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1582 - Herr der Unterwelt

1582 - Herr der Unterwelt

Titel: 1582 - Herr der Unterwelt
Autoren: Jason Dark
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das.«
    »Oh! Habe ich was verbrochen?«
    »Nein, das nicht.«
    »Aber…«
    Er hob die Schultern und sagte: »Nehmen Sie es mir bitte nicht übel. Man spricht im Ort über Sie.«
    Grace musste lachen. »Aber ich habe nichts getan. Ich bin nur hier, um auszuspannen.«
    »Ja, das sagten Sie mir. Und deswegen fahren Sie in der Umgebung herum, halten irgendwo an und suchen nach bestimmten Stellen oder Orten im Gelände?«
    »Ist das verboten?«
    »Auf keinen Fall, Mrs. Terry.« Der Polizist kannte auch nur ihren falschen Namen. »Ihr Verhalten hat nur einige Menschen hier verwundert. Ich will ehrlich sein. Man hat Sie nämlich gesehen und mir Bescheid gegeben. Da ich nun mal Polizist bin und Neugierde zu meinem Beruf gehört, wollte ich Sie selbst fragen.«
    »Gern.«
    »Was ist denn so Interessantes in dieser Umgebung? Was kann man da sehen oder entdecken, Miss Terry?«
    »Eine interessante Landschaft, Mr. Clinton.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja. Der Bergbau hier hat Spuren hinterlassen, und danach halte ich Ausschau.«
    »Ist das ein Hobby oder ein Beruf?«
    »Beides. Früher war die Geologie für mich nur Hobby. Später habe ich sie dann zu meinem Beruf gemacht. Ich stehe zwar erst an den Anfängen, aber ich kümmere mich um den industriellen Abbau von Kohle und zugleich um die Folgen des Bergbaus.«
    »Arbeiten Sie für den Staat?«
    »Nein, für eine private Firma. Sie hat ihren Sitz in Cardiff. Kollegen von mir untersuchen auch den Meeresboden. Sie sehen also, dass wir sehr vielfältig sind.«
    »In der Tat. Und hier halten Sie also nach Folgeschäden Ausschau.«
    »Nicht nur. Es geht mir auch um die Rekultivierung durch die Natur. Sie erholt sich manchmal von allein, ohne dass wir Menschen eingreifen müssen.«
    »Schöne Sache.«
    »Sie sagen es, Mr. Clinton.«
    »Ja, dann wünsche ich Ihnen noch alles Gute und viel Glück bei Ihrer Suche.«
    »Danke. Bin ich jetzt entlassen?«
    Der Konstabler deutete eine Verbeugung an. »Sie waren doch nicht festgenommen, Miss Terry.«
    »Das freut mich.«
    Grace Taylor wartete, bis der Konstabler ein paar Meter weg war. Erst dann stieg sie in ihren Mini, aber sie blieb zunächst noch hinter dem Lenkrad hocken und dachte nach.
    So harmlos sich Jack Clinton auch gegeben hatte, sie traute dem Frieden nicht. Durch geschicktes Fragen hatte er sein Misstrauen verbergen können, aber Grace war sein Misstrauen nicht entgangen.
    Alle Leute hier waren misstrauisch. Den Mord an Eric hatte niemand erwähnt, und doch kam es ihr so vor, als stünden diese Fragen jedem Dorfbewohner auf der Stirn geschrieben.
    Als sie ihren Blick über die Straße gleiten ließ, sah sie einige Leute, die vor ihren Häusern standen und ihren Wagen beobachteten. Sie waren schon da gewesen, als sie noch mit dem Konstabler gesprochen hatte.
    Hier hielten alle zusammen. Das fand sie alles andere als gut. Mit diesem Gedanken startete sie ihr Auto…
    ***
    Grace Taylor hatte sich gut informiert, und als Geologin besaß sie auch einen Blick für Landschaften und Formationen. Die Karte lag zwar auf dem Nebensitz, doch sie musste nicht oft auf sie schauen, um zu wissen, wie sie zu fahren hatte.
    Sie verließ den Ort in nördlicher Richtung. Hier hatte mal ein Förderturm gestanden, der nach der Stilllegung demontiert worden war.
    Die Straße war hier gut zu befahren. Es gab zwar einige Risse im Asphalt und auch kleinere Schlaglöcher, aber da kannte sie wesentlich schlechtere Strecken in der Umgebung.
    Plötzlich verspürte sie den Wunsch, eine Zigarette zu rauchen. In ihrem Auto war sie der Chef, und sie fand noch drei Glimmstängel in der Schachtel. Grace betrachtete sich zwar als Nichtraucherin, aber hin und wieder brauchte sie einen Zug. Und zwar immer dann, wenn die Spannung einfach zu stark in ihr wurde.
    Das war jetzt auch der Fall. Sie glaubte zwar nicht unbedingt an eine innere Stimme, aber sie war trotzdem vorhanden. Möglicherweise auch ein Gefühl, das ihr sagte, dass sie auf dem richtigen Weg war. Sie lächelte über sich selbst, doch das Gefühl wollte einfach nicht weichen, während sie ihren Mini in das hügelige Gelände lenkte, das sein sommerliches Aussehen noch eine Weile behalten würde. Kein Blatt hatte sich bisher an den Bäumen und Sträuchern verfärbt.
    Sie sah die Brombeeren wie kleine dunkle Kugeln an einigen Sträuchern, und sie wartete darauf, dass der schmale Weg auftauchte, der sie zu einem bestimmten Hügel bringen sollte. Der Ort war auf der Karte mit einem schwarzen Querbalken markiert
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