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158 - Amoklauf der Werwölfe

158 - Amoklauf der Werwölfe

Titel: 158 - Amoklauf der Werwölfe
Autoren: Dämonenkiller
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sind die magischen Symbole weggebrannt worden, die man auf die Außenhülle der TYP-17 aufgetragen hat."
    „Sie sind ja neuerdings ganz schön pessimistisch, Brüderchen Kiwibin", lachte Iljuschin trocken. „Ich dachte, Sie wären froh, aus dieser drangvollen Enge zu entkommen und einen Weltraumspaziergang machen zu können."
    „Bin ich im Grunde auch", murmelte Kiwibin. „Aber… dennoch habe ich kein gutes Gefühl dabei." Er hatte sich immer noch nicht an den Weltraum gewöhnt. Zum Kosmonauten, fand er, mußte man geboren sein. Es nützte nicht viel, in einer Rakete zu sitzen und irgendwohin zu fliegen. Man mußte auch entsprechend empfinden, mußte Freund des Weltraums sein.
    Und das war Kiwibin nicht. Er haßte diese grenzenlose Leere, diesen schwarzen Samtvorhang mit den unzähligen funkelnden Diamanten darin, die Sterne waren. Denn diese Leere, die doch so prachtvoll aussah, war der kälteste Tod, den es gab.
    Und durch diesen kalten Tod würde er hindurch müssen.
    Inzwischen hatte er seine Illusionen aufgegeben. Von wegen mal eben das Werwolf-Raumschiff knacken, das Plutonium herausholen und wieder verschwinden. Was, wenn die Werwölfe ihre eigenen Vorstellungen von der ganzen Sache hatten? Sie brauchten ihm bloß den Schutzanzug zu beschädigen, und es war aus. Dann gab es kein Zurück mehr.
    „Wir sind jetzt auf Kollisionskurs", sagte Pawel Grusenko. „Ich rufe Baikonur und mache Meldung. Die Genossen dort unten haben hervorragend gerechnet. Die letzten Kurskorrekturen sollten wir nach dem Daumenpeilverfahren machen. Was hältst du davon, Genosse Kapitän?"
    Iljuschin nickte.
    „Einverstanden. Vielleicht schießen wir ein paar Magnettrossen ab und klammern uns damit an. Aber wir werden erst einmal sehen, wie's aus der Nähe aussieht."
    „Dämonisch", murmelte Kiwibin. Er fragte sich, was ihn an Bord der beschädigten KOSMOVEGA erwartete.

    Wassil, der Telepath unter den Werwolf-Dämonen, nickte den anderen zu. „Sie sind ganz nahe", sagte er. „Wir können sie nicht auf dem Bildschirm sehen, weil es den Bildschirm nicht mehr gibt, aber ich spüre sie. Sie sind zu dritt, aber nur Kiwibin ist wichtig. Er wird zu uns kommen."
    Pjotr knurrte.
    „Er wird kommen, um uns zu vernichten", sagte Ilonka.
    Wassil schüttelte den Kopf.
    „Das könnten sie einfacher haben. Eine Lenkrakete würde die KOSMOVEGA zerstören. Kiwibin will das Plutonium bergen."
    „Wir töten ihn", sagte Pjotr.
    „Warte", entgegnete Wassil. „Sei nicht voreilig, Pjotr. Wißt ihr überhaupt, daß wir seinen Schutzanzug haben müssen? Unversehrt? Denn nur dann können wir umsteigen in die andere Rakete."
    „Drei Männer passen hinein. Wir aber sind zu fünft", sagte Leonid. „Wie stellst du dir das vor?" „Darüber reden wir, wenn es soweit ist", sagte Wassil. Er selbst hatte auch schon darüber nachgedacht. Er war sicher, daß es zum Kampf kommen würde. Ein Kampf, bei dem Kiwibins Raumanzug auf keinen Fall beschädigt werden durfte. Und mit ziemlicher Sicherheit würde es Verluste in den eigenen Reihen geben. Wassil hoffte, daß Pjotr unter den Toten sein würde. Pjotr Lonkin war ihm zu aggressiv. Er würde auch wieder die meisten Schwierigkeiten machen, wenn es zu einem neuerlichen magielosen Zustand kam. Da war es vielleicht besser, wenn er auf der Strecke blieb, solange alle anderen nicht in Sicherheit waren. Wassil überlegte fieberhaft, wie er es so drehen konnte, daß Pjotr als erster in eine Auseinandersetzung verwickelt wurde.
    „Ich habe einen Plan", sagte er. „Wir lassen ihn ganz einfach herankommen. Wir öffnen ihm die Schleuse. Er muß es so einfach wie möglich haben. Natürlich wird er mißtrauisch sein. Aber wir werden ihn trotzdem in die Falle locken. In der Kammer, in der das Plutonium aufbewahrt wird, hat er nur wenig Bewegungsfreiheit. Dort werden wir ihn töten."
    „Wir können ihn schon vorher mittels Magie übernehmen…"
    „Ich nehme an, daß er sich dagegen wirksam schützt", erwiderte Wassil. „Laßt mich nur machen. Wir werden folgendes tun…"

    Kiwibin fühlte sich unbehaglich. In der Kapsel war es schon eng, aber im Raumanzug kam er sich noch eingesperrter vor. Er hatte einmal in einer Taucherglocke in einigen hundert Metern Wassertiefe gesteckt, aber da hatte er sich nicht so beklommen gefühlt wie jetzt, obgleich er da doch auch von der Außenwelt abgeschnitten war - von der tödlichen Außenwelt. Aber da hatte er immer noch die Gewißheit besessen, daß er sich auf der Erde befand, daß
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