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1582 - Das Kimalog

Titel: 1582 - Das Kimalog
Autoren: Unbekannt
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Industriezentrum aus dem Vulkanboden, und die Hauptstadt Morlenbur weitete sich mit der Schnelligkeit eines Flächenbrandes aus und konnte auf einen relativ gut ausgebauten Raumhafen mit einem Fassungsvermögen von drei Großtransportern verweisen.
    Alles gedieh prächtig auf Latur, nur Zyna verkümmerte mehr und mehr. Auch nach einem halben Jahr war sie noch nicht in der Lage, ein Kind in diese Welt zu setzen. „Molin, ich bin nicht bereit für eine Schwangerschaft - so fern von meinem Kimastrauch", klagte Zyna. „Ich spüre, daß so aus dem Kind nichts Rechtes werden kann."
    „Das spielt sich lediglich in deinem Kopf ab", sagte Molin so einfühlsam wie möglich. „Du müßtest es abschalten."
    Zyna schüttelte den Kopf. „Es ist die Trennung", behauptete sie. „Ich habe Angst um uns. Ich fürchte, daß wir auf Latur unser Kima verlieren könnten."
    Das war Unsinn. Molin war überzeugt, daß sie sich alles nur einredete. Aber sie ließ keine Vernunft gelten. Sie sagte immer nur: „Ich habe keinen Einfluß darauf. Ich werde von einer elementaren Kraft beeinflußt. Gesteuert von meinem Kimastrauch auf Lingora."
    Molin wartete noch drei Wochen. Als er merkte, wie Zyna immer noch welkte, faßte er einen Entschluß. „Was hältst du davon, wenn wir nach Lingora zurückkehren?" schlug er ihr eines Nachts vor. Sie antwortete mit einem Sturm von Leidenschaft.
    Aber in dieser Nacht empfing sie noch nicht von Molin. Dies geschah erst vier Wochen später, gleich in der ersten Nacht nach ihrer Ankunft auf Lingora.
    Als sie ihrem Kimastrauch wieder ganz nahe war.
     
    2.
     
    „Tu’s nicht, Roi!" sagte der wortkarge Zachary Erbten, seines Zeichens Chef der Feuerleitzentrale.
    Seine vier Vertrauten auf der MONTEGO BAY rieten Roi Danton eindringlich davon ab, die Einladung der Überschweren Paylaczer anzunehmen. „Sie hat mich wissen lassen, daß sie sich mit mir ›bei einem Dinner in vertraulicher Umgebung ‹ versöhnen möchte", sagte Roi Danton heiter. „Sie wird dich als Nachspeise nehmen", behauptete Gensech Timol, Erster Pilot und Kommandantstellvertreter, und strich sich besorgt den roten Vollbart. „Jawohl, sie wird dich mit Haut und Haaren verschlingen und die unverdaulichen Überreste an uns zurückschicken", stieß der kleine, mausgesichtige Taika Mongue ins selbe Hörn; er war an Bord mit keinen bestimmten Aufgaben betraut und wurde in erforderlichen Situationen vornehmlich als Taktiker zu Rate gezogen.
    Roi Danton lächelte still in sich hinein und warf Marfin Kinnor einen fragenden Blick zu. „Du glaubst doch nicht im Ernst an eine Versöhnung, Roi", sagte der Navigator, der sein Aussehen absichtlich dem des legendären Anson Argyris, einst Kaiser von Olymp, angepaßt hatte. „Paylaczer wird dir nie verzeihen, wie du sie auf dem Raumfort um ihren Triumph gebracht hast. Warum willst du der Einladung auf die LETICRON dann nachkommen?"
    „Um die Fronten abzustecken", antwortete Roi. „Ich möchte erfahren, was die Überschwere ausheckt, um nicht ganz unvorbereitet zu sein."
    „Na, wenigstens hoffst du nicht wirklich auf Versöhnung", sagte Marfin Kinnor erleichtert. „Hättest du mich denn für so dumm gehalten, Marfin?" Roi schüttelte traurig den Kopf.
    Schon der erste Blickwechsel mit Paylaczer hatte ihn erkennen lassen, daß die Überschwere in unversöhnlichem Haß mit ihm verbunden war. Nachdem er sie bei dem Versuch, ihn des Verrats an der Friedensstifterin Cebu Jandavari zu überführen, auf dem Raumfort ins Leere hatte laufen lassen, hatte er sie sich endgültig zur Todfeindin gemacht. „Ich werde eine kleine Eskorte mitnehmen", erklärte Roi. „Aber keinen von euch. Haltet ihr mir die Mannschaft zusammen. Ich möchte nicht, daß nach dem Tod der drei Hauri Mißstimmung aufkommt. Nur keine Meuterei! Gensech, melde Paylaczer, daß ich zu ihr unterwegs bin!"
    Roi Danton wählte vier zum Fürchten aussehende Ertruser aus der Mannschaft aus und flog mit ihnen in einem Shift zum 1000 Meter langen Walzenraumer der Überschweren hinüber.
    Die kleine Flotte aus sieben Walzenschiffen und der MONTEGO BAY hatte sich unter der Führung des 150-Meter-Delphins LOMORAN außerhalb des Aralau-Systems gesammelt. Atlans Arkonidenflotte war ihnen bis auf Höhe der Umlaufbahn des dritten Planeten gefolgt und blieb dort in Warteposition.
    Dieser Sternensektor mit den Sonnensystemen Grissom, Polemor, Yolona und Aralau war gewissermaßen das Armenhaus von M13. Obwohl die Arkoniden sehr erfolgreich in dem
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