auch von Victor Fleming sahen wir nichts, und so schlenderten wir gemeinsam dem Treffpunkt entgegen.
    Das kleine Tor hatten wir schon auf der Herfahrt gesehen. Auch jetzt stand niemand dort. Suko meinte, dass der Mann hier in der Umgebung lebte.
    »Dann hat er uns bestimmt im Blick.«
    »Davon müssen wir ausgehen, John.«
    Noch kam er nicht, und so warteten wir vor dem Tor wie zwei Teenager bei einem Date. Fehlten nur noch die Blumen.
    Die Zeit war um knapp zehn Minuten überschritten und es sah am Himmel wieder nach einem Regenschauer aus, als wir
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