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1582 - Herr der Unterwelt

1582 - Herr der Unterwelt

Titel: 1582 - Herr der Unterwelt
Autoren: Jason Dark
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Er kann nicht überlebt haben. Wie oft soll ich euch das denn noch sagen?«
    Kate lachte ihn an. »Du wirst noch erleben, dass er zurückgekehrt ist. Als lebender Toter, als Rächer. Als Herr der Unterwelt. Das kannst du von mir auch schriftlich haben.«
    Jack Clinton sagte nichts dazu. Im Wegdrehen murmelte er: »Ich werde jetzt die Kollegen alarmieren. Alles Weitere wird sich dann ergeben.«
    Noch mal nickte er in die Runde. Dann verließ er den Pub, den Kopf voller Gedanken…
    ***
    Beinahe zehn Sekunden lang dauerte das Schweigen, als der Konstabler das Lokal verlassen hatte. Es gab nur die Blicke, die die Männer untereinander tauschten, und die waren alles andere als normal.
    Es gab keinen unter den Gästen, den nicht die Angst vor der Zukunft in ihren Klauen hielt.
    Kate war es, die das triste Schweigen unterbrach. »Ja, da stehen wir wieder und schauen uns dumm an.«
    »Was sollen wir denn tun?«, fauchte ein Mann mit fettigen Haaren, dessen Kleidung nach Öl roch.
    »Das kann ich euch sagen.« Kate schwieg, um die Spannung zu erhöhen. Erst nach einer Weile sprach sie weiter. »Ihr müsst euch nur an die Vergangenheit erinnern, Freunde. Wie ist es denn damals gewesen? Mal abgesehen davon, was wir getan haben, aber ich kann mich noch an einen jungen Mann erinnern, der den Artikel über Willow geschrieben hat. Nur hat ihn niemand ernst genommen, der das las.« Sie lachte. »Na, wisst ihr Bescheid?«
    Die Anwesenden schauten sich an. Allmählich kehrte bei ihnen die Erinnerung zurück. Es war der Wirt mit der dicken Knollennase, der das Wort ergriff. »Du meinst diesen Reporter?«
    »Stimmt genau.« Kate blickte sich um. »Na, wie ist es? Kann sich einer noch an seinen Namen erinnern?«
    Es entstand eine leichte Unruhe. Die Gäste überlegten. Alle wussten, von wem Kate gesprochen hatte. Nur der Name fiel ihnen nicht ein. Es war zu lange her.
    »Ihr habt keine Ahnung mehr?«
    »Nein.«
    Jetzt blitzten Kates Augen, die ihr graues Haar unter einem Kopftuch verborgen hatte. Sie griff noch zu ihrem Glas und trank es leer.
    »Aber ich weiß Bescheid.« Sie stellte das Glas wieder auf die Theke zurück. »Der Mann hieß Conolly, Bill Conolly.«
    Jetzt fiel es auch den Männern wieder ein.
    »Und was hilft uns das, dass wir nun seinen Namen kennen?«, fragte jemand.
    »Jack Clinton glaubt uns nicht. Aber das wird bei diesem Conolly bestimmt anders sein. Er ist kein Typ, der die Augen verschließt. Er wird uns glauben. Ich werde ihm Bescheid geben, und ich hoffe, dass er noch immer in London wohnt.«
    »Wann willst du das tun?«
    Kate grinste. »Nicht sofort, Freunde. Erst wenn die anderen Bullen wieder weg sind. Die werden hier herumwirbeln, einige Leute befragen, aber sie werden nichts finden. Der Name Willow wird nicht fallen. Wenn sie dann verschwunden sind, ist unsere Zeit gekommen. Dann sage ich Conolly Bescheid.«
    »Was versprichst du dir davon?«, wurde sie gefragt.
    »Aufklärung. Der Typ ist heiß. Der war damals schon so, das glaubt mir mal. Der ist scharf darauf, einen coolen Artikel schreiben zu können, da nehme ich jede Wette an.«
    Die Männer wussten nicht, was sie noch sagen sollten. Sie standen da und starrten zu Boden.
    »Na was ist?«
    Der Wirt sprach schließlich für alle. »Okay, dann tu, was du nicht lassen kannst…«
    ***
    »Der Herr der Unterwelt?«, wiederholte ich.
    »Genau.«
    »Und er heißt Willow?«
    »Ja.«
    Ich nickte. »Und sicher gibt es auch eine Geschichte von ihm.«
    »Klar. Die liegt nur lange zurück. Das war während meiner Anfangszeit als Reporter. Da war ich noch nicht mal mit Sheila zusammen, aber schon auf der Suche nach ungewöhnlichen Fällen. Mich trieb es nach Wales. Ich hatte erfahren, dass es dort zu unheimlichen Vorgängen gekommen war. Da waren Menschen verschwunden.«
    »Hat man sie gefunden?«
    Bill nickte. »Das hat man. Und zwar in der Unterwelt. Das Gelände dort ist tatsächlich so etwas wie eine Unterwelt. Es gibt dort unzählige leere Schächte, die keine Kohle mehr enthalten. Und genau da hatte sich Willow seine zweite Heimat gesucht. Er hat Menschen entführt und getötet.«
    »Und warum tat er das?«
    Bill hob die Schultern. »Das habe ich damals nicht herausgefunden. Ich schrieb über den Fall. Leider ist der Artikel untergegangen. Als ich damals nach einigen Wochen noch mal nachforschte, da habe ich gehört, dass die Sache erledigt wäre.«
    »Und wie?«
    Bill verzog das Gesicht. »Eine gute Frage, wirklich. Ich kann dir leider keine Antwort darauf
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